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Outdoor-Lautsprecher im Test: Guter Sound für den Garten

IMTEST hat getestet, mit welchen Outdoor-Lautsprechern (passive Boxen) man sich guten Klang in den Garten holt.

Outdoor-Lautsprecher an einem Zaun und einer Wand befestigt auf einem zweigeteilten Bild.
© Klipsch, IMTEST

Zu einer schönen Zeit im Garten gehört Musik – Outdoor-Lautsprecher für den Außenbereich sind hier in Verbindung mit einem Verstärker eine gute Lösung. Passend zum Draußen-Trend, der mit Pools, Außenküchen, Lounge-Möbel den Garten schön machen will. Und da darf am Ende auch Musik nicht fehlen. Und weil es auf Dauer lästig ist, immer die Bluetooth-Box auf die Terrasse zu tragen, wären womöglich fest installierte Lautsprecher (passive Boxen) eine Option. Die besten Geräte hat IMTEST ins Labor geschickt.

Dezente Beschallung durch Outdoor-Lautsprecher

Es liegt auf der Hand, dass Boxen für den Garten, also für den Außenbereich, wetterfest respektive wasserdicht sein sollten. Aber auch sonst gelten hier ein paar andere Anforderungen als an Lautsprecher in Innenräumen. Kaum jemand dürfte ernsthaft erwarten, während des vorweihnachtlichen Glühweinumtrunks an der Feuerschale den Sitzplatz des erstens Geigers bei Bachs Weihnachtsoratorium exakt verorten zu können. Für den ohnehin wahrscheinlicheren Fall, dass stattdessen „Last Christmas“ erklingt, ist maximale akustische Präzision sicher nicht zwingend erforderlich. Und kaum jemand dürfte die ganze Nachbarschaft beschallen wollen. Entsprechend sind hier also auch keine wuchtigen Boxentürme gefragt, sondern Lösungen, die dezenter auftreten. 

Nasser Outdoor-Lautsprecher an einer Pergola angebracht nach Beregnungstest.
Outdoor-Lautsprecher auf einem Tisch im Größenvergleich.
Outdoor-Lautsprecher auf einem Tisch im Größenvergleich.
Outdoor-Lautsprecher ohne Frontabdeckung steht auf einem Tisch.

Test Outdoor-Lautsprecher: Test- und Preis-Leistungssieger im Überblick

Outdoor-Lautsprecher vor weißem Hintergrund mit Testsieger-Siegel von IMTEST.
© Klipsch, IMTEST

Ein klanglich sehr ausgewogener und edler Lautsprecher, der allerdings optisch auch recht auffällig ist.
Preis: 599 Euro (Paar)

  • PRO
    • Klarer Klang, kräftige Bässe, gute Haptik, IPX6-Zertifizierung.
  • KONTRA
    • Relativ groß, könnte etwas mehr Brillanz im Hochtonbereich haben.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,9

Weiß-grauer Outdoor-Lautsprecher vor weißem Hintergrund mit Preis-Leistungssieger-Siegel von IMTEST.
© Canton, IMTEST

Kleine und dezente Box mit leichten klanglichen Schwächen im Mittelton- und Bassbereich. Dafür sehr günstig.
Preis: 378 Euro (Paar)

  • PRO
    • Fairer Preis, unauffällige Montage möglich, Absturzsicherung.
  • KONTRA
    • Mitunter leicht schwammige Bässe, insgesamt etwas wenig Volumen.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,5

Test Outdoor-Lautsprecher: Plätze 2 bis 4 im Überblick

Schwarzer Outdoor-Lautsprecher vor weißem Hintergrund.
© Bowers & Wilkins

Bester Klang im Test, elegantes Erscheinungsbild, aber durch den aufwendigen Anschluss etwas umständlich zu montieren.
Preis: 840 Euro (Paar)

  • PRO
    • Elegantes Design, satter Bass, brillante Höhen, präzise Ansprache.
  • KONTRA
    • Recht hoher Preis, eher auffällig, Montage alleine etwas schwierig.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,1

Weiß-grauer Outdoor-Lautsprecher vor weißem Hintergrund.
© KEF

Besonders einfach zu montierender Lautsprecher mit gutem Klang. Schutzgitter zu allerdings zu leicht entfernbar.
Preis: 472 Euro (Paar)

  • PRO
    • Sehr klar und präzise im Hochtonbereich.IP65-Zertifizierung.
  • KONTRA
    • Etwas wenig Volumen beim Tief- und Mitteltontonbereich.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3

Weiß-grauer Outdoor-Lautsprecher vor weißem Hintergrund.
© Lutz Hugel

Robuster und optisch schlichter Lautsprecher mit Stärken bei der Wiedergabe von klaren (elektronischen) Sounds.
Preis: 760 Euro (Paar)

  • PRO
    • Bei cleanem Sound sehr präzise und klar. Dezent-elegants Design.
  • KONTRA
    • Etwas unpräzise bei Rock oder Metal. Mitten könnten kräftiger sein.

IMTEST Ergebnis:

gut 2,3


Kein neues Produktsegment

Das Gute ist, dass es Outdoor-Lautsprecher schon seit geraumer Zeit gibt, wenngleich das den meisten zumindest im Umfeld privater Gärten nicht unbedingt geläufig sein dürfte. Aber wer schon einmal im Biergarten seinen Blick auf der Suche nach der Quelle der leisen Hintergrundmusik hat schweifen lassen, hat womöglich dabei genau das entdecket, was er auch für die Terrasse braucht. Im Test finden sich daher Boxen von durchweg renommierten Herstellern, namentlich Bowers & Wilkins, Canton, KEF, Klipsch und Revox. All diese Lautsprecher kommen auch in der professionellen Beschallungstechnik zum Einsatz.



Montage und Inbetriebnahme

Alle Lautsprecher werden mit Haltern geliefert, die verschraubt werden müssen. Mit Ausnahme von B & W verfügen sämtliche Boxen über klassische Anschlussterminals mit Schraubklemmen, bei KEF lassen sich auch Bananenstecker verwenden. Das ändert aber nichts daran, dass es bei Revox, KEF und auch Canton keinerlei Abdeckung für die Klemmen gibt, während sie sowohl bei Klipsch als auch bei B & W wasserdicht verschlossen sind. Es ist daher zumindest bei den drei Erstgenannten sinnvoll, die Kupferlitzen der Zuleitung zu verzinnen, um den Korrosionsschutz zu erhöhen. Grundsätzlich gilt aber am Ende, dass die Montage keine großen Herausforderungen darstellt, sofern man Bohrmaschine und Akkuschrauber beherrscht. Aussuchen kann man sich dabei noch, ob die Anbringung senkrecht oder waagerecht erfolgen soll, wobei die waagerechte Variante meist sinnvoller ist.

Werkzeug (Bohrmaschine, Akku-Schauber) liegt auf einem Tisch
Für die Befestigung braucht man in der Regel einen Bohrhammer zum Dübeln und einen (Akku)schraubendreher.
Montage Outdoor-Lautsprecher auf Tererrasse an Pergola.
Getestet wird unter Realbedingungen. Es gilt, eine 30 qm-Terrasse und idealerweise auch den Bereich darüber hinaus zu beschallen.
Montage Outdoor-Lautsprecher auf Terrasse an Pergola. Mann steht vor Terrassentür mit Lautsprecher in der Hand.
Für den Test kommt ein breites Spektrum verschiedener Musik in hoher Qualität zum Einsatz, ein Streaming-Verstärker von Bluenode dient als Zuspieler
Detailbild Anschlüsse Outdoor-Lautsprecher.
Die Lautsprecherkabel sollten wetterfest sein. Hier lassen sich zum Beispiel PA-Kabel aus dem Musikerzubehör verwenden.
Detailbild Montage Outdoor-Lautsprecher mit Halterung An Pergola.
Alle Outdoor-Speaker lassen sich senkrecht oder, wie hier, waagerecht montieren. Das Drehen ist aber immer nur entlang der Längsachse möglich.
Detailbild Montage Outdoor-Lautsprecher.
Die Kabel selbst werden bei B&W nicht an der Box, sondern im Halter befestigt. Das macht die Montage ein wenig umständlich.
Detailbild Montage Outdoor-Lautsprecher.
Die Befestigung für den Halter ist bei B&W auch gleichzeitig der elektrische Anschluss. Eine sehr solide und störunanfällige Verbindung

Keine Klangwunder

Abgesehen von den akustisch eher schwierigen Rahmenbedingungen im Außenbereich sind auch die Lautsprecher selbst limitiert, und das aus naheliegenden Gründen. Vor allem die geringe Größe und daraus resultierend auch die begrenzte Menge an Lautsprecherchassis ist potenziell ein Problem. Zumindest für Hifi-Puristen. So sind alles Speaker recht kompakte Zwei-Wege-Systeme mit jeweils einem etwa 13 cm großen Tief-/Mitteltöner und einem rund 2,5 cm großen Hochtöner. Weiterhin rangiert keiner der Speaker in preislichen Oberklasse-Dimensionen: Alle fünf Exemplare liegen beim Paarpreis weit unter 1.000 Euro. Der Vorteil ist aber offensichtlich, denn man bleibt selbst mit einem durchaus passablen Verstärker unter der magischen vierstelligen Preisgrenze.

Testergebnisse im Detail

Fazit

Es zeigt sich, dass sich letztlich alle Outdoor-Lautsprecher gut für den Einsatz im Garten eignen, sofern man nicht erwartet, eine High-End-Box zu bekommen. Besonders gilt das für den Klipsch RSM-525, der mit gutem Klang zu gefallen weiß, aber eben auch mit IPX-Zertifizierung, geschraubtem Schutzgitter, gedichtetem Anschluss und leidlich einfacher Montierbarkeit. Wer noch einen besseren Klang möchte, kann aber auch zur B&W AM-1 greifen. Beide Speaker gehen aber nicht gerade als Synonym für Unauffälligkeit durch. Wem das zu dick aufgetragen ist und wer zudem nicht so viel Geld investieren möchte, fährt dann mit der Canton PRO.XL.3 sehr gut.

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.