Die Installation eines Balkonkraftwerks ist vergleichsweise einfach. Doch damit ist es noch nicht ganz getan. Laut gesetzlicher Regelung muss eine Mini-Photovoltaik (PV)-Anlage auch bei den zuständigen Stellen angemeldet werden. Doch wer ist das und wie funktioniert eigentlich der Prozess? IMTEST hat es ausprobiert und zeigt die notwendigen Schritte in Bildern.
Balkonkraftwerk-Test: Modelle zwischen 800 und 900 Watt auf dem Prüfstand
IMTEST stellt 5 Modelle von Top-Marken, wie Jackery, Anker Solix und Kleines Kraftwerk, auf den Prüfstand. Es sind sowohl Modelle mit als auch ohne Speicher im Test dabei.
Welche Anmeldungen sind fürs Balkonkraftwerk notwendig?
Um die Verbreitung und Beliebtheit von Balkonkraftwerken zu fördern, gelten für diese Kleinanlagen niedrigere bürokratische Hürden als für große Solaranlagen. So dürfen sie etwa von Privatpersonen selbstständig aufgebaut und angeschlossen werden. Aber auch die Anmeldung dürfen Nutzende hier selbst durchführen, während bei größeren Anlagen eine Elektrofachkraft gefragt ist.
Seit 2024 sind Balkonkraftwerke zudem nur noch im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur zu melden. Die Benachrichtigung des Netzbetreibers fällt hingegen weg, um doppelten Aufwand zu vermeiden. Ganz wichtig: Ist die Mini-PV-Anlage mit einem Speicher ausgestattet, müssen Nutzende diesen ebenfalls anmelden. Wie das geht, zeigt IMTEST im Folgenden.
Wie erfolgt die Anmeldung im Marktstammdatenregister?
Um ein Balkonkraftwerk anzumelden, müssen Nutzende zunächst die Webseite des Marktstammdatenregisters aufrufen. Dort erfolgt die Registrierung der Anlage in einer Abfolge von einfachen Schritten, die IMTEST im Folgenden anhand von 15 Fotos erklärt. Als Beispiel diente im Test der Testsieger von Anker Solix aus dem Vergleichstest von 2025.
1. Was möchten Sie registrieren?
Im Falle eines Balkonkraftwerks ist hier die linke Kachel „Registrierung einer Solaranlage“ auswählen.
2. Was möchten Sie tun?
Diese Übersicht bietet verschiedene Möglichkeiten, unter anderem die Überarbeitung bereits hinterlegter Daten. Wer aber ein neues Balkonkraftwerk anmelden möchte, wählt wieder die linke Kachel, in diesem Fall „Registrierung einer Anlage oder eines Marktakteurs“.
3. Welche Art einer Solaranlage soll registriert werden?
Im Falle eines Balkonkraftwerks muss diese Frage mit „Steckerfertige Solaranlage (sogenanntes Balkonkraftwerk)“ beantwortet werden. Auf dieser Seite finden Nutzende zudem noch ein von der Bundesnetzagentur erstelltes Video mit Tipps zur Anmeldung.
4. Sind Sie bereits im Marktstammdatenregister registriert?
Für Neulinge muss hier „Nein“ ausgewählt werden. Das führt dazu, dass im weiteren Verlauf ein neues Kundenkonto angelegt werden kann.
5. Registrieren Sie Ihre eigene Solaranlage, die von Ihnen privat betrieben wird?
Ein wichtiger Punkt, denn nur für privat genutzte Balkonkraftwerke gilt die vereinfachte Anmeldung. Hier also „Ja“ auswählen.
6. Wurde Ihre Anlage bereits in Betrieb genommen oder befindet sie sich noch in Planung?
Was erst einmal wie eine Falle klingt, kann tatsächlich mit „in Betrieb“ beantwortet werden. Unsichere können bei allen Fragen übrigens auch ein Hinweis-Fenster öffnen, indem sie auf das Fragezeichen-Symbol hinter der Frage klicken. Dort steht in diesem Falle auch noch einmal der Tipp, dass das Balkonkraftwerk bereits angeschlossen werden soll, bevor die Anmeldung erfolgt.
7. Aufgrund Ihrer Angaben wurde die Registrierung für Sie vorbereitet.
Diese Rückfrage ist dadurch aktiviert, dass unter 4. die Registrierung eines neuen Kontos angefragt wurde. Hier also als Bestätigung auf „Registrierung starten“ klicken.
8. Benutzerkonto anlegen
Als nächstes öffnet sich eine Maske, in der persönliche Daten einzutragen sind. Neben Name, Adresse und E-Mail-Kontakt ist auch das Geburtsdatum anzugeben. Laut Hilfe-Fenster ist das nötig, um den Benutzer beziehungsweise die Benutzerin eindeutig zu identifizieren. Die Angabe wird aber vertraulich behandelt.
9. Konto aktivieren
Sind alle Daten eingetragen, klicken Nutzende unten rechts auf „Registrierung anlegen“. Anschließend erhalten sie einen Aktivierungs-Link per E-Mail, um das Konto fertigzustellen. Die E-Mail kann wie hier gezeigt aussehen:
10. Anmelden
Ist das Benutzerkonto erstellt, müssen sich Nutzende auf der Seite des Marktstammdatenregistern noch einmal neu anmelden. Dieses Fenster erscheint durch Anklicken des Aktivierungs-Links.
11. Registrierung einer steckerfertigen Solaranlage (sog. Balkonkraftwerk)
Hier müssen Nutzende erneut ihre persönlichen Daten und vor allem den Standort der Anlage eintragen. Was dabei praktisch ist: Die Maske gibt Ausfüll-Hilfen. So gibt es etwa Auswahlmöglichkeiten beim Eintragen der Adresse, um den Prozess zu beschleunigen und zu vereinfachen.
12. Technische Daten des Balkonkraftwerks
Jetzt geht es ans Eingemachte, denn nun sind die Informationen zum Balkonkraftwerk gefragt. Aber keine Sorge, die zu machenden Angaben sind übersichtlich und in der Regel mithilfe der Bedienungsanleitung und/oder der Hersteller-Webseite einfach herauszufinden. Außerdem gibt es auch hier Hilfe-Fenster, falls etwas unklar ist.
Folgende Informationen sind hier relevant:
- Gesamtleistung der Solarmodule – diese Information steht im Datenblatt und/oder auf den Modulen selbst.
- Wechselrichterleistung – hier ist die Ausgangsleistung gemeint, also die Leistung, die der Wechselrichter ins Hausnetz einspeist. Maximal erlaubt sind in Deutschland 800 Watt.
- Zählernummer – diese steht entweder auf dem Stromzähler selbst und/oder auf der Stromrechnung.
13. Auswahl: Speichereinheit
Der letzte Punkt bei der Angabe der technischen Daten fragt ab, ob ein Stromspeicher zur Anlage gehört. Dieser muss nämlich, falls vorhanden, ebenfalls dem Marktstammdatenregister gemeldet werden. Hier also „Ja“ anklicken.
14. Technische Daten des Speichers
Für die Registrierung der Speichereinheit ist sogar noch weniger technisches Knowhow notwendig, denn hier ist lediglich nach der Speicherkapazität gefragt. Diese ist im Datenblatt des Speichers und/oder auf der Herstellerwebseite zu finden.
15. Fertig!
Sind alle Felder ausgefüllt, ist der Vorgang über den Button „Registrieren“ in der rechten unteren Ecke abzuschließen. Und schon ist das Balkonkraftwerk mit Speicher ordnungsgemäß gemeldet.
Zu viele Balkonkraftwerke ohne Anmeldung: Was ist zu beachten?
Schon 2022 stellte eine Studie der HTW Berlin fest, dass zu wenig Menschen ihr Balkonkraftwerk richtig anmelden. Wie es besser geht, warum eine Anmeldung wichtig ist und welche Strafen drohen können, erklärt IMTEST.
Besitzt das Balkonkraftwerk keinen Speicher – wie etwa beim Preis-Leistungssieger von Kleines Kraftwerk –, ist die Anmeldung sogar noch einfacher, da weniger Informationen eingetragen werden müssen.
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