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Fitbit Charge 6: So gut ist der Premium-Fitnesstracker wirklich

IMTEST hat das Gerät unter die Lupe genommen.

© IMTEST

Mit dem Charge 6 hat Fitbit einen Fitnesstracker auf den Markt gebracht, das mit einer präzisen Herzfrequenzmessung, vielen Trainingsmodi, Routenführung durch Google Maps und langer Akkulaufzeit punkten soll. Ob das Gerät die Erwartungen auch im Test erfüllt, verrät IMTEST hier.



41 Sportarten stehen zur Auswahl

Der Fitbit Charge 6 unterstützt insgesamt 41 Sportarten, darunter auch Bootcamp, Indoor-Klettern, Pilates und Stand-Up-Paddling. Beim Auswählen der Sportarten fragt der Fitness-Tracker unter anderem ab, ob man das optionale Always-on-Display oder bei Outdoor-Sportarten die GPS-Funktion aktivieren möchte. Bei Sportarten wie Laufen und Gehen wird zudem eine Auto-Pause und ein Auto-Stopp angeboten, um das Training automatisch zu unterbrechen oder bei 10-minütiger Inaktivität zu beenden. Im Test hat der Charge 6 im Training mit eingeschaltetem GPS eine Akkulaufzeit von rund 25 Stunden erreicht, was für einen Fitness-Tracker sehr gut ist.

Fitbit: Training mit Klick

Während des Trainings zeigt der Fitbit Charge 6 unterschiedliche Daten kompakt in einer einzigen Ansicht an, sodass man nicht vertikal oder horizontal scrollen muss. Oben auf dem Bildschirm ist etwa beim Laufen durchgehend klein die zurückgelegte Distanz in Kilometern zu sehen, während unten kontinuierlich ebenso klein die bisher absolvierte Zeit steht. In der Mitte kann man sich hingegen per einfachem Klick verschiedene Daten anzeigen lassen. Hier gibt es beim Laufen das Tempo, das durchschnittliche Tempo, die Herzfrequenz, die verbrannten Kalorien, die Schritte, Distanz und Zeit sowie Wochentag und Uhrzeit und die Zonenminuten, also die Zeit in der Fettverbrennungs-, Cardio- oder Höchstleistungszone. Für die ausführlichen Informationen erhält der Fitness-Tracker in diesem Testpunkt daher eine Note von 2,1 (gut).

Die Fitbit Charge 6.
Der Fitness-Tracker zeigt im Trainings-Modus beim Gehen das aktuelle Tempo, …
Die Fitbit Charge 6.
… das durchschnittliche Tempo, …
Die Fitbit Charge 6.
… die abgelaufene Zeit, …
Die Fitbit Charge 6.
… die gegangenen Schritte, …
Die Fitbit Charge 6.
… die zurückgelegten Kilometer, …
Die Fitbit Charge 6.
… die verbrannten Kalorien, …
Die Fitbit Charge 6.
… die aktuelle Herzfrequenz, …
Die Fitbit Charge 6.
… die Zonenminuten …
Die Fitbit Charge 6.
… sowie den aktuellen Wochentag und die Uhrzeit.

Enttäuschende Trainingsauswertung

Sehr viel ernüchternder fällt die anschließende Trainingsauswertung aus. Unmittelbar nach dem beendeten Training erscheint der Spruch „Tolle Leistung!“ auf dem Display des Fitbit Charge 6 – allerdings auch dann, wenn man gar nicht trainiert, sondern den Trainingsmodus testweise nach 10 Sekunden gestoppt hat. Darunter sind, ebenfalls grau auf grau, die absolvierten Zonenminuten und die Trainingszeit zu lesen. Scrollt man auf dem Display nach unten, erscheinen nach dem Laufen die zurückgelegten Kilometer, das durchschnittliche Tempo, erneut die Zonenminuten, die durchschnittliche Herzfrequenz, die maximale Herzfrequenz sowie die Kalorien und Schritte.

Drückt man anschließend unten auf den „Fertig“-Button verschwinden diese Daten und sind auf dem Fitness-Tracker auch nicht mehr zu finden. In der App kann man sich die absolvierten Trainingseinheiten anschauen und erhält auch den Herzfrequenz-Verlauf und die Zeit in den einzelnen Zonen. Jedoch sucht man auch hier Daten wie die maximale Geschwindigkeit oder den an- und aeroben Trainingsnutzen vergeblich. Für die Trainingsauswertung gibt es deshalb im Test nur eine 3,3.

Die Fitbit Charge 6.
Nach dem Training werden die Zonenminuten und die abgelaufene Zeit angezeigt, …
Die Fitbit Charge 6.
… die absolvierten Kilometer, das Durchschnitts-Tempo, die Zonenminuten, …
Die Fitbit Charge 6.
… die durchschnittliche Herzfrequenz, die maximale Herzfrequenz, die verbrannten Kalorien …
Die Fitbit Charge 6.
… und die absolvierten Schritte.

Viele Gesundheitsfunktionen

Im Testpunkt der angebotenen Gesundheitsfunktionen kann der Fitbit Charge 6 hingegen glänzen. Das Gerät verfügt dabei etwa über eine EKG-Funktion, mit der zum Beispiel Vorhofflimmern aufgedeckt werden kann, und ein Tracking der Blutsauerstoffsättigung (SpO2). Außerdem gibt es einen Temperatur-Sensor, mit dem Veränderungen der Hauttemperatur etwa durch Aktivität oder Krankheit aufgezeigt werden können. Beim Schlaftracking erstellt der Fitness-Tracker einen Schlafindex, ermittelt Schlafphasen und Schlafdauer. Ausführlich kann man sich diese Daten in der Fitbit-App auf dem Smartphone anschauen. Ein EDA-Sensor erkennt zudem körperliche Reaktionen auf Stress. Darüber hinaus gibt es eine nächtliche Überwachung der Atemfrequenz sowie eine permanente Herzfrequenzmessung. Diese hat sich im Test als sehr genau erwiesen.

Die Fitbit Charge 6.
Für das EKG muss man die metallischen Seiten des Gehäuses 30 Sekunden lang festhalten.
Die Fitbit Charge 6.
Auch die Blutsauerstoffsättigung kann das Gerät tracken.
Die Fitbit Charge 6.
Das Gerät erstellt einen Schlafindex, trackt Schlafdauer und Schlafphasen.
Die Fitbit Charge 6.
Der EDA-Sensor erkennt körperliche Reaktionen auf Stress.
Die Fitbit Charge 6.
Die Herzfrequenz wird dauerhaft erfasst.


GPS und Google-Dienste integriert

Ebenfalls als sehr genau hat sich im Test die Messung der zurückgelegten Distanz mithilfe der integrierten GPS-Funktion erwiesen. Da Fitbit zu Google gehört, ergibt es Sinn, dass nun auch Google-Dienste in den Fitness-Tracker integriert wurden. So hat man mit der Routenführung von Google Maps etwa beim Laufen oder Radfahren den Wegweiser direkt am Handgelenk. Allerdings muss dazu Google Maps auf dem Smartphone gestartet und die gewünschte Route dort eingestellt werden. Zudem muss sich das Smartphone für die Funktion in Bluetooth-Reichweite befinden. Zum Bezahlen bietet der Fitness-Tracker einen NFC-Chip und Google Wallet, eine digitale Geldbörse, über die man beispielsweise auf hinterlegte Kreditkarten zugreifen kann.

Das Foto zeigt die Fitbit Charge 6.
Um Google Maps zu nutzen, muss man die App auf dem Smartphone öffnen.
Das Foto zeigt die Fitbit Charge 6.
Richtungsanweisungen gibt es dann auf dem Fitness-Tracker.

Charge 6: Viele Funktionen kosten extra

Als weitere Google-App ist der Musikstreaming-Dienst YouTube Music auf dem Charge 6 verfügbar. Zur Nutzung dieser Funktion muss sich das Smartphone jedoch ebenfalls in Bluetooth-Reichweite des Geräts befinden. Und noch wichtiger: Für die YouTube Music-Steuerung ist ein kostenpflichtiges YouTube Music Premium-Abonnement erforderlich. Wer das nicht abschließen möchte, kann mit dem Fitness-Tracker auch keine Musik steuern.

Ein weiterer Kritikpunkt ist darüber hinaus, dass auch viele Fitness-Funktionen der Fitbit-App hinter einer Bezahlschranke liegen. Der Tagesform-Index, die Workout-Mediathek und weitere Inhalte gibt es nur mit einer kostenpflichtigen Fitbit-Premium-Mitgliedschaft. Diese ist durch den Kauf des Geräts zwar die ersten sechs Monate kostenlos, verlängert sich dann aber je nach Auswahl bei der Registrierung für 8,99 Euro monatlich oder 79,99 Euro jährlich.

Das Foto zeigt die Fitbit-App.
Für viele Funktionen braucht man jedoch eine kostenpflichtige Fitbit-Premium-Mitgliedschaft.
Das Foto zeigt die Fitbit-App.
Die Startseite der Fitbit-App.
Das Foto zeigt die Fitbit-App.
Die absolvierten Trainingseinheiten pro Tag.
Das Foto zeigt die Fitbit-App.
Die App zeigt viele Werte zum Schlaf an.
Das Foto zeigt die Fitbit-App.
Auch jede kleine Schlafunterbrechung wird getrackt.
Das Foto zeigt die Fitbit-App.
Für geleistete Aktivitäten gibt es Auszeichnungen in der App.

Bedienung des Fitness-Trackers

Der Charge 6 von Fitbit ist mit 37,64 Gramm ein echtes Leichtgewicht am Handgelenk, das man im Alltag kaum spürt. Die Bedienung ist jedoch etwas gewöhnungsbedürftig. So befindet sich an der linken Seite des Fitness-Trackers eine metallische Seitentaste, mit der man zum Startbildschirm zurückkehren kann. Allerdings gibt die Taste keinerlei haptisches Feedback. Stattdessen vibriert das Gerät leicht, wenn das Drücken erfolgreich war – oft wird dieses jedoch auch nicht vom Gerät erkannt. Zudem benötigt man stets Daumen und Zeigefinger der anderen Hand, um die Seitentaste zu drücken.

Etwas ernüchternd ist zudem, dass nur 29 verschiedene Ziffernblätter auf dem Gerät zur Verfügung stehen. An den individuellen Style kann der Fitness-Tracker daher eher nicht angepasst werden. Dafür überzeugt die Akkuleistung im alltäglichen Gebrauch. Mit 9 Tagen im Test erhält diese eine Note von 1,3.

Fazit

Der Fitbit Charge 6 kann im Test besonders durch seine umfangreichen Gesundheitsfunktionen wie EKG, Schlaftracking und Atemüberwachung punkten. Zudem fällt die Herzfrequenzmessung sehr genau aus, ebenso wie die Distanzmessung per GPS. Im Trainingsmodus sowie im Alltagsgebrauch verfügt das Gerät darüber hinaus über eine sehr gute Akkulaufzeit. Die angezeigten Daten während des Trainings sind vielfältig und der Tragekomfort ist hoch. Negativ fällt dagegen die überschaubare Trainingsauswertung auf. Außerdem sind sowohl auf dem Fitness-Tracker als auch in der App viele Funktionen nur über kostenpflichtige Abonnements möglich und die Bedienung mit der seitlichen Taste ist etwas umständlich. Insgesamt ist das Gerät zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 159,95 Euro jedoch empfehlenswert, insbesondere für Nutzer, die mehr Wert auf die Überwachung ihrer Gesundheit als auf die Auswertung ihrer Trainingseinheiten legen.

  • PRO
    • Sehr viele Gesundheitsfunktionen, hohe Messgenauigkeit bei Herzfrequenz und Distanz, sehr gute Akkulaufzeit, Google Maps Routenführung, hoher Tragekomfort.
  • KONTRA
    • Überschaubare Trainingsauswertung, viele Funktionen kostenpflichtig, geringe Individualisierbarkeit, etwas umständliche Bedienung.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Sandra Fischer

Nach dem Bachelor-Studium in „Medienwissenschaften“ hat Sandra Fischer ihren Master in „Mass media e politica“ (dt. „Massenmedien und Politik“) an der Università di Bologna in Italien absolviert. Neben Italienisch und Englisch spricht sie aufgrund mehrerer Langzeitaufenthalte in Alicante auch Spanisch fließend. Für ein Praktikum bei der Dokumentarfilm-Produktionsfirma „Folke Rydén Production“ ist Sandra im Anschluss an ihr Studium nach Schweden gezogen, bevor sie – zurück in Deutschland – in Hamburg als Projektmanagerin bei Statista angefangen hat. Anschließend ist sie zur FUNKE Mediengruppe gewechselt, wo Sandra zunächst ein Volontariat bei der Zeitschrift „Bild der Frau“ absolviert hat. Als Redakteurin bei IMTEST beschäftigt sie sich nun hauptsächlich mit Küchengeräten und Fitnessgadgets.