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EcoFlow PowerStream: Start in den deutschen Markt

EcoFlow bringt Balkonkraftwerk und Powerstation heraus.

Ein Haus mit großer Terrasse und Solarpanels im Garten.
© EcoFlow

Balkonkraftwerke produzieren grünen Strom und sind dennoch vergleichsweise einfach zu installieren und anzumelden. Genau deswegen sind sie derzeit so gefragt.
Immer mehr Hersteller bringen neue Modelle auf den Markt. Beispielsweise von GreenAkku und Anker hat IMTEST bereits Mini-PV-Anlagen getestet. Jetzt hat auch EcoFlow angekündigt, in dieses Feld einzusteigen. Ab Mai soll das neue Balkonkraftwerk “PowerStream” in den Verkauf starten. Was das System jedoch von der Konkurrenz abhebt: EcoFlow bietet nicht nur einen Speicher für die produzierte Solarenergie an, sondern ist vielmehr mit allen Powerstations von EcoFlow kompatibel – etwa mit der Delta 2 oder River 2-Serie. Da diese mobile Speicher darstellen, bieten sie wesentlich mehr Flexibilität als die bisherigen Balkonkraftwerke der Mitbewerber.

Details zum System gibt EcoFlow allerdings erst nach und nach bekannt. IMTEST sammelt alle Informationen in diesem Artikel.




Update vom 31. Mai 2023: Preise und Verfügbarkeit

Seit heute um 9 Uhr gibt es das neue Balkonkraftwerk von EcoFlow zu kaufen. Zeitgleich mit der Einführung von PowerStream sind jetzt auch endlich die Preise für die einzelnen Komponenten und verfügbaren Sets bekannt. Laut EcoFlow-Webseite gibt es drei verschiedene Komplettpakete, bei denen sich vor allem die Größe der Speicherkapazität unterscheidet. Beim sogenannten “No Storage Kit” ist keine Powerstation als Speichereinheit dabei. Stattdessen enthält es vier flexible Solarmodule mit je 100 Watt Leistung, ein PowerStream-Mikrowechselrichter, zwei Smart Plugs und Verkabelung in Form von Flachkabeln. Die Kosten liegen bei 854,36 Euro. Wer bereits eine Powerstation von EcoFlow hat, kann sich zudem ein passendes Kabel dazu bestellen. Dann erhöht sich der Preis, je nach Powerstation-Modell, auf bis zu 903,36 Euro.

Die drei verschiedenen Komplett-Sets des EcoFlow PowerStreams.
EcoFlow bietet drei verschiedenen Sets des neuen PowerStream-Balkonkraftwerks an. Sie unterscheiden sich vor allem beim Speicher und im Preis. © EcoFlow

Wer noch keine Powerstation (von EcoFlow) besitzt, kann sich auch für ein Set mit Speicher entscheiden. Zur Auswahl im Komplettset stehen entweder 1 Kilowatt Speicher mit der Delta 2 oder 2 Kilowatt Speicher mit der Delta Max. Im größeren Set unterscheiden sich zudem die Solarpanels, da sie nicht flexibel sind und eine höhere Gesamtleistung bieten. Statt der vier 100-Watt-Module erhält man hier zwei starre Panels mit je 400 Watt Leistung. Zudem kann man sich eine Halterung für die Module aussuchen. Je nachdem, wo man diese anbringen möchte, liegt der Anschaffungspreis bei bis zu 3.164,02 Euro. Das Set mit der kleineren Delta 2 und flexiblen Panels liegt preislich bei 2.092,36 Euro.

Wen keines dieser zusammengestellten Sets anspricht, kann sich die Komponenten auch selbst zusammenstellen. Dann bietet EcoFlow zudem die Möglichkeit, noch weitere Powerstations als Speicher auszuwählen – beispielsweise kleinere Modelle der River-2-Serie oder das größere Modell Delta Pro.

Update vom 30. Mai 2023: Neue Powerstation zum EcoFlow-Balkonkraftwerk

Gleichzeitig mit dem Produktlaunch von PowerStream kommt auch eine neue Powerstation von EcoFlow heraus, die Delta 2 Max. Mit einer Akku-Kapazität von 2.048 Wattstunden und einer Ausgangsleistung von bis zu 3.100 Watt bietet sie noch einmal mehr Leistung als die reguläre Delta 2. Außerdem kann sie mit zwei Zusatz-Akkus auf die dreifache Speicherkapazität erweitert werden.

Die neue Delta 2 Max mit zwei Zusatz-Akkus auf grauem Hintergrund.
Die Akku-Kapazität der Delta 2 Max kann laut EcoFlow mit zwei Zusatz-Akkus auf bis zu 6.144 Wattstunden erweitert werden. © EcoFlow

Einen durchschnittlichen Kühlschrank ohne Eisfach mit einer Leistung von 80 Watt kann die EcoFlow Delta 2 Max also rechnerisch knapp 25,5 Stunden betreiben. Aber auch Energie-intensive Geräte, wie etwa einen Wasserkocher mit einer Leistung von 2.200 Watt, kann die neue Powerstation mit Strom versorgen – theoretisch rund eine Stunde lang. Mit der Erweiterung verlängern sich diese Zeiten sogar auf bis zu 77 Stunden beim Kühlschrank und auf bis zu 2,75 Stunden beim Wasserkocher. Als Notstromaggregat kann die Powerstation also je nach Anwendung für einige Stunden oder mehrere Tage dienen.

Diese Nutzung soll auch über die EcoFlow-App einzustellen sein, wenn die Powerstation als Energiespeicher fürs neue PowerStream-Balkonkraftwerk genutzt wird. Wer eine Grenze der Entladung einstellt, die bei mehr als null Prozent liegt, kann sich immer eine Rest-Energiereserve vorhalten. Besonders praktisch soll dafür laut Hersteller außerdem sein, dass die Delta 2 Max noch schneller auflädt als bisherige Modelle. An der Steckdose soll sie in nur 50 Minuten auf 80 Prozent aufladen können, mit der Kombination aus Solarpanel und Steckdose sogar in nur 43 Minuten.




Update vom 16. Mai 2023: EcoFlow gibt neue Details zu PowerStream bekannt

Nach der Ankündigung des neuen PowerStream-Systems im April hat EcoFlow nun angekündigt, ab wann das Balkonkraftwerk mit mobilem Speicher auf den deutschen Markt kommt. Laut Webseite soll der Verkauf am 31. Mai um 9 Uhr starten. Welche Preise für das Gesamtsystem und/oder die einzelnen Komponenten aufgerufen werden, verrät der Hersteller aber noch nicht.

Dafür ist mittlerweile klar, aus welchen Einzelteilen das Balkonkraftwerk bestehen wird: Für das PowerStream-System sollen sowohl mehrere starre und flexible Solarmodule zur Auswahl stehen als auch ein Update-fähiger Mikrowechselrichter. Das bedeutet, dass dieser derzeit auf 600 Watt Leistung ausgelegt ist – wie es das deutsche Gesetz vorsieht. Es ist allerdings im Gespräch diese Obergrenze auf den EU-Standard von 800 Watt anzupassen. Damit Besitzer und Besitzerinnen von Balkonkraftwerken dann kein neues System kaufen müssen, um das Potenzial auszuschöpfen, soll der EcoFlow Mikrowechselrichter später upgedatet werden können.

Das PowerStream-System von EcoFlow mit allen Einzelkomponenten.
Zum EcoFlow Balkonkraftwerk-System “PowerStream” können diese Komponenten gehören: Solarpanel, Mikrowechselrichter, Smart Plug und Powerstation als Energiespeicher. © EcoFlow

Für die Steuerung der Energieverteilung sollen zudem Smart Plugs zum Einsatz kommen. Außerdem können mobile Powerstations als Energiespeicher genutzt werden. Diese Kompatibilität mit allen Modellen von EcoFlow hatte der Hersteller bereits bei der Vorstellung des Systems hervorgehoben. Jetzt ist auch klar, dass der Anschluss von Mikrowechselrichter und Powerstation-Speicher im Innenraum stattfinden soll. Dafür bietet EcoFlow ein Flachkabel zum Anschluss an, das zum Beispiel durch ein Fenster oder eine Balkontür verlegt werden kann.

Das Flachkabel, das EcoFlow zum PowerStream-System anbietet.
EcoFlow bietet zum PowerStream-System ein Flachkabel, damit kein Wanddurchbruch für den Anschluss im Innenraum nötig ist. © EcoFlow

So soll das EcoFlow PowerStream-System funktionieren

EcoFlow bewirbt das neue Balkonkraftwerk als ein System, mit dem sich Solarstrom Tag und Nacht nutzen lässt und dadurch kräftig gespart werden kann. Der besondere Clou bei PowerStream ist nämlich, dass ein Speicher für die erzeugte Energie eingeplant ist. Bei anderen Balkonkraftwerken ist dies meistens nicht vorgesehen, sodass der Strom sofort genutzt werden muss oder andernfalls ins öffentliche Stromnetz einfließt. Damit ist er dann für den eigenen Haushalt verloren und kann nicht mehr beim Energiekosten-Sparen helfen.

Das neue PowerStream-Solarsystem bietet laut EcoFlow hingegen nicht nur eine Speichermöglichkeit, sondern kann ganz einfach eine Powerstation als Speicher nutzen. Wer bereits eine EcoFlow-Powerstation besitzt, spart sich somit die Anschaffung einer teuren Speichereinheit. Alle anderen kriegen beim Kauf des Balkonkraftwerks eine Powerstation und die damit verbunden Vorteile dazu. Denn: Die Powerstation ist auch weiterhin mobil einsetzbar, sobald man sie vom System abkoppelt. Ob das System auch mit Powerstations anderer Hersteller kompatibel sein wird, ist jedoch noch nicht bekannt.

Eine Person entnimmt eine EcoFlow Power Station aus einem Kofferraum.
Das neue PowerStream Balkonkraftwerk soll ganz normale EcoFlow-Powerstations als Speicher nutzen können. Die mobilen Eigenschaften sollen dadurch aber nicht verloren gehen. © EcoFlow

Wie genau das System funktioniert, bleibt bislang offen. EcoFlow spricht nur davon, dass Steuerung und Überwachung des Balkonkraftwerks mit einem smarten Stecker und per App erfolgen können. So soll der eigene Stromverbrauch in Echtzeit nachverfolgt und die gespeicherte Energie aus der Powerstation abgerufen werden können – zum Beispiel, wenn das Wetter schlecht ist oder nach Sonnenuntergang. Auch auf Nachfrage beim Hersteller waren keine weiteren Details zu erfahren. Zum aktuellen Zeitpunkt geben also nur die Fotos und schematischen Darstellungen auf der EcoFlow-Webseite Hinweise auf die Funktionsweise.



Das Potenzial von PowerStream

Sollte das neue Solarsystem von EcoFlow tatsächlich so einfach funktionieren, wie es klingt, wäre es eine echte Revolution im Balkonkraftwerk-Bereich. Bisher gibt es ohnehin eher wenige Speichermöglichkeiten, die speziell auf Mini-PV-Anlagen ausgelegt sind. Der Tipp, stattdessen eine Powerstation zur Speicherung zu nutzen, hat bislang den Nachteil, dass dies sich immer über die Steckdose auflädt, auch wenn gerade kein Strom vom Balkonkraftwerk kommt. Dann wird stattdessen der kostenpflichtige Netzstrom genutzt, der quasi anschließend den Speicher der Powerstation für weitere grüne Energie “blockiert”. Außerdem fehlt bei anderen Anbietern die Möglichkeit, den Strom aus der Powerstation zurück ins Heimnetz einzuspeisen, damit andere Geräte ihn nutzen können. Wer eine Powerstation als Speicher nutzt, muss bisher die Endgeräte direkt dort anschließen.

Die EcoFlow Delta 2 mit passendem Solarpanel.
Die Delta 2 von EcoFlow soll zum Beispiel als mobiler Speicher für das neue Balkonkraftwerk dienen können. Bisher kann man diese bereits mit mobilen Solarpanels aufladen und danach Endgeräte anschließen, die die produzierte Energie nutzen. Im Solarsystem PowerStream von EcoFlow soll die Speicherung und Nutzung von grünem Strom aber noch einfacher sein. © IMTEST

Das neue PowerStream Solarsystem verspricht hingegen, eine Powerstation als vollwertigen Speicher fürs Balkonkraftwerk nutzen zu können, ohne die Vorteile der Einfachheit und der Mobilität einzubüßen. Die Aussicht darauf, auch den Stromverbrauch im eigenen Haushalt überwachen zu können und somit die Energie vom Balkon noch gezielter einzusetzen, ist ebenfalls eine wichtige Weiterentwicklung in diesem Bereich. Das würde zusätzlich beim Stromsparen helfen, da immer klar ist, wo wie viel Energie im Einsatz ist.

Sollte sich das System von EcoFlow bewähren, ist also davon auszugehen, dass auch andere Hersteller von Balkonkraftwerken dem Weg des mobilen Speichers folgen werden.

Preis und Verfügbarkeit

Über den genauen Verkaufsstart sowie über den Preis des EcoFlow Balkonkraftwerks ist bisher noch nichts bekannt. Der Hersteller teilte lediglich mit, dass das neue System im Mai auf den Markt kommen soll. Ein Zeitstrahl auf der Webseite deutet zudem auf einen Verkaufsstart Ende Mai 2023 hin. Über Updates informiert IMTEST natürlich weiterhin.



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Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.