Marken wie Dyson oder Vorwerk genießen nicht nur einen hohen Bekanntheitsgrad, sondern meist auch ein großes Vertrauen der Nutzenden. Unter anderem deswegen können die Top-Hersteller auch Premium-Preise für ihre Produkte aufrufen – etwa für Staubsauger, Hartbodenreiniger oder andere Bodenpflege-Geräte. Ob sich die vergleichsweise hohen Preise von 550 bis fast 2.000 Euro für die Saugwischer der Top-Marken lohnen, hat IMTEST im Testlabor auf die Probe gestellt.
10 Hartbodenreiniger im Test: Reinigen teure Modelle besser?
IMTEST hat die 10 besten Saugwischer getestet. Dabei ging es vor allem um die Wischleistung, obwohl einige Modelle auch staubsaugen können.
Hartbodenreiniger-Test: Wischsauger ab 400 Euro im Überblick
Die Testergebnisse in der Detail-Übersicht
Der Saugwischer-Testsieger im Detail
1. Platz & Testsieger: Der Dyson V15s detect Submarine
Der Dyson V15s detect Submarine wird nicht nur mit einer Ladestation, sondern auch mit diversen Saug-Düsen geliefert. Durch das Wechseln dieser Düsen ist es möglich, sowohl den Hartboden zu wischen und zu saugen als auch Teppich zu saugen. Ein gleichzeitiges Wischen und Saugen geht bei dem Dyson-Hartbodenreiniger dagegen nicht. Das Modell funktioniert ohne Beutel, besitzt jedoch nur eine Stufe für die Saugkraft und die Bürstenrotation. Von allen Saugwischern im Test hält der V15s detect Submarine mit ganzen 191 Minuten am längsten durch. Mit über drei Stunden Dauerbetrieb lässt sich auch ein großes Haus ohne Pause wischen.
Kurios ist, dass zum Wischen die ganze Zeit ein Knopf am Gerät gedrückt werden muss. Hier stellt sich die Frage, ob der Hersteller dieses trotz der enormen Akkuleistung nicht für den Dauerbetrieb vorgesehen hat. Ein weiterer Kritikpunkt: Dyson empfiehlt, die Submarine-Düse nicht ohne Wasser zu verwenden, da es sonst zu Fehlern kommen kann. Allerdings zeigte sich im Saugwischer-Test, dass das Gerät auch nicht Bescheid gibt, wenn der Tank sich leert. Den Füllstand sollte man deshalb stets selbst im Auge behalten.
Die Wischleistung war allerdings auch beim Testsieger etwas oberflächlich. Beim ersten Wischen bleiben im IMTEST-Labor noch viele Schmutzreste auf dem Fliesenboden zurück, sodass weitere sieben Fahrten über den Schmutz nötig waren. Dann war der Boden aber restlos sauber. Insgesamt ließ sich der Dyson V15s detect Submarine im Test zudem sehr einfach manövrieren. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten kann das Gerät allerdings nicht freistehen.
Die Säuberung des Geräts gestaltete sich im Test etwas umständlich, da es keine Selbstreinigungsfunktion gibt. Die Textil-Walze ist zwar leicht aus dem Gerät zu entnehmen, ist dann aber nur unter dem Wasserhahn abzuwaschen und muss manuell ausgedrückt werden. Die Gesamthöhe des Modells ist nicht verstellbar, beim Wischen (im 45-Grad-Winkel) liegt die Höhe des Griffs aber bei sehr guten 78 Zentimetern. Unter niedrige Möbelstücke kam dieser Dyson-Hartbodenreiniger im Test hingegen nicht gut und auch die Ladedauer war mit drei Stunden und 23 Minuten etwas lang. Dafür war die Lautstärke mit gemessenen 58 Dezibel besonders leise.
Akku-Saugwischer: Häufig gestellte Fragen und Antworten
1. Was ist ein Saugwischer und wie funktioniert er?
Ein Saugwischer, auch als Hartbodenreiniger bekannt, ist ein Haushaltsgerät, das speziell zur Reinigung von Böden wie Fliesen, Laminat, Parkett und Stein entwickelt wurde. In der Regel kombinieren diese Geräte das Saugen und Wischen in einem einzigen Arbeitsgang. Während sie Schmutz und Staub aufsaugen, wischen sie gleichzeitig den Boden mit Wasser und/oder Reinigungsmittel. Einige Modelle sind zusätzlich mit rotierenden Bürsten oder Walzen ausgestattet, während andere über bewegliche Wischtücher verfügen.
2. Worauf sollte man beim Kauf eines Hartbodenreinigers achten?
Beim Kauf eines Saugwischers sollten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden:
- Reinigungseffizienz: Die Leistung des Geräts, also wie gut es den Schmutz entfernt, ist entscheidend. Detaillierte Informationen dazu finden sich in der Testtabelle und dem Vergleichstest von 10 Modellen.
- Bodenart: Es ist wichtig, dass der Reiniger für den jeweiligen Bodenbelag geeignet ist. Manche Modelle sind speziell für empfindliche Böden wie Parkett entwickelt. Es empfiehlt sich jedoch immer, vor der ersten Anwendung einen Test an einer unauffälligen Stelle durchzuführen.
- Größe von Wassertank und Schmutzbehälter: Ein größerer Wassertank ermöglicht längere Reinigungssitzungen, ohne ständig nachfüllen zu müssen. Ein großer Schmutzbehälter reduziert die Häufigkeit des Entleerens. Beides kann aber auch das Gewicht des Geräts erhöhen.
- Akkulaufzeit: Die meisten modernen Saugwischer sind akkubetrieben. Um den gesamten Wohnbereich ohne Unterbrechung reinigen zu können, sollte die Akkulaufzeit ausreichend sein. Die Tabellenübersicht gibt hier wertvolle Hinweise über die Testmodelle. Alternativ kann ein Modell mit Kabel gewählt werden, wobei hier gegebenenfalls häufiges Umstecken nötig ist. Ein Beispiel für einen kabelbetriebenen Bodenreiniger, der mit Dampf arbeitet ist der Shark S6005EU.
- Zusatzfunktionen: Einige Wischsauger bieten nützliche Extras, wie etwa eine Trocknungsfunktion für die Bürstenrolle, einen Dampfmodus oder spezielle Aufsätze. In der Testtabelle kann man nachsehen, welche Funktionen die verschiedenen Modelle im Test bieten.
3. Für welche Böden eignen sich Wischsauger?
Hartbodenreiniger können meist auf verschiedenen Bodenarten eingesetzt werden:
- Fliesen: Alle getesteten Modelle eignen sich – je nach Material – zur Reinigung von Fliesen. Allerdings kann die Säuberung von Fugen etwas mehr Aufwand erfordern.
- Laminat: Auch hier sind die meisten Saugwischer geeignet, solange sie nicht zu viel Feuchtigkeit hinterlassen, die das Material beschädigen könnte.
- Parkett und Echtholzböden: Hier sollten nur Modelle verwendet werden, die für empfindliche Holzoberflächen entwickelt wurden. Außerdem empfiehlt sich die Verwendung eines speziellen Reinigungsmittels für Holzböden, um Kratzer und Wasserschäden zu vermeiden.
4. Kann ein Saugwischer auch Teppiche reinigen?
Die meisten Saugwischer sind für glatte und harte Oberflächen konzipiert und daher nicht für Teppiche geeignet. Es gibt jedoch einige Modelle, die Teppiche nach eigenen Angaben “auffrischen” können – also mit Nassreinigung bearbeiten können. Kombi-Geräte, wie der Dyson V15s detect Submarine oder der Vorwerk VK7, sind hingegen mit Wechselaufsätzen ausgestattet. So sind sie sowohl für Hartböden als auch für Teppiche geeignet, sofern jeweils die richtige Düse ausgesucht wird. Wer verschiedene Bodenarten zu Hause hat, könnte von solch einem Kombigerät profitieren, andernfalls ist ein separater Staubsauger oder Akkusauger für Teppiche notwendig.
5. Wie häufig sollte ein Wischsauger verwendet werden?
Wie oft ein Saugwischer zum Einsatz kommen sollte, hängt von der Nutzung und dem Verschmutzungsgrad des Bodens ab. In stark genutzten Bereichen, wie der Küche oder dem Flur, kann es sinnvoll sein, den Hartbodenreiniger mehrmals pro Woche zu verwenden. In weniger genutzten Räumen reicht eine Reinigung alle ein bis zwei Wochen aus. Besonders bei Modellen, die nicht über eine Staubsaugfunktion verfügen oder keinen Wechsel der Düsen erlauben, ist aber eine regelmäßige Reinigung wichtig. Sonst kommt es zu größeren Schmutzansammlungen, die allein mit dem Wischsauger und ohne vorheriges Staubsaugen nur schwer zu beseitigen sind.
Fazit
Im Testfeld über 400 Euro gewinnt der Dyson-Hartbodenreiniger V15s detect Submarine, der im Test vor allem mit zahlreichen, mitgelieferten Wechsel-Düsen und einer sehr langen Akkulaufzeit punktete. Unannehmlichkeiten waren hingegen, dass der Knopf während der Benutzung permanent gedrückt und der Frischwassertank vergleichsweise häufig nachgefüllt werden musste, ohne dass das Gerät Bescheid gab. Knapp hinter dem Testsieger liegt der Vorwerk-Wischsauger VK7, der im Test gründlicher wischte, dessen Akku in der höchsten Leistungsstufe aber nur sehr kurz durchhielt. Preis-Leistungssieger wird in dieser Preis-Kategorie der Xiaomi W10 Pro mit einem befriedigenden Wisch-Ergebnis.
Hartbodenreiniger im Test: Wie gut putzen günstige Modelle?
Auch günstige Wischsauger können gut reinigen. Das beweist Medion mit dem Life H10 im IMTEST-Labor, wo er Marken wie Rowenta, Kärcher und Leifheit abhängt.