Elektrische Wischsauger können im Alltag praktisch sein und einem die Hausarbeit wesentlich erleichtern. Einige Hersteller rufen für diesen Komfort allerdings auch ganz schön happige Preise auf. Doch müssen Hartbodenreiniger wirklich immer teuer sein, damit sie auch gut funktionieren? IMTEST hat das mit fünf Modellen unter 400 Euro getestet. Mit dabei Saugwischer von Medion, Rowenta, Kärcher, Leifheit und Sichler. Tatsächlich kann sich am Ende das günstigste Modell den Testsieg im 5er-Feld holen. Warum, zeigt der Artikel.
Aldi-Heißluftfritteuse im Test: Wie gut ist der Air Fryer für unter 50 Euro?
Unschlagbar günstig – aber auch unschlagbar gut?
Saugwischer im Test: Modelle bis 400 Euro im Schnell-Check
Die Testergebnisse in der Übersicht
Der Testsieger im Detail
Der Medion Life H10 (MD 11319) funktioniert beutellos und besitzt jeweils nur eine Stufe für die Saugkraft und die Bürstenrotation. Das ist im Vergleich zur Konkurrenz recht wenig: Der Vorwerk VK7 zählt etwa vier verschiedene Saugkraft-Stufen. Auf Teppich kann der Medion Life H10-Saugwischer im Test zwar nicht saugen, dafür aber Hartboden wie Laminat oder Fliesen sowohl saugen als auch wischen. Mit 44 Minuten ist die Akkulaufzeit bei diesem Wischsauger etwas kurz. Der Dyson V15s Submarine hat hier beispielsweise deutlich mehr Ausdauer.
Beim ersten Zickzack-Wischen im Test des IMTEST-Labors waren auf dem Boden noch viele Reste vom Senf und Haferschleim sichtbar. Ganze neun weitere Male musste der Wischsauger über den Schmutz fahren, um diesen komplett zu beseitigen. Die Wischleistung wird daher mit der Note drei (“befriedigend”) bewertet. Dafür begeisterte das Modell im Test mit seiner einfachen Manövrierbarkeit. Der Eigenantrieb erleichterte die Führung beim Wischen deutlich. Zudem kann Medion-Saugwischer ohne Festhalten freistehen, was den Alltag erleichtern kann.
Der Medion Life H10 bietet eine Selbstreinigungsfunktion, für die er in eine Wanne gestellt werden muss. Das Ausleeren des Behälters ist zudem angenehm einfach, hakt allerdings etwas beim Ein- und Ausbau. Die Gesamthöhe des Saugwischer ist nicht verstellbar und beim Wischen (im 45-Grad-Winkel) liegt die Höhe des Griffs bei etwas niedrigen 72 Zentimetern. 80 Zentimeter wären hier der Idealwert zum bequemen Arbeiten. Dafür kam der Medion-Wischsauger im Test auch unter niedrige Möbelstücke. Mit 2 Stunden und 39 Minuten war die Ladezeit darüber hinaus recht kurz und mit gemessenen 61 Dezibel war das Gerät sehr leise.
Akku-Saugwischer: Die wichtigsten Fragen geklärt
1. Was ist ein Saugwischer und wie funktioniert er?
Ein Hartbodenreiniger ist ein Haushaltsgerät, das speziell für die Reinigung von Böden wie Fliesen, Laminat, Parkett und Stein entwickelt wurde. Die meisten Wischsauger im Test kombinieren hierzu die Funktionen von Saugen und Wischen in einem Arbeitsgang. Sie saugen losen Schmutz und Staub auf und wischen gleichzeitig den Boden mit Wasser oder Reinigungsmittel. Einige Modelle haben rotierende Bürsten oder Walzen, um den Boden zu reinigen, einige verfügen über bewegliche Wischtücher.
2. Worauf sollte man beim Kauf eines Hartbodenreinigers achten?
Beim Kauf eines Saugwischers sollten folgende Faktoren berücksichtigt werden:
- Reinigungseffizienz: Das wichtigste Kriterium ist natürlich die Leistung des Geräts, also die Fähigkeit, den Schmutz, der sich zu Hause ansammelt, zu entfernen. Genaue Informationen dazu finden sie oben in der Testtabelle sowie im großen Vergleichstest von 10 Saugwischern.
- Bodenart: Stellen Sie sicher, dass der Reiniger für Ihren Bodenbelag geeignet ist. Einige Modelle sind speziell für empfindliche Böden wie Parkett entwickelt. Ein Test vor der ersten Reinigung in einer unauffälligen Ecke empfiehlt sich aber trotzdem immer.
- Wassertank- und Schmutzbehälter-Größe: Ein größerer Wassertank ermöglicht längere Reinigungssitzungen ohne ständiges Nachfüllen. Ein großer Schmutztank reduziert die Notwendigkeit, den Tank häufig zu entleeren. Allerdings kann beides auch zusätzliches Gewicht mit sich bringen, sodass hier eine Abwägung sinnvoll ist.
- Akkulaufzeit: Die allermeisten elektrischen Wischsauger sind mittlerweile Akku-Betrieben. Um den kompletten Wohnbereich ohne Nachladen reinigen zu können, muss natürlich die Laufzeit passen. Für die Testgeräte helfen die Informationen der Übersichtstabelle. Die Alternative wäre, sich ein Gerät mit Kabel auszusuchen, das dann allerdings im Zweifelsfall mehrfach umgesteckt werden muss. Ein Beispiel ist der Dampfreiniger von Shark, den IMTEST hier getestet hat.
- Zusatzfunktionen: Einige Hartbodenreiniger bieten praktische Extras, wie etwa eine Trocknung der Bürstenrolle(n), einen Dampfmodus oder spezielle Aufsätze. Wer nach etwas Bestimmtem sucht, kann sich bei den Testmodellen in der obigen Tabelle informieren, was sie im Lieferumfang mitbringen.
3. Für welche Böden sind Wischsauger geeignet?
Hartbodenreiniger sind für eine Vielzahl von Hartböden geeignet, dazu gehören folgende Flächen:
- Fliesen: Je nach Material sind hier alle Testmodelle geeignet, um die Oberflächen zu reinigen. Etwas mehr Mühe war im Test für die Säuberung von Dreck in den Fugen notwendig.
- Laminat: Auch bei diesem Holzersatz eignen sich nahezu allen Saugwischer, solange sie nicht zu viel Feuchtigkeit hinterlassen, die das Material beschädigen könnte.
- Parkett und Echtholz-Böden: Hier eignen sich ausschließlich Modelle, die speziell für empfindliche Holzoberflächen ausgewiesen sind. Außerdem empfiehlt sich hier dann ein Putzmittel für Holzböden. Sonst kann es schnell Kratzer und Wasserschäden geben.
4. Kann ein Hartbodenreiniger auch Teppiche reinigen?
Die meisten Saugwischer sind speziell für glatte und harte Oberflächen konzipiert, weswegen sie im Fachjargon auch Hartbodenreiniger genannt werden. Diese sind in der Regel nicht für die Reinigung von Teppichen geeignet. Es gibt jedoch einige Saugwischer, die mit Nassreinigung, Teppiche “auffrischen” können sollen. Zudem gibt es Kombi-Geräte, wie etwa den Dyson V15s detect Submarine oder Vorwerk VK7, die zusätzlich mit Wechsel-Aufsätzen zur Reinigung von Teppichen ausgestattet sind. Wer sowohl Hartböden als auch Teppiche im Wohnraum hat, für den könnte es sich lohnen, solch ein Kombigerät zu wählen. Sonst muss man für Teppiche einen separater Staubsauger oder Akkusauger verwenden.
5. Wie oft sollte man einen Wischsauger verwenden?
Die Häufigkeit der Verwendung hängt von der Nutzung und dem Verschmutzungsgrad des Bodens ab. In stark frequentierten Bereichen wie Küche und Flur kann es sinnvoll sein, den Hartbodenreiniger mehrmals pro Woche zu verwenden. In weniger genutzten Räumen reicht eine Reinigung alle ein bis zwei Wochen. Vor allem bei Modellen, die eine Kombi-Saugfunktion statt Wechsel-Düsen anbieten oder gar nicht Staubsaugen können, ist es wichtig, den Boden regelmäßig zu säubern. Größere Schmutzansammlungen können die nämlich meist ohne vorheriges Staubsaugen nicht beseitigen.
Fazit
In der Kategorie unter 400 Euro gewinnt der Medion Life H10-Saugwischer den Test. Er überzeugte vor allem mit der einfachen Bedienung und hohen Wendigkeit, reinigte den Test-Schmutz allerdings nur mittelmäßig. Wer nach einem lohnenswerten Schnäppchen sucht, ist hier dennoch an der richtigen Adresse. Zum Testzeitpunkt kostete der Medion Life H10 (MD 11319) im Hersteller-Webshop lediglich 89,95 Euro.
10 Hartbodenreiniger im Test: Reinigen teure Modelle besser?
IMTEST hat die 10 besten Saugwischer getestet. Dabei ging es vor allem um die Wischleistung, obwohl einige Modelle auch staubsaugen können.