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Bluetooth- und GPS-Tracker: Hund auf Schritt und Pfote folgen

Ihr Hund ist schreckhaft, ein Streuner oder kann läufigen Hündinnen nicht widerstehen? Beim Finden helfen Tracker. Der Test.

Auf einer Landkarte ist die Laufroute eines Hundes zu sehen.
© Getty Images, IMTEST

Manch Hund büxt gerne aus. Für diesen Fall sind Hunde-Tracker nützlich. Diese kompakten Geräte befestigt der Hundebesitzer mit wenigen Handgriffen am Halsband und kann fortan per App verfolgen, wo sich der Vierbeiner herumtreibt. Doch welches Gerät erledigt seine Aufgabe am besten? IMTEST hat verschiedene Bluetooth- und GPS-Tracker am Hund geprüft.

Bluetooth oder GPS-Tracker für den Hund?

Grob lässt sich das Testfeld in zwei Gruppen unterteilen: Auf der einen Seite GPS-Tracker für den Hund, namentlich Tractive GPS DOG 4 Premium, Vodafone Curve sowie Telekom Combi Protect. Diese Geräte ermitteln die Position des Hundes in erster Linie über Satellitenortung auf rund 10 Meter genau. Zusätzlich haben diese Modelle ein Mobilfunkmodul eingebaut, das die Standortdaten ans Smartphone sendet. Ihr größter Vorteil: Sie bieten unbegrenzte Ortungsreichweite zu jeder Zeit an jedem Ort. Allerdings fallen für die Nutzung des Mobilfunks monatliche Gebühren an.

Auf der anderen Seite steht die Tracker-Fraktion, die auf die Nahfunktechnik Bluetooth setzt. Im Test durch die Apple AirTags und Tile Pro vertreten. Geringer Stromverbrauch, kompakte Maße und geringe Kosten stehen hier auf der Habenseite. Die Reichweite dieser Hunde-Tracker ist aber stark begrenzt.



Nur zwei Hunde-Tracker im Test sind geeignet

Für den seriösen Einsatz empfiehlt IMTEST allein die Produkte von Tractive und Vodafone. Denn nur diese GPS-Tracker für den Hund liefern valide Live-Standortdaten von bewegten Objekten über große Entfernungen hinweg. Die anderen Hunde-Tracker scheitern daran grandios.

Wie der Tile Pro zum Beispiel. Der Hersteller gibt zwar eine Reichweite von 120 Metern an, in der Praxis sind es aber maximal 80 Meter. Obendrein hilft die App beim Finden von Tieren kaum weiter, da sie weder die Position des Trackers auf einer Karte anzeigt noch Richtungsempfehlungen ausgibt. Kurzum: Zum Aufspüren von umherlaufen Hunden in direkter Umgebung nicht zu gebrauchen.

Smartphone zeigt GPS Karte mit Hunde-Standort
Ortung per App Die Position des Hundes erfahren Besitzer über eine Karte, im Bild die Tractive-App. © Tractive, IMTEST

Apple setzt auf Netzwerk

Bei den AirTags von Apple fällt die maximale Ortungsreichweite mit maximal 28 Meter noch geringer als beim Tile Pro aus. Dafür zeigt die dazugehörige App immerhin anhand von Pfeilen an, in welcher Richtung sich der Hunde-Tracker befindet. Auch eine Kartenansicht hilft weiter. Der große Trumpf der AirTags aber: Geht der Hund stiften, besteht die Möglichkeit, ihn über das „Wo ist?“-Netzwerk wiederzufinden.

Bedeutet: Kommt der Tracker in die Reichweite eines anderen Apple-Geräts, erhält der Besitzer automatisch eine Benachrichtigung inklusive Standortdaten. Eine ähnliche Funktion bietet zwar auch Tile, hier fehlt es aber schlicht an Nutzern. Unterm Strich sind die AirTags aufgrund des geringen Preises und der langen Laufzeit von bis zu einem Jahr zumindest zum Finden in bewohnten Gebieten brauchbar.



Auch ein GPS-Tracker im Test überzeugt nicht

Obwohl mit GPS ausgestattet, versagte der Telekom-Tracker Combi Protect auf ganzer Linie. Der sogenannte Live-Modus aktualisierte das Signal allenfalls alle 15 bis 20 Sekunden und hinkte dadurch dem tatsächlichen Geschehen entsprechend hinterher. Bei einem Spaziergang sieht das beispielsweise auf der Karte so aus, als ob der Hund stets zurückbleibt, obwohl er tatsächlich mit dem Hunde-Tracker vorausläuft. Ein frei umherlaufender Hund lässt sich so kaum ausfindig machen. Hinzu kommt noch die insgesamt umständliche Bedienung der App sowie die komplizierte Einrichtung des Geräts.

Brauner Hund mit rotem Halsband in Natur
Kompakt und leicht: Die Tracker, im Bild der Combi Protect, lassen sich am Halsband befestigen. © IMTEST

Hunde-Tracker, die sich lohnen

Im Test überzeugten nur die GPS-Tracker von Vodafone und Tractive. Sie setzen sich mit einem unbegrenzten Ordnungsradius von der Konkurrenz ab und im Gegensatz zum Hunde-Tracker von der Telekom funktioniert die Ortung im Live-Modus sehr genau. Tractive kann zudem mit einer Vielzahl an hilfreichen Funktionen punkten wie optische und akustische Signale, Distanz- und Geschwindigkeitsanzeige. Außerdem gibt es hier die Halterung für das Halsband gleich mit dazu. Beim Vodafone-Tracker ist dies nur optional als Zubehör erhältlich.



FAZIT

Den Testsieg verdient sich der Tractive GPS DOG 4 Premium. Die Ortung im Live-Modus erfolgt bei diesem Hunde-Tracker präzise alle zwei bis drei Sekunden auf wenige Meter genau. Das beherrscht zwar auch der Vodafone Curve, dafür bietet die Tractive-App aber neben Basisfunktionen wie Geofencing und Positionsverlauf viele nette Extras wie Distanz- und Geschwindigkeitsanzeige. Dafür sind die Kosten bei diesem GPS-Tracker für den Hund aber auch die höchsten.

Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.