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Everybody 1-2-Switch! – Das Party-Spiel erscheint heute

IMTEST verrät, wie viel Spaß das Spiel macht.

Ein Artwork zum Videospiel Everybody 1-2-Switch!
© Nintendo

Ab dem heutigen Freitag gibt es das Switch-exklusive Party-Game Everybody 1-2-Switch! in Deutschland. Es stammt von Nintendo selbst und ist – selbstverständlich – eine Art Nachfolger zum Switch-Titel 1-2 Switch, der im Jahr 2017 am selben Tag wie die Konsole erschien. Damals war der Titel vor allem dazu gedacht, den Menschen die neue Funktion der Joy-Cons zu erklären – diesmal dreht Nintendo am Party-Meter. Bis zu acht Spieler können mit einem Joy-Con mitspielen, und sogar bis zu 100 per Smartphone.



IMTEST konnte den Titel im Vorfeld auf einer Veranstaltung von Nintendo ausgiebig antesten. Entspannte 4-gegen-Runden standen ebenso auf dem Plan wie eine Minispiel-Party mit über 40 Leuten. Und tatsächlich ist Everybody 1-2-Switch! am besten, wenn es in einer großen, inhomogenen Gruppe gespielt wird. Auf einer Firmenfeier, auf einem Geburtstag oder bei einer Hochzeit vielleicht. Schnell lacht man über die Moves der anderen, plaudert in kleinen Gruppen über die Taktik beim nächsten Minispiel oder vergleicht, was jeder Spieler gerade auf seinem Smartphone sieht. Zudem lässt sich in einem chaotischen Party-Umfeld viel leichter verschmerzen, dass manches Minigame ziemlicher Murks ist…

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Everybody 1-2-Switch! mit dem Smartphone spielen

Möchte man per Smartphone einer Spielerunde beitreten, ist das gar nicht so simpel – dafür funktioniert es hervorragend. Und es braucht dafür keine App! Nach dem Scannen eines QR-Codes wird das Spiel im Browser geöffnet, dabei empfiehlt es sich, eventuelle Bildschirm-Abschalte-Automatismen auf „aus“ zu stellen und auch das automatische Drehen des Screens zu deaktivieren. Dann einen Namen eintippen, ein Foto von sich schießen (oder wählen) und schon kann man über eine Schaltfläche der Spielerunde beitreten. Zu Beginn einer Party-Runde, die je nach Wahl 20, 40 oder 60 Minuten dauert, werden Teams gebildet. Entweder wählt jeder einzelne sich ins linke oder rechte Team ein oder die CPU sortiert nach dem Zufallsprinzip. Für größere Runden ist Option 2 die bessere Wahl.

Je nach Disziplin muss man noch den Zugriff auf die Kamera oder die Bewegungserkennung erlauben – in einer großen Gruppe aus Menschen mit zig verschiedenen Smartphones klappte der Praxistest dann aber ohne weitere Probleme. Das ist beachtlich.

Von den 17 verfügbaren Mini-Games probierte IMTEST ungefähr zehn aus. Die Disziplinen sind dabei sehr unterschiedlich: Bingo ist langatmig, macht aber überraschend viel Spaß. Das Quiz ist eher unkreativ, dafür kann man vorher passend zum Anlass einen bestimmten Fragenpool auswählen. Ziemlich nervig ist ein Spiel, wo die gesamte Party-Meute ihr Handy rhythmisch nach oben und unten bewegen muss, damit Aliens auf dem Bildschirm landen. Schon nach kurzer Zeit waren die Leute frustriert, dass Alfs Erben immer wieder den Rückwärtsgang einlegen oder klagten über Schmerzen in den Armen.

Ein Bild aus dem Videospiel Everybody 1-2-Switch!
Wer hat am schnellsten ein Bingo? Jeder Spieler schaut auf dem Smartphone, ob seine Karte schon voll ist. © Nintendo

Schatzi, zeig mir dein Foto

Ein Highlight ist dagegen die Disziplinen „Farbenfinder“: Hier wird auf dem TV eine Farbe eingeblendet und anschließend muss jeder Teilnehmer mit seinem Handy ein Foto von möglichst genau dieser Farbe schießen. Das Ergebnis: Alle Menschen rennen lachend durch den Raum, fotografieren Zimmerpflanzen, Sofakissen oder die Shirts und Taschen von Nebenmann und Nebenfrau. Am Ende wird abgerechnet: Wer die Farbe am besten trifft, spült die meisten Punkte aufs Konto des eigenen Teams. Hier passt alles: Die Idee ist einfallsreich, das Fotografieren funktioniert gut und die Abrechnung ist nachvollziehbar.



Danach gibt es Ernüchterung beim Seilspringen oder Ninja-Stern-Werfen: Die Minigames werden nur mittelmäßig erklärt, sind schon nach Sekunden vorbei oder ziehen sich ewig. Und das Gros der Mitspieler hat einen verwirrten Gesichtsausdruck nach dem Motto „Und was hätte ich jetzt machen sollen?“. Viel besser sind dann wieder Varianten der beliebten Kinderspiele Ochs am Berg und Reise nach Jerusalem: Hier trampeln die Menschen nach vorn, während ein Junge auf dem TV vom Publikum abgewandt hochzählt. Dreht er sich um, sollen alle Mitspieler sofort anhalten. Ein paar müssen zurück zum Start, andere kommen ins Schnaufen, alle haben eine gute Zeit. Und als es bei Reise nach Jerusalem aufs Finale zugeht feuern alle die noch verbliebenen Stühle-Sucher an.

Ein Bild aus dem Videospiel Everybody 1-2-Switch!
Sieht im Screenshot trist aus, macht in der Praxis aber viel Laune. Jeder Spieler muss ihm Raum die auf dem TV angezeigte Farbe fotografieren. © Nintendo

Everybody 1-2-Switch! – gut in der Gruppe

Das Fazit nach einem wirklich launigen Abend mit dem Spiel fällt trotzdem gemischt aus. Etliche Disziplinen wirken nicht sonderlich durchdacht, so als niemand sie mit echten Menschen ausprobiert und dann nochmal an ein paar Stellschrauben gedreht hat. Auch die Erklärungen könnten manchmal etwas besser sein. Dafür funktioniert die Teilnahme per Smartphone erstaunlich gut, hier hat Nintendo einen guten Weg gefunden, vielen Spielern die Teilnahme ohne große Hürden zu ermöglichen.

Everybody 1-2-Switch! enthält insgesamt 17 verschiedene Mini-Games – darunter auch Staffel-Lauf, Joy-Con-Suchen und Ballon-Aufpumpen, einige davon in mehreren Ausführungen. Das Party-Game erscheint am heutigen Freitag, den 30. Juni. Nintendo ruft als Preis überraschend nur 29,99 Euro auf.

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Portrait Matthias Schmid

Matthias Schmid wollte im Berufsleben "irgendwas mit Video- und Computerspielen" machen – deshalb studierte er nach dem Abitur Informatik, um selbst Spiele zu entwickeln. Nach dem Studium kam die 180-Grad-Wende: Matthias wechselte in die schreibende Zunft, absolvierte ein Volontariat bei einer renommierten Spiele-Fachzeitschrift und wurde 2004 Videospiel-Redakteur in Vollzeit. Damit lebt er seit nunmehr 19 Jahren seinen beruflichen Traum: Spiele testen und darüber schreiben. Diese Jobbeschreibung greift freilich zu kurz: Matthias hat Spiele-Magazine und -Webseiten mitkonzipiert, Fachmessen in aller Welt besucht und Entwicklern bei der Arbeit über die Schulter geschaut. Er hat ebenso großen Spaß mit Action-Blockbustern wie mit kleinen Indie-Spielen und liebt es nachzuforschen, wer die Macher hinter den Spielen sind. Neben Video- und Computerspielen faszinieren ihn aktuelle Top-Smartphones und – als begeisterter Vogelbeobachter – alles, was mit Ferngläsern zu tun hat.