Veröffentlicht inEinzeltests

Burnhard Nero im Test: Pizzabacken mit Gas

Mit dem Nero bietet Burnhard einen Tisch-Pizzaofen an. Wie gut der ist, klärt der Test.

Burnhard Nero Produktfoto

Wen die Lust auf eine Pizza packt, der hat viel Möglichkeiten, seinen Hunger zu stillen: Die Tiefkühlpizza aus dem Supermarkt, den Fertigteig zum Selbstbelegen aus dem Kühlregal, den Gang zum Italiener um die Ecke, den Lieferdienst oder aber einen Tischpizzaofen, wie den Burnhard Nero. Letztere ist zugegebenermaßen die aufwändigste Variante, aber zusammen mit dem italienischen Restaurant auch die potenziell beste.

Der Burnhard Nero auf einem kleinen Klapptisch
Der Nero benötigt relativ wenig Platz und ist schnell aufgestellt. Der Kamin kann mit einer Drehung gelöst werden, die Füße lassen sich einklappen.

Einfaches Handling beim Burnhard Nero

Der Burnhard Nero, den es mittlerweile in einer leicht überarbeiteten Version gibt, ist ein praktischer kleiner Pizzaofen, den man auf dem Gartentisch platzieren kann – idealerweise mit einer Unterlage, die auch etwas Hitze abkann. Das kann eine Holzplatte sein oder zum Beispiel auch eine Silikonmatte. Gedacht ist der Nero für den Betrieb im Freien, sowohl in der hier getesteten Gas-Variante als auch erst recht mit der standardmäßigen Pellet-Befeuerung.

Wer das Gerät mit Propan betreiben möchte, muss neben dem Nero selbst noch das knapp 100 Euro teure Gasmodul zusätzlich kaufen. Es wird einfach mit vier Schrauben statt des werksseitig mitgelieferten Pelletbrenners montiert, was, wie überhaupt der ganze Aufbau des Pizzaofens schnell erledigt ist. Das gilt übrigens auch für die Inbetriebnahme; selbst wenn man ihn zwischendurch irgendwo verstaut, ist er in kürzester Zeit wieder einsatzbereit. Vor allem das Gasmodul macht das Ganze noch komfortabler, weil man nicht ständig Pellets nachlegen muss.

Das Gasmodul auf der Rückseite des Pizzaofens
Das Gasmodul des Nero ist ein Extra, das aber die Bedienung sehr erleichtert. Es wird einfach gegen den Pelletbrenner getauscht.

Die Aufheizphase des Burnhard Nero

Der Vorteil solcher Pizzaöfen allgemein und damit eigentlich auch des Burnhard Nero ist die flache, gewölbeartige Bauform, die für viel Oberhitze sorgt. Aber mindestes ebenso wichtig ist der Pizzastein, der neben der Unterhitze auch für das Verdampfen der Flüssigkeit aus dem Teig zuständig ist und so für einen krossen Boden sorgt. Zumindest dann, wenn man ihn vorher richtig hat aufheizen lassen. Der Nero braucht je nach Außentemperatur dafür 20 bis 30 Minuten, weil der Stein relativ dick ist. Es reicht nicht, dass das Thermometer Temperaturen von über 300° C anzeigt; wichtig ist, dass auch der Stein heiß genug ist. Allerdings bleibt das im Test ein Problem: Während die Pellet-Variante durch heiße Rauchgase für ein gleichmäßiges Aufheizen des Steins sorgt, bleibt die Temperatur im vorderen Bereich bei Gasbefeuerung zu niedrig. Auch fehlt durchgängig hohe Oberhitze. Hier merkt man, dass im Vergleich zu teuren Pizzaöfen mit Gasbefeuerung die Steinauskleidung der Kuppel fehlt.

Die Temperaturanzeige, die auf über 350° C steht
Trotz 350° C am Thermometer fällt es schwer, den Pizzastein richtig auf Temperatur zu bringen. Vor allem im vorderen Bereich ist das ein Problem.

Pizza backen

Hat der Pizzaofen Betriebstemperatur, muss es schnell gehen. Im Nero ist Platz für eine Pizza, die man zügig mit dem mitgelieferten Pizzaschieber auf den Stein befördert. Einmal im Ofen, wird die Vorderseite verschlossen und die Pizza für etwa 30 Sekunden gebacken. Dann geht man mit dem Schieber unter den Teig und dreht die Pizza. Das muss man noch zwei oder drei Mal wiederholen, bis der Teig rundum etwas aufgegangen und schön kross ist. So zumindest die Theorie. In der Praxis ist das Ganze eine echte Herausforderung. Je dicker der Teig ist und je feuchter der Belag, desto schwieriger wird es, die Pizza in der Mitte kross zu bekommen, ohne sie am Rand völlig zu verbrennen. Eine knusprige Pizza ist selbst bei kleiner Flamme nur mit einiger Übung zu realisieren. In jedem Fall ist hier der dünne Teig der römischen Pizza besser zu verarbeiten als der der neapolitanischen. 

Ein Pizza im Nero, auf der linken Seite sehr dunkel bis verbrannt. Im Hintergrund sind die Flammen des Brenners zu erkennen.
Die rückwärtige Befeuerung sorgt für ein recht ungleichmäßiges Backverhalten. Man muss die Pizza häufiger drehen, damit sie schön gleichmäßig knusprig wird.

Fazit

Am Ende steht beim neuen Burnhard Nero in Kombination mit dem Gasmodul die gleiche Endnote wie bei der bereits getesteten Pellet-Version. Aber aus anderen Gründen: Hinsichtlich des Beheizens ist die Gas-Variante, wie schon erwähnt, äußerst komfortabel. Beim Pizzabacken allerdings erweist er sich als deutlich herausfordernder. Das Gute allerdings ist, dass man zunächst mit dem Pelletbrenner üben und dann auf die Gas-Variante umsteigen kann. Dann klappt es auch mit der leckeren Pizza.

  • PRO
    • Sehr einfaches Aufheizen, sehr komfortable Temperaturregelung, insgesamt gut handhabbar und schnell betriebsbereit.
  • KONTRA
    • Starkes Temperaturgefälle zwischen Rück- und Vorderseite. Probleme, den Pizzastein durchgängig richtig aufzuheizen.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.