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Mit Browser Add-On gegen Zensur: Das steckt hinter Snowflake

Seit ein paar Wochen hört man von einem Add-On namens Snowflake. IMTEST erklärt, was sich dahinter verbirgt und wie man damit helfen kann.

Snowflake Logo auf einem Bildschirm
© Solen Feyissa, Egor Kamelev / Unsplash, Pexels, Snowflake

Im Internet nach Informationen suchen, die neusten Posts auf Social Media ansehen oder ein neues Gadget in den Warenkorb schieben. All das scheint selbstverständlich und gehört für viele Menschen zum Alltag. Doch nicht überall auf der Welt ist der Zugang zum freien Internet ohne weiteres möglich, in manchen Ländern herrscht eine strikte Zensur. Derzeit kursiert ein Add-On namens Snowflake, welches genau dagegen ankämpft. IMTEST erklärt, was dahintersteckt.



Der folgende Twitter-Post beschreibt die Wirkung von Snowflake auf eine sehr emotionale Weise. Und doch ist es wahr: Menschen in Ländern mit unzensiertem Internet finden darin eine Möglichkeit, anderen Menschen, die dieses Privileg nicht haben, zu helfen. Und das auf eine kostenlose, bequeme und legale Art. Kurz gesagt verhilft das Installieren und Aktivieren der Browser-Erweiterung namens Snowflake dabei, Menschen Zugang zum unzensierten Internet zu verschaffen.

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Technisch gesehen steckt aber mehr dahinter. Das Add-On wurde vom sogenannten Tor Project entwickelt, einer gemeinnützigen Organisation aus Informatikern, die unter anderem für einen globalen freien Zugang zum Internet kämpfen. Snowflake spielt dafür insofern eine große Rolle, als dass das Add-On Menschen dazu befähigt, eine etwaige Zensur zu umgehen. Relevant sind dafür Freiwillige, die im unzensierten Netz einen Proxy-Server bereitstellen. Um zu verstehen, wie dieser funktioniert, muss man allerdings einen Schritt zurück gehen.

Keine Website erreichbar ohne DNS

Im unzensierten Internet, also beispielsweise in Deutschland, funktioniert das Prinzip wie folgt: Man ruft eine bestimmte Website auf, sei es in diesem Beispiel Facebook, um an Informationen wie Protestaktionen zu gelangen. Sobald die Webadresse facebook.com eingegeben wird, übersetzt ein sogenanntes Domain-Name-System (DNS) diese Anfrage in eine entsprechende IP-Adresse von Facebook. Ohne diese Zuordnung zur IP-Adresse wäre es nämlich gar nicht möglich, dass technische Geräte wie Laptops oder Smartphones eine Website aufrufen. Die Übersetzung über das DNS ist dabei für die meisten Nutzer überhaupt nicht merklich, da das Ganze als Hintergrundprozess abläuft.

Wird das Internet durch die Regierung zensiert, werden Adressen aus dem DNS des Landes sozusagen “gestrichen”. Damit stellt eine Regierung sicher, dass die Bevölkerung bestimmte Informations- oder Kommunikationsplattformen nicht mehr erreichen kann.

Helfen, die Zensur zu umgehen

Mit einem Proxy-Server kann man diese Sperre jedoch umgehen. Proxy bedeutet “Stellvertreter”, und genau diese Funktion hat ein Freiwilliger, sobald er diesen in Form des Snowflake-Add-Ons bereitstellt. Fragt nun wieder jemand aus dem Land unter Zensur eine Adresse an und nutzt einen entsprechend konfigurierten Browser, wird die Anfrage über den Proxy-Server des Freiwilligen geleitet. Vereinfacht gesagt nimmt dieser Nutzer die Anfrage und übermittelt sie stellvertretend an die angefragte Adresse. In diesem Moment leuchtet das Add-On-Symbol, eine Schneeflocke, im Browser grün.

Screenshot vom Browser-Add-On Snowflake.
© IMTEST

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Auch wenn es vielleicht so scheint, ist die Bereitstellung des Proxy-Servers für den Freiwilligen überhaupt nicht gefährlich. Denn die Anfrage wird zwischen verschiedenen Proxys weitergeleitet, um eine Rückverfolgung praktisch unmöglich zu machen. Insgesamt ist das Add-On Snowflake eine einfache und dennoch weitreichende Möglichkeit, unterdrückten Menschen auf dem Planeten Zugang zum Internet zu verschaffen.

Das Add-On ist für Firefox und Chrome installierbar und funktioniert im laufenden Browser auf dem Desktop.

Rachel Cale

Rachel Calé ist seit Mai 2022 Teil der IMTEST-Redaktion, wo sie sich am liebsten mit Themen rund um Nachhaltigkeit und Verbraucherschutz beschäftigt. Stehen Produkttests an, taucht sie gerne in die neue Materie ein - stets mit dem Ziel, den eigentlichen Mehrwert für den Konsumenten zu ermitteln. Seit 2013 veröffentlicht Rachel Calé ehrenamtlich und als freie Autorin verschiedenste Beiträge, die letzte Station vor IMTEST war für die gelernte Kauffrau eine Tätigkeit bei einem nachhaltigen StartUp.