Wer täglich sein Fahrrad nutzt, sei es zum Einkaufen oder für die Fahrt zur Arbeit, braucht entweder einen Rucksack oder eine Fahrradtasche. Auch für Reisetrips lässt sich in letzterer einiges verstauen. IMTEST gibt einen umfangreichen Überblick über verschiedene Modelle, Einsatzzwecke und Befestigungsmöglichkeiten.
Zunächst sollte der Fahrradfahrer beim Montieren und Packen das zulässige Gesamtgewicht des Rades auf jeden Fall immer im Auge behalten. Diese Angabe wird vom Hersteller übermittelt und bezieht sich auf das Gewicht des Fahrrads inklusive Fahrer und Gepäck. Auch eine gleichmäßige Verteilung ist für eine sichere Fahrt enorm wichtig.
Gepäckträgertaschen für die Seiten
Die Gepäckträgertasche wird direkt am Gepäckträger befestigt, in dem sie an den oberen Streben eingehakt werden. Oft hält ein zusätzlicher Riegel die Tasche im unteren Bereich an einer weiteren Strebe fest, die Halterungs-Ösen lassen sich dabei je nach Gepäckträger individuell verschieben. So sitzt die Tasche fest, dass sie selbst Kopfsteinpflaster und Schlaglöchern trotzt. Viele Modelle sind praktischerweise wasserdicht und schließen per Rolltop-Verschluss. Sie eignen sich gut für mittelgroße Einkäufe oder für mehrtägige Fahrradtouren. Verschiedene Größen und Farben machen die Auswahl nicht leicht. Darunter befinden sich auch Taschen, die beispielsweise eine gepolsterte Laptop-Innentasche haben.
Das Modell Back Roller von Ortlieb beispielsweise kostet als Paar 170 Euro und fasst jeweils 20 Liter. Dank Schultergurt, der sich beim Fahren arretieren lässt, kann die Tasche gut mit ins Geschäft genommen werden. Grundsätzlich gibt es diese Art von Taschen auch einzeln zu kaufen. Je nach Beladung macht aber die paarweise Nutzung Sinn, da so das Gewicht besser verteilt werden kann und man sicherer unterwegs ist.
Beim System von Ortlieb kann der Radfahrer diese beiden Gepäckträgertaschen gut mit dem Rack Pack ergänzend kombinieren, welches dabei auf den beiden Taschen befestigt wird. Dieses Plus an Volumen, wahlweise 24 oder 31 Liter, ist vor allem bei mehrtägigen Reisen ideal.
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Gepäckträgertasche: Kleine Modelle und Körbe
Während man die oben genannte Taschenart an den Gepäckträger dranhängt, gibt es auch die Möglichkeit, Körbe und Taschen auf dem Gepäckträger zu platzieren. Dabei unterscheiden sich grundsätzlich geschlossene Taschen, wie beispielsweise die Fahrrad-Gepäckträgertasche von Rockbros mit 9-12 Litern Volumen (35,99 Euro) und offene Körbchen, wie zum Beispiel der Centro MIK von Basil (57,99 Euro).
Während verschlossene, meist wasserdichte Modelle für die Mitnahme von persönlichen Dingen oder Werkzeug auf Touren geeignet sind, punkten Körbchen mit größerem Volumen und eigenen sich für gut für kleinere Einkäufe. Beim Ablegen von Handtaschen sollte man jedoch vorsichtig sein, da man seine Wertsachen gerade in Großstädten mitunter nicht immer im Blick hat.
Bezüglich der Befestigung gibt es hier zwei gängige Möglichkeiten. Entweder ist die Tasche, wie die von Rockbros, mit Klettverschlussriemen ausgestattet. Viele Hersteller nutzen indes das System von Mik, wie Basil oder Vaude, bei dem eine Adapterplatte entweder direkt auf dem Gepäckträger oder unter der Tasche platziert ist. Hier kann der Nutzer die Tasche durch schnelles und einfaches An- und Abklicken befestigen oder entfernen.
Lenker-Fahrradtaschen
Vom eleganten Körben, über die Lenkerrolle bis hin zur kompakten Tasche mit Einschubfach für Karten oder Smartphone – Lenker-Fahrradtaschen gibt es in unzähligen Variationen. Während sich das Körbchen meist an City-E-Bikes wiederfindet, sind Lenkerrollen und wasserdichte Taschen überwiegend für den Bikepacking- und Touringbereich prädestiniert. Hier ein kleiner Überblick über verschiedene Modelle:
- Die Bar Bag von Aevor soll wasserdicht sein und hält per Klettverschlussriemen am Lenker fest. Hier lassen sich gut Wertsachen verstauen, denn beim Parken des Rades wird die Lenker-Fahrradtasche schnell zur Crossbody-Bag. Preis: 59,90 Euro
- Ein klassisches Körbchen für Einkäufe oder die Handtasche ist der bikebasket von Reisenthel für 69,95 Euro. Er soll ein Fassungsvolumen von 15 Litern haben und dabei maximal 15 Kilogramm tragen können. Ein Stoffüberzug mit Kordel schließt den Korb und verhindert, dass Einkäufe herauspurzeln. Als Befestigung ist hier das sogenannte Klickfix-System gewählt, wozu ein entsprechender Adapter am Lenker befestigt werden muss.
- Die Lenkerrolle findet sich überwiegend beim Bikepacking wieder. Größtenteils wird sie durch Riemen am Lenker befestigt. Einige Modelle, wie die Handlebar Roll Bag von Cyclite haben eine beidseitige Öffnung sowie Gummizüge, um zum Beispiel eine nass gewordene Jacke auf der Tasche zu transportieren.
Gabel- oder Vorderradtaschen
Gabel- oder auch Vorderradtaschen sind ausschließlich für Radreisende interessant. Fahrräder, die bereits als Reiseräder verkauft werden, habe zum Teil schon Befestigungspunkte an der Gabel, um Taschen beziehungsweise spezielle Halterungen mithilfe von Schrauben zu fixieren. Aber es gibt ebenso die Möglichkeit, Taschen per Kletterschlussriemen zu montieren. Das Z Adventure Fork Pack von Zéfal zum Beispiel kommt mit einer Plastikalterung, die man per Schraube an der Gabel befestigt. Hieran lässt sich die eigentliche Tasche schnell per Riemen anschnallen.
Alternativ eignen sich Lowrider-Gepäckträger, um an ihnen Gepäcktaschen, in etwas kleinerem Format wie die Modelle fürs Heck, zu montieren.
Rahmen-, Oberrohr und Satteltaschen
Rahmen- und Satteltaschen bilden zusammen mit Lenkerrollen das klassische Bikepacking-Setup und finden auch bei anderen Radreisenden gefallen. Ist man mehrere Tage unterwegs, wird jede kleinste Stelle am Rad für Gepäcktaschen benötigt. In die Rahmen- und Oberrohrtaschen werden meist Kleinigkeiten wie Werkzeug, Ersatzschläuche oder auch Snacks verstaut.
Satteltaschen, die von Bikepackern auch liebevoll Arschraketen genannt werden, bieten Platz für Kleidung, Handtuch und Co. Sie werden direkt am Sattelrohr befestigt und sollen im Gegensatz zu normalen Gepäckträgertaschen für eine gute Aerodynamik sorgen. Versehen mit einem Rolltop-Verschluss, können sie je nach Füllmenge noch komprimiert werden. Die Gummiriemen halten Schuhe oder Jacken fest.
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Front- und Heckgepäckträger nachrüsten
Einen Frontgepäckträger haben tatsächlich die wenigsten Fahrräder, einen Heckgepäckträger jedoch viele. Ändern sich die persönlichen Bedürfnisse nach dem Kauf eines E-Bikes, kann man Träger sowohl demontieren als auch nachrüsten. Neben fest-verschraubbaren Modellen gibt es auch solche, die mit wenigen Klicks wieder entfernt werden können oder aber auch Varianten, die am Sattelrohr statt an den Heckstreben befestigt werden.
Hundetransport
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass man auf seinem Rad nicht nur sein Gepäck, sondern auch seinen vierbeinigen Freund transportieren kann. Je nachdem, ob man seinen Hund oder seine Katze immer im Blick haben möchte oder das Tier lieber im Rücken transportiert, gibt es nach Belieben verschiedene Tierkörbchen. Der Hundefahrradkorb Buddy Mik von Basil beispielsweise kostet 134,99 Euro.
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