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8 aktuelle Action-Cams im Test: Knappes Rennen

Alle großen Action-Cam-Hersteller haben neue Modelle vorgestellt. Welche die Nase vorn hat, klärt der Test.

Eine Action-Cam von GoPro im Wasser.
© GoPro
Go 3 GoPro 12 Größenvergleich
Die Insta360 ist zwar einen Tick größer als der Vorgänger, im Vergleich zur GoPro Hero 12 Black aber immer noch ein Winzling. © IMTEST

Insta360 Go 3: Cleveres 2-in-1-Konzept

Am meisten Innovation findet sich bei der Insta360 Go 3, die vor allem auf niedriges Gewicht, kleine Maße und Vielseitigkeit setzt. Zwar fällt die Insta360 Go 3 etwas größer als ihr Vorgänger aus. Dafür ist sie mit einem besseren Bildsensor ausgestattet, der die maximale Videoauflösung auf 2.720 x 1.536 Pixel (2,7K) bei bis zu 30 Bildern pro Sekunde erhöht. Und während die zweite Version nur 32 Gigabyte internen Speicher hatte, bietet die Go 3 bis zu 128 Gigabyte. Die größte Neuerung ist jedoch der so genannte Action Pod. Damit funktioniert die Go 3 wie eine GoPro, ohne ihre einzigartige Flexibilität zu verlieren. Dabei handelt es sich um ein Kameragehäuse, in das die Go 3 magnetisch eingeklinkt werden kann. In der Ladeschale verhält sich die Go 3 dann wie eine vollwertige Action-Cam mit diversen Bedienelementen und einer ansprechenden Akkulaufzeit.

Go 3 Action Pod
Eingeklickt ins Action Pod-Gehäuse funktioniert die Go 3 fast wie eine ausgewachsene Action-Cam. © IMTEST

Insta360 Go 3: Grenzenlose Möglichkeiten

Der Clou jedoch ist, dass der Action Pod auch nach dem Abnehmen der Kamera drahtlos verbunden bleibt und so ein Live-Bild der Go 3 liefert, ohne dass ein Smartphone benötigt wird. So kann man die Go 3 auch an ungewöhnlichen Orten platzieren und mit dem Action Pod die richtige Einstellung überprüfen. Außerdem ist er mit einem 180°-Scharnier für Vlogging ausgestattet. Der Action Pod ist darüber hinaus magnetisch und funktioniert mit der gleichen Clip-Halterung wie das Kameramodul. Ferner ist das Klappdisplay so konstruiert, dass es auch als Stativ verwendet werden kann.

Damit nicht genug: Ausgestattet mit einem 1270 mAh Akku kann es den 310 mAh Akku der Go 3 bis zu dreimal vollständig aufladen. Alternativ kann der Go 3 auch vom Action Pod abgenommen werden. Dann mutiert sie zu einer federleichten Mini-Action-Cam, die fast überall hinpasst und so verrückte Einstellungen erlaubt. Ein großer Vorteil dabei: Die Go 3 ist magnetisch. So lässt sie sich zum einen schnell und einfach an vielen metallischen Gegenständen befestigen und zum anderen ganz einfach mit dem mitgelieferten Zubehör koppeln.

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Mit der Insta360-App lassen sich mit dem Videomaterial der Go 3 in wenigen Minuten ansehnliche Clips erstellen.

Insta360 Go mit fest verbauten Akku

Angesichts des Mini-Gehäuses sind bei der Go 3 keine gigantischen Laufzeiten drin. Immerhin sind sie besser als beim Vorgänger: Abseits der Ladeschale sind rund 45 Minuten mit 1080p und 40 Minuten bei 2,7K realistisch. Steckt die Kamera jedoch im Action Pod, verlängern sich die Aufnahmezeiten auf maximal 150 beziehungsweise 140 Minuten. Auch wenn die Leistung in Ordnung ist, sollte man bedenken, dass der nicht austauschbare Akku der Go 3 eine Einschränkung darstellt. Man kann ihn unterwegs nicht gegen einen Ersatzakku austauschen. Zudem nimmt die Akkulaufzeit mit der Zeit immer mehr ab. Das Gleiche gilt für den Speicher. Auch dieser ist fest verbaut und lässt sich weder erweitern noch austauschen. Im Testmodell standen 64 Gigabyte zur Verfügung, wobei einen kleinen Teil die Systemsoftware belegt.

Fazit Insta360 Go 3

Die enorme Vielseitigkeit gepaart mit ordentlicher Videoqualität, Mini-Maßen und geringem Gewicht machen die Insta360 Go 3 alles in allem zu einem Unikat unter den Action-Cams. Sie ist sicher nicht perfekt, aber keine andere Action-Cam macht so viel Spaß, ist so unkompliziert und bietet so viele Möglichkeiten. Der nicht erweiterbare Speicher und der fest eingebaute Akku sind allerdings zwei dicke Minuspunkte.

Rollei Action One GoPro mini11
Immerhin zählt die Rollei Action One zu den kleinsten und leichtesten Action-Cams. Nur die GoPro 11 Black Mini ist kleiner. © IMTEST

Rollei Action One: Günstig, aber mit Haken

Die günstige Rollei Action One kann mit der Konkurrenz nicht mithalten, weder technisch noch in Sachen Bildstabilisierung. So liegt die Bildrate bei 4K-Aufnahmen bei maximal 60 fps. 240 fps, etwa für flüssige Zeitlupen, sind mit maximal mit HD-Auflösung (1280×720 Pixel) möglich. Zum Vergleich: Die GoPros schaffen 4k Auflösung mit 120 fps und 2,7 k mit 240 fps. Unabhängig davon sind die Aufnahmen der Action One bei guten Lichtverhältnissen durchaus ansehnlich. Ihr Schwachpunkt ist aber die Bildstabilisierung. Im Gegensatz zu den anderen Action-Cams, die auf softwarebasierte Lösungen setzen, verbaut Rollei ein 6-Achsen-Gyroskop. Was ist in der Theorie gut anhört, entpuppt sich in der Praxis aber als halbgare Lösung. Bewegungen bügelt sie auf jeden Fall nicht so glatt weg. Zudem müssen sich Nutzer entscheiden, ob sie mehr Wert auf wackelfreie Bilder oder eine hohe Bildrate legen. Denn die Stabilisierung arbeitet nur bei 4K und 30 fps oder weniger.

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Mit der Insta360 X3 samt einem langen Selfie-Stick lassen sich Drohnen-artige Videos drehen.

Action-Cam Insta360 X3 mit Rundumblick

Einen komplett anderen Weg als die anderen Action-Cams beschreitet die Insta360 X3. Als 360 Grad-Kamera mit zwei Ultraweitwinkelobjektiven ist sie in der Lage, die komplette Umgebung aufzuzeichnen. Der Nutzer hat dann beim Bearbeiten die Möglichkeit, sich den passenden Bildausschnitt herauszupicken. Einerseits faszinierend, andererseits erfordert diese Art von Action-Cam auch mehr Aufwand und Entscheidungsfreudigkeit beim Editieren. Spaß macht es allemal, da die X3 jede Menge spannende Aufnahmemodi bietet.

Nutzer haben die Wahl zwischen Standardaufnahmen mit bis zu 4K 30fps, Standbildern und Loop-Aufnahmen wechseln, mit denen die X3 ähnlich wie eine Dashcam funktioniert. Es gibt sogar eine neue Funktion namens „Me Mode“, bei der der Benutzer die X3 in einem bestimmten Abstand vor sich hält und das Gerät die Bilder beider Kameras zusammenfügt, um den Eindruck zu erwecken, dass man von seinem persönlichen Kamerateam verfolgt wird. Wer jedoch hauptsächlich Videos mit einem Objektiv aufnehmen möchte, für den sind die GoPros und die DJI-Modelle die bessere Wahl.

Fazit

Alles in allem erklimmt die neue GoPro Hero12 Black den Action-Cam-Thron. In Sachen Bildqualität ist sie nach wie vor das Maß aller Dinge. Zudem verfügt das neue Modell über eine praktische Bluetooth-Funktion und eine bessere Akkulaufzeit. Mit ähnlicher guter Videoqualität, noch besserer Akkulaufzeit und dem besseren Mounting-System stellt die Osmo Action 4 aber eine gute Alternative dar. Da sich beide neuen Action-Cams im gleichen Preissegment bewegen, ist die GoPro 12 aber der bessere Deal. Noch mehr sparen lässt sich allerdings mit den fast genauso guten Vorgängermodellen. Wem es nicht so sehr auf beste Videoqualität ankommt, sondern vielmehr auf unkomplizierte Bedienung und Vielseitigkeit, sollte zur Insta360 Go 3 greifen. Keine andere Action-Cam macht so viel Spaß, und bietet so viele Möglichkeiten. Wer dagegen eine Action-Cam für maximale Kreativität sucht, für den ist die Insta360 X3 die beste Wahl.

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.