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Balkonkraftwerk-Test: Modelle zwischen 800 und 900 Watt auf dem Prüfstand

IMTEST stellt 5 Modelle von Top-Marken, wie Jackery, Anker Solix und Kleines Kraftwerk, auf den Prüfstand. Es sind sowohl Modelle mit als auch ohne Speicher im Test dabei.

Credit: IMTEST / Dr. Lotta, Anker Solix

Der Frühlingsanfang ist zwar noch nicht ganz da, doch langsam werden die Tage wieder länger, wärmer und sonniger. Da wächst das Interesse an Solar-Energiequellen wieder. Besonders Balkonkraftwerke bieten hier eine attraktive Möglichkeit, den eigenen Stromverbrauch und die verbundenen Energiekosten zu senken. IMTEST hat daher Modelle von Top-Marken in den Vergleich geschickt. Der Test zeigt, welche besonders empfehlenswert sind.



Das Praktische an einem Balkonkraftwerk ist, dass sowohl die Montage als auch die Installation sehr viel einfacher sind als beispielsweise bei einer großen Photovoltaik-Anlage auf dem Hausdach. Während Letztere nur von Fachleuten angeschlossen werden darf, können Steckersolargeräte von Privatpersonen selbst in Betrieb genommen werden. Dazu muss lediglich die beiliegende Halterung am Balkongitter angebracht und an den Solarmodulen befestigt werden. Danach ist noch die Verkabelung unter Einbindung des Wechselrichters und Anschluss ans Hausnetz notwendig – fertig.

Was bei der Installation zu beachten ist, erklärt IMTEST hier. Wie ein Balkonkraftwerk generell zu installieren ist, zeigt darüber hinaus diese Fotostrecke.

Die IMTEST-Favoriten in der Übersicht

Im 5er-Testfeld erhalten zwei Modelle ein IMTEST-Siegel. Das Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro System ist Testsieger, das Duo Gitterbalkon Komplettset (900Wp+) Bifazial von Kleines Kraftwerk gewinnt den Preis-Leistungssieg.

Testsieger: Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro System

Das Anker-Balkonkraftwerk überzeugte im Test vor allem mit guten Leistungsparametern und einer guter Ausstattung.

Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro System

Die Kompenten des Anker Solix Balkonkraftwerks auf weißem Grund. In der Ecke das IMTEST-Testsieger-Siegel.

Dank doppelseitig arbeitender Solarmodule bietet das Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro System sowohl ein gutes Verhältnis von Leistung zu Fläche als auch von Leistung zu Gewicht. Der Aufbau der Balkonkraftwerk-Halterung war im Test einfach und ging ebenso schnell von der Hand wie schon beim Vorgänger RS40P.

Dafür lässt sich die Halterung allerdings nicht mehr an verschiedene Aufstell-Orte anpassen. Stattdessen muss man beim Kauf bereits auswählen, ob das Balkonkraftwerk am Balkongitter, an der Hauswand oder freistehend im Garten montiert werden soll. Das Anschlusskabel ist mit einer Länge von 5 Metern zudem weiterhin fix. Muss eine größere Distanz überbrückt werden, ist eine separate Verlängerung nötig.

  • PRO
    • Hohe Leistung pro Fläche, gutes Verhältnis von Leistung zu Gewicht, bifaziale Module, Montage und Verkabelung im Test einfach, Kombination von Speicher und Wechselrichter, mit Zusatz-Akkus erweiterbar, durch integrierte Steckdose auch als Energieversorgung während Stromausfällen geeignet, umfangreiche App
  • KONTRA
    • Halterung nicht anpassbar, fixe Länge des Anschlusskabels, viel Verpackungsmaterial, vergleichsweise lange Amortisationszeit


5. Platz und Preis-Leistungssieger: Kleines Kraftwerk Duo Gitterbalkon Komplettpaket (900Wp+) Bifazial

Die Anlage von Kleines Kraftwerk punktete im IMTEST-Labortest vor allem mit guten Leistungsparametern und einer hochwertigen Verarbeitung. Dank bifazialer, also doppelseitig arbeitender, Solarmodule bietet das Kleines Kraftwerk Duo Gitterbalkon Komplettpaket (900Wp+) Bifazial sowohl ein gutes Verhältnis von Leistung zu Fläche als auch von Leistung zu Gewicht.

Kleines Kraftwerk Duo Gitterbalkon Komplettpaket (900Wp+) Bifazial

Das Kleine Kraftwerk auf einer Dachterrasse. Das IMTEST-Preis-Leistungssieger-Siegel ist auf dem Panel angebracht.

Der Aufbau wurde im Test allerdings als etwas kompliziert und schwergängig empfunden. Die auf den ersten Blick sehr ausführliche Bedienungsanleitung zeigte zudem bei genauerem Hinsehen einige Lücken auf, die durch Kombinationsgabe zu füllen waren.

Die mitgelieferte Halterung lässt sich außerdem nicht an verschiedene Einsatz-Orte anpassen. Stattdessen müssen Interessierte bereits vor dem Kauf auswählen, ob das Balkonkraftwerk am Balkongitter, an der Hauswand oder freistehend im Garten einen Platz finden soll. Für verschiedene, bauliche Gegebenheiten ist hingegen vorgesorgt, indem Anschlusskabel mit unterschiedlichen Längen auszuwählen sind.

Insgesamt konnte das kleine Kraftwerk im Test nicht ganz so gut abschneiden, wie etwa das Anker Solix Solarbank 2 E1600 Pro System. Da es aber deutlich günstiger ist – selbst, wenn der gleiche Speicher hinzugekauft wird –, bietet es dennoch eine gute Alternative.

  • PRO
    • Hohe Leistung pro Fläche, gutes Verhältnis von Leistung zu Gewicht, bifaziale Module, variable Kabellänge beim Kauf auswählbar, keine scharfen Ecken oder Kanten, übersichtlich gestaltete App, Speicher optional im Webshop hinzukaufbar, vergleichsweise günstig
  • KONTRA
    • Aufbau im Test etwas kompliziert, extra Werkzeug für Montage nötig, Halterung nicht anpassbar


Die weiteren Balkonkraftwerke im Test

2. Platz: Priwatt priBalcony Duo

Das Priwatt-Balkonkraftwerk machte im Test einen positiven Eindruck, unter anderem dank guter Leistungsparameter und Ausstattung.

Priwatt PriBalcony Duo

Die Komponenten des getestetn Priwatt PriBalcony Duo auf weißem Hintergrund.

Durch die doppelseitig arbeitenden (bifazialen) Solarmodule bietet das PriBalcony Duo sowohl ein gutes Verhältnis von Leistung zu Fläche als auch von Leistung zu Gewicht.

Der Aufbau ging im Test vergleichsweise schnell, da die Halterungen zum Teil vormontiert waren. Minuspunkte waren hingegen, dass es einige scharfe Kanten sowie Kratzer auf den Metallteilen gab.

Ein Finger weist auf Kratzer an der Alu-Schiene es Priwatt-Balkonkraftwerks.
Etwas unangenehm fiel im Test auf, dass einige Teile bereits mit leichten Kratzern geliefert wurden. Credit: IMTEST

Die Auswahl, das Priwatt-Balkonkraftwerk entweder mit Anker-Speicher oder einfachem Wechselrichter zu kaufen, ist ein praktischer Service. Wer Geld sparen möchte, kann zum Set mit mit Tsun-Wechselrichter greifen. Wer hingegen nicht riskieren möchte, sich wie im Test über die App-Verknüpfung ärgern zu müssen, sollte sicherheitshalber zum Anker-Set greifen.

Allein anhand der Testnote landet das Priwatt-Balkonkraftwerk auf dem vierten Platz. Dank der günstigen UVP, die ins neue Bewertungsverfahren von IMTEST einfließt, landet es mit der Gesamtnote auf dem zweiten Platz.

  • PRO
    • Hohe Leistung pro Fläche, gutes Verhältnis von Leistung zu Gewicht, bifaziale Module, Verkabelung im Test einfach, Kombination von Speicher und Wechselrichter (im Set mit Anker Solix Solarbank 2 Pro), Auswahl an Kabellängen für den Anschluss ans Hausnetz, nachhaltige Verpackung (beim Solarpanel).
  • KONTRA
    • Montage im Test etwas schwierig, Halterung nicht anpassbar, App-Verknüpfung im Test schwierig (im Set mit Tsun-Wechselrichter), vergleichsweise lange Amortisationszeit (im Set mit Anker Solix Solarbank 2 Pro).


3. Platz: Alpha ESS All-in-one VitaPower Balkonkraftwerk mit Speicher

Das Alpha ESS-Balkonkraftwerk konnte im Test vor allem mit guten Leistungsparametern und einer guter Ausstattung punkten. Dank bifazialer Solarmodule bietet das All-in-One VitaPower Balkonkraftwerk mit Speicher ein gutes Verhältnis von Leistung zu Oberfläche. Das Gewicht der Module ist aber etwas hoch.

Dafür war der Aufbau der Balkonkraftwerk-Halterung im Test vergleichsweise einfach – trotz zunächst kompliziert wirkender Anleitung. Es waren aber nicht mitgelieferte Spezialwerkzeuge notwendig, etwa ein Torx-Schlüsselset.

Der Speicher des Alpha ESS-Modells erinnert in Form und Bedienung an eine Powerstation und bietet zwei Eingänge für Solarmodule. Es sind allerdings nur am Panel die üblichen MC4-Stecker verbaut. Am Speicher befinden sich Anderson-Anschlüsse, sodass Nutzende auf die beiliegenden Kabel angewiesen sind. Sollen mehr als zwei Module angeschlossen werden, kommen Y-Adapter zum Einsatz.

Negativ fiel im Test außerdem auf, dass das mitgelieferte Anschlusskabel sehr kurz war.

Die App von Alpha ESS bot zum Testzeitpunkt eine gute Auswahl an Funktionen und Informationen über das Balkonkraftwerk. Außerdem war sie einfach zu bedienen.

Mit einer UVP von rund 1.900 Euro zum Testzeitpunkt liegt das Alpha ESS Balkonkraftwerk im mittleren Preissegment. Allerdings sind in diesem Preis die Halterungen von Solar Hook noch nicht eingeplant, sondern kosten 140 Euro extra. Damit ist das Alpha ESS-Modell das günstigste Balkonkraftwerk mit Speicher im Testfeld. Dennoch dauert die Amortisation laut Beispielrechnung mit dem Stecker-Solar-Simulation der HTW Berlin ganze 15 Jahre.

  • PRO
    • Leistung pro Fläche hoch, bifaziale Module, Kombination von Speicher und Wechselrichter, Aufbau und Verkabelung im Test einfach, App mit üblichen Funktionen und einfacher Bedienung, Speicher erweiterbar
  • KONTRA
    • Spezialwerkzeug (Torx) für Montage notwendig, Verkabelung bei mehr als zwei Modulen vergleichsweise kompliziert und in Anleitung nicht erklärt, etwas schwer für gebotene Leistung der Panels

4. Platz: Jackery Navi 2000 Balkonkraftwerk

Das Jackery-Balkonkraftwerk machte im Test zunächst einen guten Eindruck. Die flexiblen Solarpanels waren gut verarbeitet und ließen sich dank des geringen Gewichts leicht händeln. Die mitgelieferten Befestigungs-Seile und -Kabelbinder waren im Test ebenfalls schnell befestigt und wirkten wetterbeständig.

Jackery Navi 2000

Das Navi 2000 Balkonkraftwerk von Jackery auf weißem Hintergrund.

Inwiefern sich vor allem die Montage mit den Kabelbindern mit dem Werbe-Versprechen der Mobilität vereinbaren lässt, ist allerdings fraglich. Zudem ist der Speicher – als Herzstück des Balkonkraftwerks – fast 30 Kilogramm schwer und damit nur bedingt mobil.

Dafür ist der Navi 2000 nicht nur als Energiespeicher fürs Balkonkraftwerk geeignet, sondern auch als Notstrom-Aggregat. Dank Warn-Funktion in der App, können Nutzende den Speicher bei einem drohenden Stromausfall mit Steckdosen-Strom schnellstmöglich füllen.

Trotz guter Testnote schneidet das Jackery-Balkonkraftwerk in finanzieller Hinsicht nicht gut ab. Eine Amortisation innerhalb der vorgesehenen Produkt-Lebensspanne ist unwahrscheinlich. Deswegen landet das Navi 2000 auch trotz zweitbester Testnote nach neuem IMTEST-Bewertungsverfahren im Gesamtergebnis nur auf Platz vier.

  • PRO
    • Aufbau im Test dank flexibler Panels einfach, sehr gutes Verhältnis von Leistung zu Gewicht, keine scharfen Ecken oder Kanten, ausführliche App mit Unwetter-Warn-Funktion, Zusatz-Akkus optional verfügbar
  • KONTRA
    • Leistung pro Fläche etwas niedrig, keine bifazialen Module, Verkabelung aufgrund von Parallelschaltung im Test etwas kompliziert, vergleichsweise sehr teuer


Die Testergebnisse in der Übersicht

Fazit

Im Vergleich der Balkonkraftwerke konnte sich das aktuelle Modell von Anker Solix durchsetzen. Dank der Kombination aus Wechselrichter und Speicher sowie des beiligenden Werkzeugs war der Aufbau im Test sehr einfach.

Wer auch ohne Speicher auskommt, findet im Duo Gitterbalkon Komplettpaket (900Wp+) Bifazial eine hochwertige, aber günstige Alternative. Dieses Modell von Kleines Kraftwerk war zwar im Test etwas schwieriger zu installieren, bietet aber ein besonders vorteilhaftes Preis-Leistungsverhältnis.

Balkonkraftwerk-Ratgeber: Flexibel bleiben oder starr planen?

Je nachdem, wo das Balkonkraftwerk aufgebaut werden soll, gibt es verschiedene Varianten zur Auswahl. Nicht nur die Halterung für die Panels ist dabei entscheidend und lässt sich an Balkongitter, Hauswand, Garten oder Flachdach anpassen. Auch die Frage, ob es überhaupt Module aus Glas oder lieber biegsame aus Kunststoff sein sollen, stellt sich Kaufinteressierten. Was die Vor- und Nachteile sind, ist im Folgenden zusammengefasst.



Flexible Solarmodule

Im Test fiel der Aufbau vor allem bei den Modellen leicht, deren flexible Solarpanels nur mit Kabelbindern am Balkongitter befestigt werden mussten. Bei vielen Herstellern liegen Exemplare aus Metall bei, die besonders wetterbeständig sind – etwa bei bereits getesteten Modellen von Zendure und Anker Solix.

Zwei Hände befestigen einen Kabelbinder an einem Balkongitter.
Bei einigen Modellen im Test gab es zur Befestigung der flexiblen Solarmodule im Lieferumfang Kabelbinder aus Edelstahl. Credit: IMTEST

Starre Solarpanels

Bei Panels aus Glas ist der Aufbau hingegen deutlich aufwendiger. Doch auch hier gab es im Test Beispiele, bei denen der Modulunterbau vergleichsweise einfach von der Hand ging. Das Anker Solix ist hier als Musterbeispiel zu nennen, da im Lieferumfang sogar das passende Werkzeug beiliegt. So ist der Aufbau sogar als Einzelperson möglich – jedenfalls, bis das Solarpanel über die Balkonbrüstung gehoben werden will. Dafür ist zudem ein Sicherungsseil sinnvoll, das aber bei keinem der Modelle im Test dabei war.

Ein Sicherheitsseil mit Karabinerhaken am Balkongitter.
Zumindest für die Montage am Balkongitter sinnvoll: Ein Sicherungsseil, das das Solarpanel im Zweifelsfall vor dem Hinabfallen schützt. Credit: IMTEST

Wesentlich komplizierter waren hingegen die Montagesysteme mit Alu-Schienen. In vielen Fällen war hier wenig vormontiert und die Teile müssen oft exakt ineinander eingepasst werden. Hier sind mindestens zwei bis drei Personen für den Aufbau hilfreich, damit am Ende alles im richtigen Winkel zusammenpasst. Außerdem empfehlen sich bei den Schienen-Systemen Montage-Handschuhe, die Hände vor den teils sehr scharfen Kanten schützen.

Eine Hand mit Arbeitshandschuh hält die Metallschiene eines Balkonkraftwerks.
Viele der Systeme mit Alu-Schienen wiesen im Test scharfe Kanten und spitze Ecken auf. Zum Schutz der Finger sind demnach Arbeitshandschuhe zu empfehlen. Credit: IMTEST

FAQ: IMTEST klärt die wichtigsten Fragen zu Mini-Solaranlagen

1. Was ist ein Wechselrichter?

Neben den Spezifikationen der Solarpanels und des Anschlusskabels ist ein weiteres wichtiges Bauteil einer Mini-PV-Anlage der mitgelieferte Wechselrichter. Jedes Steckersolargerät besteht im Prinzip nur aus Solarmodulen, Wechselrichter und Verkabelung. Gegebenenfalls ist noch eine Speichereinheit, die bei vielen, aktuellen Balkonkraftwerken den Wechselrichter integriert hat. So ist der Aufbau einfacher.

Da die Panels nur Gleichstrom produzieren können, im Haushalt aber 230-Volt-Wechselstrom benötigt wird, gibt es einen Wechselrichter. Dieser wandelt den Strom so um, dass elektrische Geräte, wie etwa Kühlschrank, Notebook oder Spülmaschine, ihn nutzen können. Außerdem ist der Wechselrichter dafür zuständig, die Leistung zu begrenzen, die tatsächlich ins Hausnetz eingespeist wird.

2. Gelten 800 Watt als Einspeisegrenze?

Ja, zumindest für Balkonkraftwerke. Natürlich steht es Interessierten auch frei, sich eine größere Solaranlage zu bauen. Diese fällt dann aber nicht mehr unter die sogenannte Bagatellgrenze, weswegen es hier strengere Auflagen für Montage, Installation und Anmeldung gibt.

Wer sich schon einmal gewundert hat, wie das mit Solarpanel-Gesamtleistungen von über 1.000 Watt zusammenpasst, erhält mit dem Wechselrichter die Antwort. Eine höhere Leistung der verbauten Panels ist nämlich durchaus sinnvoll, um auch bei suboptimalen Wetterbedingungen eine möglichst hohe Ausbeute zu erhalten. Bei gutem Wetter muss der Wechselrichter aber die eingespeiste Leistung begrenzen.

Ein Wechselrichter, der an der Rückseite eines Solarmoduls befestigt ist,
Der Wechselrichter wird in der Regel an der Halterung des Balkonkraftwerks, am Balkongeländer oder direkt am Solarpanel montiert. Er reguliert, wie viel Leistung vom Panel ins Hausnetz läuft. Credit: IMTEST

3. Müssen Balkonkraftwerke angemeldet werden?

Ja. Auch, wenn die Bürokratie-Anforderungen für Balkonkraftwerke explizit niedrig gehalten sind. Auch die Mini-PV-Anlagen müssen gemeldet werden. Mittlerweile ist allerdings die doppelte Anmeldepflicht weggefallen, sodass nur noch ein Eintrag im Marktstammdatenregister notwendig ist. Der Netzbetreiber muss hingegen nicht mehr zwingend informiert werden.

Im Test gelang die Anmeldung über die Webseite der Bundesnetzagentur sehr einfach. Dort muss zwar ein Benutzerkonto angelegt werden, die zu hinterlegenden Daten für Balkonkraftwerk und Speicher sind aber sehr überschaubar und einfach herauszufinden.

Wer dennoch ein paar Tipps zum Ausfüllen benötigt, findet entweder im Dokument Hinweiskästen oder kann sich ein Tutorial von der Bundesnetzagentur auf Youtube anschauen.



4. Ist ein Zählertausch notwendig?

Bei älteren Häusern kann ein Zählertausch für den Betrieb eines Balkonkraftwerks nötig sein. Die gesetzliche Anforderung ist nämlich, dass der Zähler einen Rücklauf-Stopp besitzt. Wird Energie ins Hausnetz eingespeist, darf der Zähler also nicht rückwärts laufen. Zu erkennen ist das an einem Symbol auf dem Stromzähler: Ein schematisches Zahnrad mit Stopper.

Ist hingegen ein Stromzähler verbaut, der keinen Rücklauf-Stopp besitzt, muss dieser vom Netzbetreiber ausgetauscht werden. In diesem Fall sollten Besitzende also doch Kontakt mit dem Netzbetreiber aufnehmen und den Tausch besprechen. Nach neuester gesetzlicher Lage darf das Balkonkraftwerk allerdings bereits angeschlossen werden, solange auf den Tausch gewartet wird.

5. Wozu haben Balkonkraftwerke eine App-Steuerung?

Sobald das Balkonkraftwerk angeschlossen ist, startet die Stromproduktion. Einige Modelle zeigen das etwa über eine grüne LED am Wechselrichter an, sodass Nutzende die erfolgreiche Installation überprüfen können. Ist das nicht der Fall und/oder möchte jemand Genaueres über die Stromproduktion wissen, lassen sich die meisten Mini-PV-Anlage auch per App sofort überwachen.

Die App von Anker Solix bietet beispielsweise eine übersichtliche Darstellung der Stromerzeugung. Außerdem finden sich dort die finanziellen sowie die CO2- Einsparungen die Nutzende durch den Betrieb des Balkonkraftwerks erzeugen. Darüber hinaus können vor allem bei Modellen mit Speichereinheit Einstellungen für die Verwendung des Solarstroms vorgenommen werden. Wann soll wie viel im Speicher landen und wann ins Hausnetz eingespeist werden?

In der Regel sind für die App-Konnektivität die Erstellung eines Kundenkontos und die Möglichkeit einer WLAN-Verbindung notwendig. Wenige Balkonkraftwerke können auch per Bluetooth-Verbindung Informationen in der App anzeigen. Das funktioniert aber nur in räumlicher Nähe und daher nur kurzfristig. Aus der Ferne kann dann nichts gesteuert oder überwacht werden.

Ein Screenshot der Anker-App mit angeschlossenem Solix Solarbank 2 Pro System.
Etwa die App von Anker Solix ist schön gestaltet, bietet die wichtigsten Informationen und ließ sich im Test zudem einfach bedienen. Credit: Anker


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Neues Testverfahren 2025

Ab Januar 2025 berechnet IMTEST bei jedem abgeschlossenen Vergleichs- und Einzeltest im Hintergrund eine Preisnote. Diese fließt zu einem sehr geringen Anteil im letzten Schritt ins Endergebnis ein. Alle Infos zum neuen Bewertungsverfahren gibt es hier.

Dr. Lotta Kinitz schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie...