Decathlon hat es sich als Sportdiscounter auf die Fahnen geschrieben, Sportartikel für alle erschwinglich zu machen. Möglich machen dies eine Reihe von Eigenmarken, die oft deutlich günstiger sind als vergleichbare Markenartikel. So gehören auch einige E-Bikes zur Produktpalette, wie das Trekking-E-Bike Rockrider e-actv 500 LF. IMTEST hat das 1.999 Euro-Rad sowohl im international akkreditierten Labor von Qima testen lassen als auch ausgiebig auf dem IMTEST-Testparcour gefahren. Wie es sich dabei geschlagen hat, verrät der Artikel.

Das Decathlon Rockrider e-actv 500 LF im Kurzcheck

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Decathlon-Rad in schicker Optik, aber weniger kraftvoll

Das Rockrider actv-e 500 LF kommt mit einem elegant geschwungenen Wave-Rahmen und ist in den sommerlichen Farben Eukalyptusgrün und Lavendellila verfügbar. Der Lenker ist sportlich gerade, die Griffe in Kork-Optik bieten einen lässigen Blickfang. Angetrieben wird das E-Bike von einem Yamaha-Mittelmotor mit einem maximalen Drehmoment von 55 Newtonmeter, der Akku mit angegebenen 504 Wattstunden ist im Rahmen verbaut. Im Vergleich zu anderen Trekking-E-Bikes ist das Rockrider damit weniger leistungsstark, was sich auf Asphalt und Schotterwegen aber erstmal nicht bemerkbar macht. Das Fahrgefühl ist solide, die Sitzhaltung aufrecht bequem. Dabei wird der Fahrer gleichmäßig unterstützt.

Beim Antritt in der niedrigsten Unterstützungsstufe muss man schon ein wenig mithelfen, in der höchsten geht es dann recht flott voran. Insgesamt stehen dem Fahrer vier Unterstützungsstufen zur Auswahl, die er am Panel an der linken Lenkerseite bedienen kann. Das Farbdisplay in der Lenkermitte zeigt übersichtlich die wichtigsten Funktionen an. Gekoppelt mit der Decathlon Ride App kann man neuerdings auch einen Auto-Modus wählen, bei dem das Rad ganz von allein die Unterstützung nach der aktuellen Gegebenheit auswählt. Darüber hinaus lässt sich einstellen, ob man in diesem Modus mehr oder weniger dynamisch unterwegs sein möchte. Bei den Testfahrten funktioniert dieser Modus zwar recht gut, von den Testern wurde jedoch der manuelle Modus bevorzugt, da man hier viel direkter entscheiden kann.

Kein Gepäckträger, dafür geringes Gewicht

In der Grundausstattung kommt das Decathlon-Rad ohne Gepäckträger, der aber unkompliziert nachrüstbar sein soll. Damit fehlt ihm aber erstmal ein wichtiges Element zur Alltags- und Reisetauglichkeit. Auf der anderen Seite macht diese Tatsache das E-Bike mit 24,6 Kilogramm wie so leicht wie kaum ein anderes Rad in seiner Klasse. Eine festinstallierte Lichtanlage, Reflektoren in den Reifen und an den Pedalen machen das E-Bike StVZO-konform.

Die Reifen sind mit 46,6 Millimetern Dicke für ein Trekking-E-Bike eher etwas dünn, bieten aber ein Profil ähnlich wie bei einem Gravelbike. Dadurch verleiht es dem Rad eine gewisse Dynamik, gerade auf Asphalt und Schotter.

So testet IMTEST E-Bikes

Prüfungen bezüglich der Reichweite & Motorunterstützung sowie Bremsentests übernimmt das international akkreditierte Labor von Qima im Auftrag von IMTEST. So lassen sich alle Testräder objektiv miteinander vergleichen und bewerten. Welche Tests genau durchgeführt werden und wie getestet wird, ist in folgendem Artikel zusammengefasst.

E-Bikes im Test: Objektiv & unabhängig – so testet IMTEST

Bremsen, Akku, Motor: IMTEST lässt E-Bikes auch im Labor testen.

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Reichweite: Wie weit kommt man mit dem Decathlon-E-Bike?

Wie bereits erwähnt, hat der Akku mit 504 Wattstunden eine geringere Kapazität als bei vielen anderen Trekking-E-Bikes und auch das maximale Drehmoment mit 55 Newtonmetern ließt sich auf dem Papier als weniger kraftvoll. Wie sich das Ganze im Labor verhält, hat Qima im Auftrag von IMTEST ermittelt.

Basierend auf dem genormten Reichweitentest R200 ermittelt Qima nicht nur die Reichweite, sondern auch den Energieverbrauch und die Kapazität des Akkus, die Geschwindigkeit bei sechs-prozentiger Steigung sowie den Unterstützungsfaktor. Dabei erreichte das Rockrider e-actv 500 LF eine Reichweite von 54,8 Kilometern, die gemessene Akkukapazität brachte ein Ergebnis von 443,6 Wattstunden. Mit einer mittleren Durchschnittsgeschwindigkeit von 17,2 Stundenkilometern bei sechs-prozentiger Steigung war es vergleichsweise langsam unterwegs und auch der Unterstützungsfaktor von 2,8 fiel eher niedrig aus. Diese Werte brachten dem E-Bike eine Zwischennote von 3,7. Aufgrund dieser Ergebnisse eignet sich das Trekking-E-Bike eher für die täglichen Erledigungen in der Stadt und kürzere Pendelfahrten.

Der Bremsentest

Wenn man sich ein neues E-Bike kauft, möchte man natürlich auch sicher sein, dass man sich auf die Bremsen verlassen kann. Denn nicht selten kommt es gerade in der Stadt vor, dass man auch abrupt abbremsen muss, um Unfälle zu vermeiden. In Anlehnung an die Norm EN 15194 führt Qima im Auftrag von IMTEST auf einem Bremsenprüfstand Prüfungen der vorderen und hinteren Bremse bei trockenen und nassen Verhältnissen durch. Bei dieser Teilprüfung konnte das Decathon-Rad eine Zwischennote von 2,6 erzielen, sicheres Bremsen ist also garantiert.

Die Testergebnisse im Detail

• Ausstattung (20 %): befriedigend (2,6)
• Reichweite & Motorunterstützung (35 %): ausreichend (3,7)
• Fahreindruck (15 %): gut (2,4)
• Bremsen (20 %): befriedigend (2,6)
• Service (10 %): sehr gut (1,0)

• PRO
  • Solides Trekking-E-Bike zu einem sehr attraktiven Preis, das sich gerade auf Asphalt wohlfühlt.

• KONTRA
  • Reichweite und Motorunterstützung nicht so hoch und kraftvoll im Vergleich zu anderen Trekking-E-Bikes.

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,7

Fazit