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Sony SEL FE 24MM F1, 4 GM im Test: Ein wirklich leichtes Weitwinkelobjektiv?

Ein Weitwinkel-Objektiv, das auch ganz ohne Kamerakorrekturen auskommen kann: Sonys SEL FE 1,4/24MM GM ist eine spannende Optik für Profis.

Eine seitlich abgebildete Frau die durch den Sucher einer Sony-Kamera schaut und ein Foto schießt.
© IMTEST
  • Kompatibel mit: E-mount und A-mount
  • Gewicht: ca. 445 Gramm
  • Preis: ca. 1279,99 Euro
  • Lichtstarke Weitwinkelobjektive sind in vielen Aufnahmesituationen hilfreich. Allerdings sind sie – wie alle lichtstarken Optiken – nicht unbedingt leichtgewichtige Reisebegleiter. Sony SEL FE 1,4/24 mm macht da keine Ausnahme. Die Optik für das E-Mount-Bajonett bringt mit 445 Gramm mehr Gewicht auf die Waage als etwa die Alpha 7C. Allerdings rechtfertigt die Leistung sowohl Gewicht als auch Preis.

    Ein Foto nach oben gerichtet zwischen Felsen auf dem der Sternenhimmel in pink-blau
    Ein weiter Blick in die Nacht ist mit dem lichtstarken Weitwinkel-Objektiv problemlos möglich. © IMTEST


    Sony SEL FE 24MM F1 4 GM: Hochwertige Verarbeitung

    Das robuste, sauber gefertigte Gehäuse ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet. Der MF-Ring ist breit und griffig und hat eine sehr gute Gängigkeit. Die Blende kann man über die Kamera oder mit dem Blendenring am Objektiv in Drittelstufen einstellen. Die Rastpunkte für die Blendeneinstellung sind sehr präzise definiert, die Kamera zeigt die Blende an. Die Blendenrastung lässt sich mit einem Schalter am Objektiv für Videos deaktivieren (Click-off). Auch der DDSSM (Direct Drive Super Sonic Motor) ist für Videos gedacht, fokussiert aber auch bei Fotos extrem schnell und leise. Eine gepolsterte Tasche und eine tulpenförmige Sonnenblende mit Antireflex-Beschichtungen gehören zum Lieferumfang.

    Das Sony SEL FM 24MM F1,4 GM Objektiv schräg-seitlich abfotografiert.
    Das Sony SEL FM 24MM F1,4 GM Objektiv seitlich abfotografiert.

    Kamera-Korrekturen: Pro und Kontra

    Die Kamera-Korrekturen verringern signifikant die Vignettierung und beseitigen die Verzeichnung. Ohne Korrekturen verzeichnet das Objektiv schwach wellenförmig (in der Mitte tonnenförmig, in den Ecken kissenförmig), was bei den meisten Motiven unkritisch ist. Ohne Korrekturen ist die Auflösung bei allen gemessenen Blenden sehr gut und konstant im ganzen Bildfeld. Die Korrekturen beeinflussen die Auflösung in der Mitte nicht, aber sie verschlechtern die Detailwiedergabe in den Randbereichen.

    Farbsäume (laterale chromatische Aberration) an Motivrändern reduziert die Korrektur effektiv. Unschärfen (longitudinale chromatische Aberration) sind auch ohne Kamera-Korrektur fast nicht vorhanden. Bei hellen Motiven kann man die Korrektur der Vignettierung eins alten, aber davon abgesehen bringen die Kamera-Korrekturen bei diesem Objektiv nicht viel.

    Goldene Figur vor schwarzem Hintergrund.
    Rand-Detail 1,4/24 mm: Sehr gute Detailauflösung im ganzen Bildfeld. © IMTEST
    Goldene Figur vor schwarzem Hintergrund
    Rand-Detail 1,4/24 mm: Die Detailwiedergabe am Rand leidet unter den Korrekturen. © IMTEST

    Sonys SEL FE 1,4/24 mm geeignet für Nachtaufnahmen?

    Wer ein Faible für Nacht– und Nahaufnahmen hat, blickt auf das richtige Objektiv. Die zwei XA-Präzisionselemente reduzieren sagittale Reflexionen und erfassen die Sterne auf der Aufnahme klar und deutlich. Für die nahbare Fotografie lässt der Bokeh-Effekt das geknipste Bild – neben der exakten Fokussierung – weich und natürlich erscheinen.

    Fazit

    Sonys SEL FE 1,4/24 mm ist ein leistungsstarkes Weitwinkelobjektiv, das ohne Korrekturen eine sehr hohe Auflösung bietet, dann leider aber auch eine stärkere Vignettierung aufweist. Dennoch ist die Kritik insgesamt Klagen auf recht hohem Niveau.

    • PRO
      • Sehr hohe Auflösung, sehr gute Gängigkeit
    • KONTRA
      • Durch Kamera-Korrekturen schlechtere Auflösung am Rand
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Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.