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Das beste Internet in Deutschland: Breitbandanbieter im Test

Von Telekom bis 1&1 – Hier gibt es das beste Netz.

Abstrakte Karte von Deutschland auf blauem Grund.
© Getty Images

So funktioniert der Breitband- und Festnetztest

Telefonie, Datenverkehr, Surfverhalten, Video-Streaming – mit großem Aufwand und unter Beachtung wissenschaftlicher Standards prüft zafaco die Leistung deutscher Internetanbieter. Der Breitband- und Festnetztest fand zwischen dem 12.06.2023 und 09.07.2023 statt. Im Testzeitraum wurden insgesamt 2.414.243 Messwerte zur Ermittlung von Qualität, Leistung und Zuverlässigkeit erhoben. Die Messtechnik besteht aus leistungsfähiger, auf diesen Einsatzzweck speziell zugeschnittener Hardware und Software.

Einplatinencomputer wie etwa Raspberry Pi oder vergleichbare Systeme, die bei Breitbandtests anderer Messdienstleister häufig verwendet werden, kommen nicht zum Einsatz. Denn aufgrund ihrer eingeschränkten Leistung messen sie eher die Leistung der Hardware als die der Netze. Weitere negative Einflussfaktoren, wie etwa zusätzliche im Netzwerk eingebundene Geräte oder aber Messungen über instabilere WLAN-Verbindungen, sind im von zafaco konfigurierten Messaufbau ebenfalls ausgeschlossen.

Regal mit vier grauen hochkant gestellten Kästen verkabelt neben weiß roter Fritzbox
Die Fritz!Box im Rechenzentrum (rechts) als Router für den Test-Datenverkehr. © zafaco

Für diesen bislang umfangreichsten und anspruchsvollsten Netztest hat zafaco die erhobenen Messergebnisse in vier Dimension mit über 110 Qualitätskennwerten analysiert. Alle Messungen werden Rund-um-die-Uhr und 365 Tage im Jahr ausgeführt, um einen Einblick in die tages- und wochenzeitliche Abhängigkeit der Messergebnisse zu erhalten.

Sprache über Breitband im Test

Die Ende-zu-Ende-Sprachqualität wird bei jeder Verbindung auf Basis von HD-Voice gemessen. Der am Breitbandanschluss verwendete Voice-Messclient unterstützt die Audio-Codecs G.722 und G.711. Messergebnisse werden bei Festnetzverbindungen in drei Szenarien erhoben: Telefonie innerhalb eines Festnetzes, Telefonie zwischen verschiedenen Festnetzen und Telefonie zwischen Festnetz und Mobilfunk.

Bei Verbindungen zwischen Festnetz und Mobilfunk kommt Voice over LTE (VoLTE) zum Einsatz. Zur Ermittlung der Qualität werden Standard-Sprachproben männlicher und weibliche Stimmen in beide Richtungen übertragen. Anschließend werden sie automatisiert mit den Originalen verglichen. Im Test wurden so insgesamt 323.018 Verbindungen bewertet.

Drei rechteckige hochkant stehende graue Kästen nebeneinander in Schwerlastregal mit vielen Kabeln angeschlossen
Stationäre Messeinheiten messen simultan verschiedene Mobilfunk-Festnetz-Verbindungen. © zafaco

Daten und Surfen im Test

Die verfügbare Bandbreite wird durch standardisierte Up- und Downloadmessungen bestimmt, die zu Referenzsystemen erfolgen. Sie werden auch bei zusätzlichem, zeitgleichem Up- oder Download (Datenlastmessungen) sowie bei Telefonie-Verbindungen durchgeführt. Dadurch wird das Verhalten der Anschlüsse bei zeitgleicher Auslastung der Bandbreite ermittelt. Hier wurden 181.662 Testverbindungen bewertet.

Für die sogenannten Quality-of-Service-Messungen bei Webseiten wurden sowohl eine spezielle Testseite von Webhosting-Anbietern als auch unterschiedliche, häufig genutzte öffentliche Webseiten aufgerufen und gemessen. Hier wurden 1.366.170 Testverbindungen in den Kategorien Webhosting, Webseiten, DNS und Gaming bewertet.



Video-Streaming über Breitband im Test

Der WebTV-Test führt Messungen zu bekannten Plattformen von Video-Streaming-Diensten wie Amazon, Netflix, YouTube und ARD-/ZDF-Mediathek durch. Die Qualitätsanalyse findet nach dem neusten PEVQ-S-, also „Perceptual Evaluation of Streaming Video Quality“-Verfahren der OPTICOM statt, die als Neuerung neben H.265 auch VP9, sowie UHD-Auflösungen unterstützt. Zudem wurden speziell beim Aufruf von YouTube-Videos die Antwortzeiten des Servers gemessen und bewertet. Beim WebTV-Test wurden insgesamt 543.393 Testverbindungen aufgebaut.

Baustelle Gehweg offen mit verschiedenen großen Kabeln eingerollt, die herausragen, im Hintergrund Bagger und Haus
Internet -Baustelle: Der Glasfaserausbau in Deutschland schreitet teilweise nur langsam voran. © Getty Images/iStockphoto

Die Rolle der Kabel bei der Internetqualität

Die Internet-Übertragungsgeschwindigkeiten hängen im Wesentlichen von der Art der Leitung ab. Drei technische Standards sind momentan in Verwendung: Kupferkabel, Koaxialkabel und Glasfaserkabel. Im Breitband-Test wurden alle drei Techniken berücksichtigt. Das modernste Netz – bestehend aus Glasfasern – befindet sich noch im Aufbau. Im Vergleich zu den beiden anderen bietet das Glasfasernetz die mit Abstand höchsten Übertragungsraten, ist aber vor allem im städtischen und seltener in ländlichen Regionen verfügbar. Mit Kupferkabel-Verbindungen (DSL-Leitungen) ist so gut wie jeder Haushalt ausgestattet.

DSL-Leitung Kupferkabel

Am weitesten verbreitet sind DSL-Standards mit Geschwindigkeiten zwischen 50 und 250 Megabit pro Sekunde.

Weißes DSL-Kabel als Grafik hängt ins Bild unten aufgetrennt und mit Zahlen von 1 bis 4 versehen
Aufbau: 1 Gesamtabschirmung 2 Paarabschirmung 3 Isolierung 4 Kupferleitung. © IMTEST

Maximale mögliche Geschwindigkeit:

Upload: 25 Mbits/s

Download: 250 Mbits/s

Kabelnetz Koxialkabel

Dass Kabelnetz hat vier Entwicklungsstufen durchlaufen und bietet Übertragungsraten bis zu einem Gigabit pro Sekunde.

Weißes Koxialkabel hängt ins Bild unten aufgetrennt mit Zahlen 1 bis 4
Aufbau: 1 Kabelmantel 2 Geflechtschirmung 3 Folienschirmung 4 Isolierung 5 Innenleiter. © IMTEST

Maximale mögliche Geschwindigkeit:

Upload: 50 Mbits/s

Download: 1.000 Mbits/s

Glasfaserkabel

Glasfasertechnik ist unempfindlich gegenüber elektrischen und magnetischen Einflüssen und erlaubt sehr hohe Geschwindigkeiten.

Weißes Glasfaserkabel hängt ins Bild hinein unten aufgetrennt mit Zahlen 1 bis 4
Aufbau: 1 Mantel 2 Außenhülle 3 Folienschirmung 4 Isolierung 5 Glasfaser. © IMTEST

Maximale mögliche Geschwindigkeit:

Upload: 10.000 Mbits/s

Download: 10.000 Mbits/s

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Jan Bruns

Als Leiter des Ressort Verbrauchertest und Mitglied der Chefredaktion sorgt Jan Bruns zusammen mit dem gesamten Testteam unter anderem dafür, dass Tests, aber auch Erhebungen und Umfragen bei IMTEST auf einer soliden und transparenten Grundlage stehen und stets einheitlich durchgeführt werden. Besonders gerne erschließt er neue Themenfelder und entwickelt dazu neue Testverfahren. Praxisfern ist er aber nicht: Jan Bruns steht auch regelmäßig im IMTEST-Labor und testet selbst von Kaffeemaschinen bis zu Monitoren nahezu alles. Jan Bruns ist studierter Politologe, seit knapp 20 Jahren ausgebildeter Redakteur und hat vor IMTEST über zehn Jahre als Redakteur und Projektleiter bei Computerbild gearbeitet. Er ist am besten erreichbar per eMail.