Ist man bei Wind und Wetter mit Gravelbike oder E-Bike, Fahrrad oder auch zu Fuß unterwegs, will man trocken und warm ankommen. Dringt nämlich Feuchtigkeit durch die Regenjacke, sodass der Oberkörper im schlimmsten Fall nass wird, ist der Frust vorprogrammiert. Im Regenjacken-Test hat IMTEST die zehn besten Modelle in der Praxis und im Labor untersucht und verrät, mit welcher Regenjacke man in Alltag und Freizeit nichts verkehrt macht.
Die zehn Regenjacken im Test
Platz 1 bis 3
Platz 4 bis 6
Platz 7 bis 8
Platz 9 bis 10
Die Regenjacken im Test liegen preislich zwischen 89,99 und 259,95 Euro. Alle Modelle gibt es je in einer Variante für Damen und Herren – diese sind dann in der Regel am Zusatz „Women“ oder „Men“ in den Onlineshops der Hersteller zu erkennen. Einzige Ausnahme ist die Elkline-Jacke, die es ausschließlich mit einem Schnitt für Männer gibt. Ein besonderes Augenmerk bei der Zusammenstellung des Testfelds haben die IMTEST-Experten auf die Nutzung der Jacken gelegt: Alle Kandidaten eignen sich für den Weg zur Arbeit oder für Freizeit-Touren per Fahrrad und E-Bike, aber auch für Spaziergänge und Wanderungen.
Das zeichnet die Regenjacken im Test aus:
- Elkline Urban-Bike_limited edition: Die Jacke verspricht eine wasserabweisende Imprägnierung, die frei von Polyfluorcarbonen (PFC) ist.
- Endura Hummvee 3-in-1 wasserdichte Jacke: Die 3-in-1-Regenjacke* bietet eine abnehmbare Fleecejacke mit Reißverschluss, die als optionale Isolationsschicht dient und auch separat getragen werden kann.
- Decathlon City 540 Damen: Ein um die Taille der Jacke herum reichender Reflektorstreifen – Decathlon spricht hier von „360°-Sichtbarkeit im Dunkeln“ – soll in bis zu 50 Meter Entfernung noch sichtbar sein.
- Jack Wolfskin Morobbia 3l Jkt M: Stretch-Materialien sorgen bei der Jack Wolfskin-Regenjacke* im Test für gute Beweglichkeit auf dem Rad. Sie ist am Rücken zudem etwas tiefer geschnitten.
- Mammut Alto Guide HS Hooded Jacket Women: Die Hardshelljacke* für Wander- und Alltagsabenteuer will mit ihrem Obermaterial aus umweltfreundlich gefärbtem, recyceltem Polyester punkten. Durch eine Spinndüsenfärbung (Solution Dyeing) sollen beim Färben der Jacke bis zu 90 Prozent weniger Chemikalien sowie bis zu 85% weniger Wasser verbraucht werden.
Diese Regenjacken komplettieren das Testfeld:
- POC M`s Motion Rain Jacket: Die verstellbare Kapuze der Jacke ist so konzipiert, dass sie bei schlechtem Wetter auch unter einen Helm passt. Reflektierende Streifen auf der Rückseite sorgen dafür, dass auch bei schlechten Lichtverhältnissen eine gute Sichtbarkeit garantiert ist.
- RevolutionRace Cyclone Rescue Jacket 2.0: Die Shelljacke bietet einen Recco-Reflektor, der im Notfall die Suche nach der Trägerin oder dem Träger erleichtern soll. Dafür spielt der Reflektor ein Radarsignal zurück, das von einem Suchgerät gesendet wird.
- Schöffel 2.5L Jacket Bohusleden M: Die Schöffel-Radjacke* bietet zwar nur eine 2,5-Lagen-Membran, jedoch passt eine dicke Fleecejacke problemlos darunter.
- Specialized Women’s Trail Rain Jacket: Dank eines „bike-spezifischen“ Schnitts will Specialized mit der Trail Rain Jacket gleichzeitig eine „perfekte“ Passform sowie hohe Bewegungsfreiheit bei Bike-Touren gewährleisten – nicht nur im Gelände.
- Vaude Cyclist Regenjacke: Die Jacke von Vaude* wird laut Hersteller klimaneutral aus überwiegend recycelten PET-Flaschen gefertigt. Die umweltfreundliche Produktion soll das Vaude Green Shape-Label garantieren.
Regenjacken-Test: So wurde getestet
Neben Praxis- und Komfort-Tests durch die IMTEST-Experten mussten sich die Regenjacken auch im Labor des akkreditierten Prüfunternehmens Qima behaupten. Dabei wurden Prüfungen in Anlehnung an die Normen DIN EN ISO 9237 (zur Messung der Winddurchlässigkeit) und DIN EN ISO 4920 (um zu ermitteln, wie wasserabweisend die Jackenoberflächen während eines Spraytests sind) durchgeführt. Die erste Messung erfolgte jeweils vor einer Maschinenwäsche – je nach Angaben der Jacken-Hersteller bei 30 beziehungsweise 40 Grad oder im Normal-, beziehungsweise Wollwaschgang mit Color-, Spezial- oder Fein-Waschmittel. Vor der zweiten Messung wurden die Regenjacken im Test in einem Tumbler oder hängend an einer Wäscheleine getrocknet.
Auf diese Weise laufen die Messmethoden bei Qima ab:
Gravelbike-Duell: Stevens Prestige Gen 2 vs. Canyon Grizl CF SL 6 AXS
Fahrkomfort, Ausstattung und Preis: So gut sind diese beiden Gravelbikes von Stevens und Canyon.
So schlagen sich die Regenjacken im Test im Alltag
Neben den Härtetests zu Regen- und Windschutz im Labor hat IMTEST für die Regenjacken den Tragekomfort sowie die Ausstattung und Funktionen im Alltag ermittelt. Die IMTEST-Experten prüfen dafür folgende Punkte im Detail – die kompletten Ergebnisse finden sich in der Testtabelle:
- Verarbeitung: Wie gut sind der Außenstoff, das Material innen, der Reißverschluss und die Nähte gefertigt? Bietet die Jacke Reflektoren, damit Radfahrende auch während der Dunkelheit noch gut gesehen werden können?
- Belüftung: Stimmt die Atmungsaktivität? Bietet die Jacke zum Beispiel Belüftungsschlitze unter den Armen?
- Regulieren: Lässt sich die Jacke je nach Einsatz und Wetterlage gut anpassen? Das gilt gleichermaßen für die Ärmel, die Taille und die Kapuze. Gibt es beispielsweise Kordelzüge, mit denen sich wesentliche Bereiche der Regenjacken im Test so einstellen lassen, dass sie auch kräftigem Wind standhalten können?
RevolutionRace Cyclone Rescue Jacket für 189 Euro.
- Packmaß: Welche Abmessungen und welches Gewicht haben die Regenjacken?
- Tragekomfort: Nicht nur die Jacke selbst sollte gut sitzen und auch noch mit einem wärmenden Pullover darunter eine gute Bewegungsfreiheit ermöglichen. Auch der Kinnschutz darf nicht kratzen oder die Kapuze nervig an den Ohren rascheln.
- Umweltstandards: Stammen die verwendeten Materialien der getesteten Regenjacken aus nachhaltiger Produktion und wurde auf teils toxische Fluorcarbone (PFC) verzichtet? In Outdoorprodukten werden PFCs in der Herstellung und zum Imprägnieren von Kleidung und Ausrüstung verwendet. Als Ersatzstoffe kommen etwa bei atmungsaktiven Jacken oder anderen Outdoor-Textilien vielfach Silikone oder Polymere zum Einsatz, die sowohl in der Herstellung als auch in der Entsorgung bedeutend umweltfreundlicher sind.
Die besten Regenjacken im Test: Alle Modelle im Überblick
Lesen Sie hier, wie die zehn Testkandidaten im Detail abgeschnitten haben.
Wind & Wetter: Das leisten die Regenjacken im Test
Die meisten Regenjacken im Test bieten einen sehr hohen Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit über die Oberfläche sowohl vor als auch nach einer Maschinenwäsche. Anders als erwartet, war die Oberfläche der Elkline-Jacke aber nach einer Maschinenwäsche und anschließender Trocknung im Tumbler sowie Nachbehandlung mit einem Bügeleisen noch wasserabweisender als im Neuzustand. Elkline empfiehlt dieses Prozedere eigentlich zur Wiederherstellung der wasserabweisenden Imprägnierung (Durable Water Repellent „DWR“) nach einer längeren Tragezeit der Jacke. Nur, dass die Jacke diesen Schutz, wie Elkline auf Nachfrage bestätigt (aber noch nie selbst so beobachtet hat), von vornherein haben sollte. Und nicht andersherum, wie vom akkreditierten Qima-Labor ermittelt.
Die Jacken von Mammut (Alto Guide HS Hooded Jacket*) und Specialized (Trail Rain Jacket) bieten im Neuzustand einen hohen Schutz vor eindringender Feuchtigkeit in die Jackenoberfläche. Nach einer herstellerkonformen Wäsche und Trocknung verlieren die beiden Regenjacken diesen Schutz im Test aber teils signifikant. Die Mammut- und die Specialized-Jacke schützen dann etwa nicht mehr verlässlich vor Nässe.
Testsieger-Regenjacke: Jack Wolfskin MOROBBIA 3L JKT M für 191,95 Euro.
Für die Praxis bedeutet eine sich mit Regenwasser vollsaugende Oberfläche nicht nur eine schwerere Jacke, die sich unangenehm feucht anfühlt. Auch kann der Wasserstand dann auf die Jackenmembran „drücken“ und so im ungünstigsten Fall Nässe an den Körper durchlassen.
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Passt und hat Luft: Regenjacken im Test überzeugen mit Windschutz
Was allen Regenjacken im Testfeld gemein ist, ist ihr sehr hoher Windschutz. Keine der zehn Jacken aus dem Test lässt demnach etwa beim Radfahren, E-Biken, Spaziergang oder auf Wanderungen Zugluft an den Körper durch. Das bedeutet aber nicht, dass die Tragenden im Inneren der Jacken mit Schwitzwasserbächen zu kämpfen hätten. Weil beispielsweise Körperwärme nicht nach außen entweichen kann. Alle Regenjacken im Test zeigen eine hohe Atmungsaktivität. Gerade die Jacken von Jack Wolfskin und RevolutionRace überzeugten im Test zudem dank großzügiger Belüftungsschlitze unter den Achseln. Wer also beim Radfahren oder Wandern ins Schwitzen kommt und daher eine zusätzliche „Frischluftzufuhr“ braucht, erhält sie als erstes bei den angenehm zu tragenden Jacken von Jack Wolfskin* und RevolutionRace.
Auch bieten die Jacken einen angenehmen Tagekomfort und eine hohe Bewegungsfreiheit. Etwas eingeschränkt ist dieser bei der Elkline und bei der Poc. Jedenfalls, wenn noch ein zusätzlich wärmender Pullover darunter getragen wird.
Fazit
Eine der günstigsten Regenjacken im Test ist zugleich auch die Beste. Wer trocken durch Regen-Wetter kommen möchte (inklusive sehr hohem Windschutz), findet seine optimale Rad-Regenjacke mit der Morobbia 3l bei Jack Wolfskin*. Die bessere Allround-Jacke (etwa auch für Wanderungen in den Bergen) ist die etwas dicker gefütterte Cyclone Rescue Jacket 2.0 von RevolutionRace. Für unter 90 Euro gibt es mit der Decathlon City 540 eine durchaus solide Regenjacke, die mit sehr hohem Schutz gegen Regen und Wind punkten kann. Im Vergleich zu den beiden Test-Primussen von Jack Wolfskin und RevolutionRace muss die oder der Kaufende jedoch einige Abstriche bei Komfort und Atmungsaktivität hinnehmen.
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FAQ**
1. Wie erkenne ich eine gute Regenjacke?
Eine gute Regenjacke zeichnet sich durch mehrere Faktoren aus:
- Material: Hochwertige Regenjacken bestehen aus technischen Materialien wie Gore-Tex oder Sympatex, die wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv sind.
- Nähte: Achten Sie auf getapte oder verschweißte Nähte. Diese verhindern, dass Wasser durch die Nähte eindringt, was oft eine Schwachstelle bei günstigeren Jacken ist.
- Reißverschlüsse: Wasserdichte Reißverschlüsse oder Abdeckungen über den Reißverschlüssen sorgen dafür, dass kein Wasser eindringen kann.
- Kapuze: Eine gut geschnittene, verstellbare Kapuze bietet zusätzlichen Schutz bei starkem Regen.
- Atmungsaktivität: Neben Wasserdichtigkeit ist es wichtig, dass die Jacke atmungsaktiv ist, um den Feuchtigkeitsstau von innen zu verhindern.
2. Wann ist eine Regenjacke wirklich wasserdicht?
Eine Regenjacke gilt als wirklich wasserdicht, wenn sie eine Wassersäule von mindestens 1.500 mm aufweist. Das bedeutet, dass die Jacke einem Wasserdruck standhält, wie er bei starkem Regen oder bei Druck durch den Körper auftreten kann. Hochwertige Regenjacken bieten oft eine Wassersäule von 5.000 bis 10.000 mm oder mehr, was sie auch bei intensiven Wetterbedingungen wasserdicht macht. Wichtig ist auch, dass die Nähte und Reißverschlüsse gut verarbeitet und wasserfest sind.
3. Welche Wassersäule braucht eine gute Regenjacke?
Die Wassersäule gibt an, wie wasserdicht das Material ist. Welche Wassersäule sich bei verschiedenen Wetterlagen am besten eignet, entnehmen Sie der folgenden Übersicht. Für eine gute Regenjacke sollten Sie daher folgende Richtwerte beachten:
- Ab 1.500 mm Wassersäule: Die Jacke hält leichtem Regen und Niesel stand.
- Ab 5.000 mm Wassersäule: Die Jacke schützt zuverlässig vor mäßigem bis starkem Regen.
- Ab 10.000 mm Wassersäule: Optimal für extreme Wetterbedingungen und intensiven, anhaltenden Regen, wie er in den Bergen oder bei Outdoor-Abenteuern vorkommen kann. Je höher die Wassersäule, desto länger bleibt die Jacke wasserdicht, auch unter höherem Druck oder bei starkem Regen.
4. In welchen Regenjacken schwitzt man nicht?
Um in einer Regenjacke nicht zu schwitzen, sollte diese neben einer hohen Wasserdichtigkeit auch atmungsaktiv sein. Atmungsaktive Materialien wie Gore-Tex oder Sympatex lassen Feuchtigkeit von innen nach außen entweichen, ohne dass Wasser von außen eindringt. Dies verhindert, dass Schweiß im Inneren der Jacke kondensiert. Achten Sie außerdem auf Belüftungsöffnungen, wie sie oft unter den Armen zum Beispiel an den Achseln oder am Rücken angebracht sind. Diese ermöglichen eine zusätzliche Luftzirkulation und verbessern den Tragekomfort bei intensiver körperlicher Aktivität.
5. Wie pflege ich meine Regenjacke, damit sie lange wasserdicht bleibt?
Die richtige Pflege Ihrer Regenjacke ist entscheidend, um ihre Wasserdichtigkeit und Funktionalität zu erhalten:
- Waschen: Waschen Sie die Jacke nach den Pflegeanweisungen des Herstellers, meist bei niedrigen Temperaturen mit einem speziellen Waschmittel für Funktionskleidung. Verwenden Sie keinen Weichspüler, da dieser die Atmungsaktivität beeinträchtigen kann.
- Imprägnieren: Nach mehreren Wäschen oder bei nachlassender Wasserdichtigkeit sollten Sie die Jacke regelmäßig mit einem Imprägniermittel behandeln, um die wasserabweisende Funktion wiederherzustellen.
- Trocknen: Lassen Sie die Jacke an der Luft trocknen oder verwenden Sie, falls angegeben, einen Trockner auf niedriger Stufe, um die Imprägnierung zu reaktivieren.
** Dieser Teil des Artikels wurde mithilfe von KI erstellt und vor Veröffentlichung durch die IMTEST-Redaktion eingehend geprüft und angepasst.
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