Die einen haben Spaß daran, die anderen machen es notgedrungen: Heimwerken. Sei es, weil man seine kreative Ader ausleben möchte, weil man einfach keinen Handwerker findet oder schlicht Geld sparen möchte – Gründe, zu Hammer und Bohrmaschine zu greifen, gibt es viele. Doch ohne die richtige Vorbereitung wird man schnell zum Kandidaten für die zahlreichen Pannen-Videos, die sich auf YouTube hoher Klickzahlen erfreuen. Darum präsentiert IMTEST 10 unverzichtbare Messgeräte, mit denen nichts mehr schiefgehen kann.
Laser-Entfernungsmessgeräte
Gerade, wenn es um das Messen längerer Entfernungen geht, kommen Zollstock oder Gliedermaßstab an ihre Grenzen. Er müsste dann neu angesetzt werden, was immer ein gewisses Fehlerrisiko bedingt. Ein Lasermessgerät erleichtert hier die Arbeit sehr. Zumindest, wenn die Gegebenheiten den Einsatz zulassen. Denn es muss am Ende der Messtrecke immer eine Auftreff-Fläche für den Laserstrahl geben. Im Garten bedeutet das, dass man unter Umständen mit temporären Begrenzungspfählen arbeiten muss, wenn es keine Mauern oder dergleichen gibt. Im Außenbereich kann außerdem grelles Sonnenlicht zum Problem werden, weil man unter Umständen den Laserpunkt nicht mehr gut erkennen kann.
Bei einem Laser-Entfernungsmesser sollte man darauf achten, dass er eine Funktion besitzt, um Strecken zu addieren oder im besten Fall sogar Flächen zu berechnen. Ganz wichtig ist auch die Umschaltung zwischen den Messmodi mit und ohne Geräte-Abmessungen. Dabei wird einmal die Gerätelänge im Messwert mit berücksichtig, etwa, wenn man aus einer Zimmerecke heraus misst. Wenn man mit der Vorderseite des Messgeräts allerdings kantenbündig von einem Vorsprung aus eine Entfernung ermittelt, muss die Gerätelänge außen vor bleiben.
Phasenprüfer/Spannungsprüfer
Die Montage einer Deckenlampe oder der Austausch einer Steckdose bzw. eines Lichtschalters sind einfache Elektroarbeiten, die manche Personen durchaus selbst durchführen wollen. Dabei sollte man immer auf Nummer sicher gehen und vorher prüfen, ob die jeweilige Leitung, an der man arbeiten muss, auch wirklich stromlos ist. Ein einfacher Phasenprüfer, der durch eine kleine Leuchte anzeigt, ob der Leiter Strom führt oder nicht, reicht hier in der Regel aus. Dabei wird die Prüfspitze an das jeweilige Kabel gehalten, der menschliche Körper dient als Masse für den sehr schwachen Strom, der dann das Gerät zum Leuchten bringt.
Alternativ gibt es auch zweipolige Spannungsprüfer, die den Stromfluss über Hin- und Rückleiter messen, wozu die jeweiligen Prüfspitzen an das entsprechende Kabel bzw. in beide Löcher einer Steckdose gesteckt werden. Liegt Strom an, wird das optisch und mitunter auch akustisch signalisiert. Wer etwas mehr investiert, kann ein Gerät kaufen, dass sowohl die ein- als auch zweipolige Messung erlaubt, idealerweise sogar für Gleich- und Wechselspannungen. Damit sind dann auch Fehleranalysen in der Verkabelung möglich.
Sehr wichtige Messgeräte: Ortungsgeräte
Der so ziemlich größte Albtraum ist es, beim Bohren eines Lochs in Wand oder Decke ein Wasserrohr oder eine Stromleitung zu treffen. Damit das nicht passiert, ist der vorherige Einsatz eines Ortungsgerätes sinnvoll. Es gibt solche Geräte schon ab etwa 20 Euro, wobei jedoch Präzision und Zuverlässigkeit bei teureren Modellen höher sind. Segmentanzeigen helfen hier zusätzlich, sich präziser an unsichere Stellen heranzutasten. Idealerweise kann das Ortungsgerät dabei auch noch zwischen Metall, Leitungen und sogar Holz unterscheiden.
Besonders genau und zuverlässig sind Radar-Ortungsgeräte. Allerdings sind die mit Preisen ab 250 Euro aufwärts sehr teuer und für den Do-It-Yourself-Bereich doch etwas überdimensioniert.
Messgeräte statt Auge: Kreuzlinienlaser
Schon der Versuch, zwei Bilder an einer Wand in gleicher Höhe aufzuhängen und diese dann auch noch gerade auszurichten, stellt mit Zollstock und Wasserwaage eine Herausforderung dar. Hier hilft als Messgerät ein Kreuzlinienlaser.
Er erzeugt – je nach Modell – eine waagerechte Laser-Linie, die auf mindestens eine Wand projiziert werden kann. Manche Geräte können diese Linien auch umlaufend auf drei oder sogar allen vier Wände eines Raumes erzeugen. Gleichzeitig gibt es rechtwinklig dazu eine senkrechte Laserlinie, so dass man auf den Wänden ein Laserkreuz sieht, das, richtig ausgerichtet, exakt waagerecht und exakt senkreckt ist. An diesem kann man sich dann bei der Montage von Bildern, Schränken, Fliesenkanten, Tapetenbordüren oder was auch immer sehr gut orientieren.
Laserwasserwaagen
Die Laserwasserwaage ist als Messgerät dem Kreuzlinienlaser nicht unähnlich. Je nach Modell besitzt sie aber mehr Reichweite. Das ist dann notwendig, wenn man gerade im Außenbereich längere Strecken einmessen oder zum Beispiel das Gefälle eines Weges oder des Pflasters in einer Einfahrt exakt definieren möchte. In der Regel benutzt man dabei eine Laserwasserwaage in Verbindung mit einer Richtschnur.
Multimeter: die Alles-Messgeräte
Ein Multimeter ist die Allzweckwaffe im Reigen der Messgeräte. Spannungsmessung, Durchgangsprüfung, Widerstandsmessung – all das ist möglich. Anspruchsvolle Modelle können auch Dioden oder Transistoren testen und sogar Temperaturen messen. Theoretisch ließe sich mit einem Multimeter auch ein Spannungsprüfer ersetzen, aber in der Praxis erweist sich der Aufbau der Geräte in Form eines kleinen Tischgeräts mit zwei Prüfkabeln oft als hinderlich. Dafür eignen sich Multimeter hervorragend, um zum Beispiel bei elektrischen Kinderspielzeugen oder Ähnlichem auf Fehlersuche zu gehen. Auch Autoschrauber nutzen gerne die vielfältigen Messmöglichkeiten eines Multimeters, um Probleme zu lokalisieren.
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