Wer zuhause einen guten Espresso genießen möchte, der genau den eigenen Wünschen entspricht, der setzt häufig auf eine Siebträgermaschine. Kaffeevollautomaten bieten zwar ebenfalls gute Kaffeekreationen, sind bei ambitionierten Hobby-Barista aber deutlich weniger beliebt. Wer den perfekten Kaffeegenuss selbst kreieren, dabei jedoch nicht auf den Komfort und die Anleitungen eines Kaffeevollautomaten verzichten möchte, für den ist die Barista Touch Impress von Sage (UVP: 1.299,90 Euro) eine spannende Wahl. IMTEST hat das Gerät genau unter die Lupe genommen.
De’Longhi Rivelia im Test: Individueller Kaffeegenuss für jeden Nutzer
IMTEST hat den Kaffeevollautomaten getestet.
Produktdetails
- Preis: 1.299,90 Euro
- Gewicht: 10,2 Kilogramm
- Größe: 36 x 34 x 41,5 Zentimeter
- Pumpendruck: 15 Bar
- Wasserbehälterkapazität: 2 Liter
- Bohnenbehälterkapazität: 340 Gramm
- Garantie: 2 Jahre
Siebträgermaschine: Das sind die Testkriterien
Wer sich mit der Anschaffung einer Siebträgermaschine beschäftigt, den interessiert nicht nur, wie die zubereiteten Getränke schmecken. Wichtig ist ebenfalls, welche Kaffeespezialitäten zubereitet werden können, wie heiß die Getränke nach dem Aufbrühen sind und wie gut der Milchschaum wird. Darüber hinaus testet IMTEST, wie die Bedienung und Handhabung der Maschine funktionieren. Auch die Lautstärke ist ein spannender Faktor bei der Kaufentscheidung.
Sage: Bedienung und Handhabung
Die erste Inbetriebnahme der Siebträgermaschine funktioniert sehr einfach. Auf dem gut lesbaren, bunten Display führt die Barista Touch Impress Schritt für Schritt durch die Ersteinrichtung. So stellt man etwa Datum und Zeit ein und legt eine Standard-Milchart fest. Besonders praktisch ist die verständliche Display-Anleitung für die Zubereitung eines ersten Getränks. Hier lernen Nutzer und Maschine sich besser kennen, die Abläufe werden auch für unerfahrene Kaffeetrinker intuitiver (mahlen, tampern, brühen) und die Maschine tastet sich an den richtigen Mahlgrad für die eingefüllten Bohnen ran. Anschließend stehen acht Getränkearten wie Espresso, Cappuccino oder Flat White per One-Touch-Auswahl auf dem Bildschirm zur Auswahl. Das Display ist dabei teils etwas schwergängig, sodass man mitunter kräftig auf die Symbole drücken muss.
Die Handhabung der Siebträgermaschine von Sage ist dagegen überwiegend einfach. Der Wassertank kann leicht eingesetzt und die Tropfschale ebenso leicht geleert werden. Auch der Siebträger kann einfach zum Mahlen und Tampern eingehangen werden (links) sowie zum Brühen eingedreht werden (rechts). Das Tampern erfolgt dabei ganz einfach mit einem Hebel seitlich am Gerät, wobei die Maschine im Anschluss daran stets mitteilt, ob sich die richtige Menge Pulver im Sieb befindet. Lediglich das Einsetzen und Entfernen des Bohnenbehälters erfordert etwas Fingerspitzengefühl. Zudem ist der durchsichtige Behälter nur luftdicht, nicht jedoch lichtgeschützt oder lichtdicht.
Touch Impress: Milchschaum in Barista-Qualität?
Um mit der Siebträgermaschine von Sage auch Milchschaum herstellen zu können, befindet sich an dem Gerät ein automatischer Dampfstab. Mit diesem kann man die Milchtemperatur zwischen 40 und 75 Grad Celsius einstellen. Die Milch selbst wird dann in ein separates Kännchen gefüllt, das maximal 250 Milliliter fassen kann. Praktischerweise besitzt der Dampfstab eine Reinigungsfunktion, mit der man gleich nach dem Einsatz heißes Wasser durchlaufen lassen kann. Die Reinigung des Kännchens ist ebenfalls einfach. Allerdings kann der Milchschaum im Test nicht komplett überzeugen. So ist dieser zwar sehr schön feinporig, jedoch auch etwas locker.
Kaffee: Das sind die Ergebnisse
Um den perfekten Espresso zu brühen, kommt es nicht nur auf die richtige Bohne, sondern auch die passende Mahlgrad-Einstellung an, welche die Extraktionszeit bestimmt. Bei der Barista Touch Impress stehen dafür 30 verschiedene Mahlgrade zur Auswahl. Während der Anpassung an die Bohnen (s. oben) variiert die Maschine dabei den Mahlgrad und prüft anhand der Extraktionszeit, ob eine etwaige Über- oder Unterextraktion vorliegt. Bei einem Espresso sollte die ideale Extraktionszeit dabei zwischen 20 und 30 Sekunden liegen. Im Test ist diese mit der empfohlenen Mahlgrad-Einstellung der Maschine dabei etwas kurz und liegt nur bei rund 16 Sekunden. Dementsprechend schmeckt der Kaffee bei IMTEST sehr leicht sauer. Abgesehen davon besitzt er einen leckeren, fruchtig-vollen Körper. Zudem ist es natürlich möglich, sich eigenständig dem individuell-perfekten Espresso weiter anzunähern.
Vollends überzeugen kann dagegen die Temperatur des Getränks. 30 Sekunden nach Ende des Brühvorgangs konnte IMTEST 68 Grad Celsius messen, was einer sehr guten Note entspricht. Dafür sorgt auch die Heißwasserfunktion, mit deren Hilfe man die Tasse vor dem Brühen sehr gut aufheizen kann. Noch sehr gut schneidet im Test auch die Crema auf dem Espresso ab. Sie ist gleichmäßig, fest und sehr flächendeckend. Mit gemessenen 70,8 Dezibel beim Mahlen und 55,1 Dezibel beim Brühen ist das Modell von Sage in der Zubereitung zudem vergleichsweise leise.
De’Longhi Eletta Explore Cold Brew: So schneidet die Maschine im Test ab
Der Kaffeevollautomat mit Heiß- und Kaltgetränken im Test.
Fazit
Gerade für Menschen, die wenig Vorerfahrung mit Siebträgermaschinen besitzen und sich trotzdem leckere Kaffeegetränke selbst herstellen möchten, kann sich der Kauf der Sage Barista Touch Impress lohnen. Das Touch-Display führt die Nutzer Schritt für Schritt durch den Zubereitungsprozess und die Maschine passt sich intelligent den Nutzerwünschen und der eingefüllten Bohne an. So macht das Kaffeekochen auch Laien Spaß. Zudem ist die Handhabung der einzelnen Geräteteile größtenteils einfach. Leichte Punktabzüge gibt es für den etwas lockeren Milchschaum und die etwas kurze empfohlene Extraktionszeit des Espressos. Mit der richtigen Bohne im Mahlwerk und keiner Scheu vor dem Ausprobieren lässt sich hier aber toller Espresso zubereiten. Außerdem ist die Temperatur des Getränks sehr gut und die Zubereitung recht leise.
IMTEST Ergebnis:
gut 1,9