Mit dem E-Mountainbike durchs Gelände zu fahren, bedeutet Fahrspaß ohne Ende. Denn dank der Motorunterstützung können auch ungeübte Fahrer mühelos steilere Passagen und ruppigere Untergründe meistern. Wer ein E-MTB ausschließlich fürs Gelände sucht, sollte über ein sogenanntes Fully nachdenken. Fully steht für Full Suspension, also einer Vollfederung, wobei das Rad neben der Federgabel für den Frontbereich eine zusätzliche Federung für die Hinterradschwinge mitbringt. Das Canyon Neuron:ON CF 7 ist ein solches Fully und konnte beim großen Vergleichstest unter fünf Modellen den Testsieg für sich verbuchen. Warum es gerade in den Punkten Fahrverhalten, Motorunterstützung und Sicherheit überzeugte, lesen Sie hier.
Der Testsieger im Kurzüberblick
- Motor: Bosch Performance Line CX, 85 Nm
- Akku: 750 Wh
- Schaltung: Shimano-Kettenschaltung, 12 Gänge
- Gewicht: 23 kg / zul. Gesamtgewicht: 130 kg
- Reifengröße: 29 Zoll
- Preis: 4.999 Euro
IMTEST Ergebnis:
gut 2,0
Hügel, Wurzeln, Schlamm: So fährt das E-MTB von Canyon abseits befestigter Wege
Als wären Offroad-Trails nicht genug für ein E-Mountainbike, hat es am Testtag auch noch ordentlich geschüttet. Um das Fahrverhalten, den Komfort und den Antritt zu bewerten, hat IMTEST die Experten-Meinung der Mountainbike-Profis von “IhrFahrradprofi” aus Ahrensbök in Schleswig-Holstein mit einbezogen. Inhaber Klaus Röhr und sein Team haben das Neuron:ON CF 7 und die anderen vier Testkandidaten auf einem ausgewählten Testparcours ein Wochenende lang auf die Probe gestellt.
E-Mountainbikes im Test: Die 5 besten Fullys für Offroad-Abenteuer
Fahrspaß, Sicherheit und Reichweite: So gut haben sich diese fünf Fullys im Labor und Gelände geschlagen.
Der erste Eindruck des Canyon Neuron war, dass es lang und flach wirkt. Doch genau dieses Fully entwickelte sich schnell zum unangefochtenen Favoriten der Tester. Der Grund? Es vermittelt das authentischste Mountainbike-Gefühl. Zwar ist die Ausstattung nicht ganz so hochwertig wie bei anderen Modellen im Test, doch die Geometrie des Canyons sorgt für das höchste Maß an Fahrsicherheit und Fahrspaß. Der Bosch-Antrieb bringt den Fahrer zuverlässig überall hin und arbeitet dabei sehr unauffällig. Anstelle eines herkömmlichen Displays gibt es nur einen An-/Ausschalter mit LED-Leiste zur Akkuanzeige im Oberrohrrahmen – was für ein E-Mountainbike in der Regel völlig ausreichend ist.
Die Reifen wirkten auf den ersten Blick etwas schmal, aber der Eindruck täuschte: Sie passten perfekt zum Gesamtpaket und sorgten für ein lebendiges Fahrerlebnis. Aus Sicht der Tester, die zum Zeitpunkt der Bewertung die Laborwerte noch nicht kannten, ist das Canyon Neuron:ON CF 7 der verdiente Testsieger.
Reichweite, Motorunterstützung & Bremsen: So testet IMTEST
Bei einem E-Mountainbike, mit dem man im Gelände unterwegs ist, sollte man sich vor allem auf seine Bremsen verlassen können. Eine kraftvolle Motorunterstützung ist ebenso zum Vorteil, während die Reichweite mitunter nicht ganz so entscheidend ist wie bei einem Trekking-E-Bike. Tests bezüglich dieser Punkte führt das international akkreditierte Labor von Qima im Auftrag von IMTEST durch. Wie die Tests im Einzelnen verlaufen, ist unter diesem Link zusammengefasst.
E-Bikes im Test: Objektiv & unabhängig – so testet IMTEST
Bremsen, Akku, Motor: IMTEST lässt E-Bikes auch im Labor testen.
Ausgestattet ist das E-Bike mit einem Motor der Bosch Performance Line CX mit 85 Newtonmetern und einem Akku, der bei den Messungen eine hohe Kapazität von 726,9 Wattstunden brachte. Mit dieser Kombination erreichte es beim Reichweitentest 94 Kilometer, so viel wie kein anderes der vier Kandidaten. Darüber hinaus wird von Qima die Durchschnittsgeschwindigkeit bei sechs-prozentiger Steigung ermittelt, bei der es das Canyon auf schnelle 21,9 Stundenkilometer brachte. Der Unterstützungsfaktor lag dabei bei einem guten Faktor von 3,3. Insgesamt konnte das E-Bike in diesem Testpunkt eine Teilnote von 1,7 erzielen und lag damit vor allen anderen.
Steile Trails, enge Kurven, Zuckersand oder matschiger Boden: Ein Fully hat es nicht selten mit wechselnden, schwierigen Bedingungen zu tun. Daher sind gute Bremsen unerlässlich. In Anlehnung an die Norm EN 15194 werden sowohl die Vorder- als auch Hinterradbremsen bei nassen und trockenen Bedingungen von Qima getestet. Mit einer simulierten Betätigungskraft (Handkraft) von 60 Newton wird dann geprüft, wie hoch die Bremsleistung ist. Das Neuron:ON CF 7, ausgestattet mit Scheibenbremsen von Shimano, erzielte bei dieser Prüfung ein befriedigendes Ergebnis. Auch, wenn zwei andere Räder im Test hier besser waren, kann sich der Fahrer dennoch auf sein Canyon verlassen.
Die Testergebnisse im Detail
- Ausstattung (20 %): gut (2,5)
- Reichweite & Motorunterstützung (35 %): gut (1,7)
- Fahreindruck (15 %): gut (2,0)
- Bremsen (20 %): befriedigend (2,6)
- Service (10 %): sehr gut (1,0)
- PRO
- Vermittelte das authentischste Mountainbike-Gefühl im Test, dazu schaffte es eine sehr hohe Reichweite von 94 Kilometern.
- KONTRA
- “Nur” befriedigende Bremsergebnisse.
IMTEST Ergebnis:
gut 2,0
Fazit
Wer auf der Suche nach einem vollgefederten E-Mountainbike ist, trifft mit dem Testsieger Neuron:ON CF 7 von Canyon eine ausgezeichnete Wahl. Es überzeugt durch eine hohe Reichweite und starke Akkuleistung, bietet eine beeindruckende Unterstützung sowie ein gutes Fahrverhalten im Gelände. Die Bremsen liefern solide Ergebnisse, was das Gesamtpaket abrundet. Mit einem Preis von 4.999 Euro ist es zudem preislich attraktiv, und mit einem Gewicht von 23 Kilogramm ist es das leichteste E-Bike im Test.