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Studie zu Balkonkraftwerken: Wo sind sie besonders beliebt?

Die AEE gibt neue Zahlen zu Balkonkraftwerken heraus.

Ein Haus von außen mit Solarpanels am Balkongitter im oberen Stockwerk.
© Anker

Balkonkraftwerke liegen derzeit total im Trend. Viele möchten mit den vergleichsweise einfach zu installierenden Anlagen eigene, grüne Energie erzeugen und nutzen. Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat jetzt neue Zahlen zum Thema veröffentlicht, die unter anderem zeigen, in welchen Bundesländern Mini-PV-Anlagen besonders verbreitet sind. Auch zu Speicherlösungen und Fördermöglichkeiten geben die Zahlen eine Übersicht.



Hier sind Balkonkraftwerke besonders beliebt

In absoluten Zahlen stehen die flächen- und bevölkerungsreichen Bundesländern vorn: Ende 2022 waren von insgesamt 61.397 gemeldeten Balkonkraftwerken etwa 23 Prozent in Nordrhein-Westfalen (NRW), 15 Prozent in Bayern und 13 Prozent in Niedersachsen zu finden. Zusammengenommen waren in diesen drei Bundesländern also 50 Prozent der Balkonkraftwerke in Deutschland installiert.

Eine Deutschlandkarte mit eingezeichneten Bundesländern, von denen NRW, Niedersachsen und Bayern farblich markiert sind.
In NRW, Niedersachsen und Bayern befinden sich zahlenmäßig die meisten Balkonkraftwerke in Deutschland. © AEE

Werden hingegen nicht die absoluten Zahlen betrachtet, sondern die pro Haushalt, verschieben sich die Ränge etwas. Dann liegt Mecklenburg-Vorpommern mit 2,7 Balkonkraftwerken pro 1.000 Haushalten vorn. Danach kommt erneut Niedersachsen (2,0 Mini-PV-Anlagen pro 1.000 Haushalte). Den dritten Platz teilen sich Schleswig-Holstein, Hessen und Rheinland-Pfalz mit je 1,7 Anlagen pro 1.000 Haushalte.

Eine Deutschlandkarte mit eingezeichneten Bundesländern, von denen Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz farblich markiert sind.
Werden die Zahlen pro Haushalt betrachtet, finden sich die meisten Balkonkraftwerke hingegen in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz. © AEE

Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE erklärt dazu: “Wie die neuen Zahlen zur Mini-PV belegen, liegen die nördlichsten Bundesländer an der Spitze. Die Erfolge an Nord- und Ostsee zeigen, dass es in ganz Deutschland große Potenziale für die Solarenergie gibt, die zunehmend besser ausgeschöpft werden. Es ist sehr erfreulich, dass der Markt bei Balkonkraftwerken Fahrt aufnimmt. Denn damit können auch Mieter*innen und Wohnungseigentümer*innen ohne eigene Dachflächen einen Beitrag zur Energiewende leisten und die eigenen Stromkosten deutlich reduzieren.”

Speicherlösungen im Trend

Nicht nur die Balkonkraftwerk-Anlagen selbst, auch Speichermöglichkeiten werden laut AEE immer beliebter. Demnach gab es in Bayern Ende 2022 bereits 130.000 Batteriespeicher, in NRW 98.000 und in Baden-Württemberg 95.000.

Lifestylebild der neuen Anker Solix Solarbank.
Speicherlösungen gibt es für Balkonkraftwerke mittlerweile von verschiedenen Herstellern, zum Beispiel von Anker und Zendure. EcoFlow bietet sogar einen mobilen Speicher in Form einer Powerstation an. © Anker


Und das, obwohl die Verbraucherzentrale derzeit (noch) vom Kauf eines Energiespeichers für Balkonkraftwerke abrät. “Der Solarstrom wird im Steckersolar-Gerät nicht gespeichert, sondern ins Wohnungs-Stromnetz eingespeist und direkt verbraucht. Einzelne Herstellerbetriebe haben immer wieder mal kleine Batteriespeicher im Programm. Bisher gibt es aber noch keine Produkte, die finanziell attraktiv sind. Deshalb raten wir von Batteriespeichern für Steckersolar-Geräte ab.”, erklärt sie auf ihrer Webseite.

Förderungsmöglichkeiten

Einen Grund für die hohe Verbreitung von Balkonkraftwerken in Mecklenburg-Vorpommern sieht die AEE in der Bezuschussung durch Fördergelder. In MV können Kaufinteressierte Mietparteien oder Eigentümerinnen und Eigentümer nämlich bis zu 500 Euro beantragen. Auch in anderen Ländern mit höheren Zahlen gibt es eine finanzielle Förderung, etwa in Schleswig-Holstein mit immerhin bis zu 200 Euro. Welche Fördermittel es wo gibt, ist allerdings immer noch unübersichtlich. Teilweise gibt es auch von einzelnen Städten und Gemeinden Zuschüsse für Mini-PV-Anlagen. Mehr dazu lesen Sie deswegen in diesem Artikel.



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Autorinnen-Foto von Dr. Lotta Kinitz in Farbe.

Dr.-Ing. Lotta Theresa Florianne Kinitz – Spitzname Dr. Lotta – schloss 2016 ihren Bachelor of Science an der HAW Hamburg ab. Anschließend absolvierte sie in Bonn den Master in Lebensmitteltechnologie und promovierte im Fachbereich für Haushaltstechnik. Ihre Doktorarbeit
schrieb sie über mögliche Verbesserungen der Norm zur Prüfung von Geschirrspülmaschinen, um diese relevanter für Verbraucherinnen und Verbraucher zu machen.
Bei IMTEST ist sie seit 2022 ebenfalls vor allem dafür zuständig, dass unsere Produkttests wissenschaftlich, aber auch nachvollziehbar und relevant ablaufen. Dabei testet sie selbst mit Vorliebe alles, was im Haushaltsbereich zu finden ist: Von Küchenmaschinen, über Saugroboter
und andere ‚smarte‘ Home-Geräte bis hin zu Waschtrocknern, Backöfen und Kaffeevollautomaten kommt bei ihr alles unters kritische Prüferinnen-Auge. Um stets auf dem Laufenden über Neuerungen zu bleiben, ist sie zudem Mitglied des Fachausschusses für Haushaltstechnik in der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft.
Ihre Ausbildung sowie ihre derzeitige, nebenberufliche Tätigkeit als Lehrbeauftrage für Haushaltstechnik und Physik an der HAW Hamburg geben ihr zudem die Grundlage für die Position der IMTEST-Expertin für Energiethemen, wie Balkonkraftwerke und mobile Powerstations.