Wer mit einem E-Bike unterwegs ist, kann an den meisten Modellen zwischen drei bis fünf Unterstützungsstufen wählen. Oft lässt sich das Antriebs-System zusätzlich mit einer App koppeln. Was zunächst sehr komplex erscheint, birgt jedoch nützliche Zusatzfunktionen und Vorteile. Welche dahinter stecken und wie man dadurch das Beste aus seinem E-Bike herausholt, weiß IMTEST.
Unterstützungsstufen und App-Einstellungen am Beispiel von Bosch
Im Grunde bilden bei einem E-Bike der Motor, der Akku und das Display (gegebenenfalls mit Remote-Steuerung) eine Einheit. Oft gibt es eine dazugehörige App für Feineinstellungen, die man größtenteils nicht zwingend nutzen muss, die jedoch einige Vorteile bereit hält. Bosch eBike Systems, einer der größten Hersteller von elektrischen E-Bike-Antrieben, nennt seine komplette Antriebseinheit beispielsweise das “smarte System”.
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Mit der Art des Einsatzzwecks variieren sowohl die Leistung der Motoren sowie Akkus und entsprechend dann auch die Unterstützungsstufen. Während Trekking-E-Bikes oft mit einem Bosch-Motor der Performance Line CX kommen, gibt es speziell für Lasten-E-Bikes die Cargo Line. City-E-Bikes, die nicht so sehr auf Leistung und Reichweite auslegt sind, nutzen oft den Bosch-Motor der Active Line oder neuerdings auch der Performance Line SX, die erst im Sommer 2023 vorgestellt wurde. Bosch passt seine Unterstützungsstufen genau auf das jeweilige System an. Standardmäßig gibt es folgende vier Stufen: Eco, Tour, Sport und Turbo. Seit kurzem gibt es dank eines Updates jedoch die Möglichkeit, die Unterstützungsstufen selbst zu festzulegen.
Während der Fahrer bei Eco nur eine geringe Unterstützung erfährt, steigert sich diese von Stufe zu Stufe. Je kraftvoller die Unterstützung, desto mehr Akkuleistung wird benötigt und desto geringer die Reichweite. Darüber hinaus bietet das System von Bosch eine Schiebefunktion, die beispielsweise dabei hilft, ein schweres Rad über die Rampe aus dem Keller hochzuschieben.
Dynamische und adaptive Unterstützung
Sportliche Räder mit Bosch-Ausstattung sind oft mit einer dynamischen Unterstützungsstufe ausgestattet. Dabei passt sich die Unterstützung des Motors individuell an die Trittfrequenz an. Je nach E-Bike-Typ kommen hier folgende Modi zum Einsatz: Tour+, eMTB, Sprint und Race.
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Wer ein E-Bike mit Bosch-Antrieb fährt, kann von diesen Zusatzfunktionen profitieren.
Eine Besonderheit bieten hingegen die Modi Auto und Cargo. Bei beiden handelt es sich um adaptive Unterstützungsmodi. Das heißt, die Unterstützung des Motors passt sich an die Geschwindigkeit und Fahrsituation des Fahrers an. Das macht sich zum Beispiel gerade bei Steigungen oder Gegenwind positiv bemerkbar.
Das macht das System von Bosch smart
Wer mag, kann die Unterstützungsstufen so nutzen, wie sie voreingestellt sind. Mithilfe der eBike Flow App hat der Radfahrer allerdings die Möglichkeit, noch weitere Einstellungen und Funktionen zu nutzen, denn sie vernetzt sozusagen die Elemente des Antriebs.
Das maximale Drehmoment, die Höchstgeschwindigkeit oder die Dynamik – per Schieberegler lassen sich die Parameter individuell anpassen. Je länger der Radfahrer mit seinem E-Bike unterwegs ist, desto besser wird das Fahrgefühl und man kann einschätzen, an welcher Stellschraube zu drehen ist.
Aber die App bietet noch weitere Vorteile für den Nutzer. Wer beispielsweise nicht über ein Kiox 300 oder 500 Display verfügt, kann das Smartphone als Display für unter anderem die Navigation nutzen. Weitere Funktionen im Überblick:
- eBike Lock: Hiermit wird das Smartphone zum digitalen Schlüssel des E-Bikes. Bei Rädern, wo das Smartphone das Display darstellt, erfolgt die Ver- und Entriegelung durch Abnahme und Aufsetzen des Smartphones via Bluetooth. Alternativ kann man die Einstellung auch direkt in der App tätigen oder über die Displaytypen Kiox 300 und 500 aktivieren.
- Routenplanung und Navigation: Die Nutzung der Navigationsfunktion ist entweder mit dem Smartphone direkt oder mithilfe der Displays Kiox 300 und 500 möglich. Der Fahrer kann sich Strecken vorschlagen lassen, die zur Fahrsituation passen, oder den schnellsten Weg zum Ziel wählen. In der 3D-Darstellung sollen beispielsweise Gebäude bei der Orientierung helfen.
- Kopplung mit Lieblings-Apps: Wer gerne seine Fitness-Daten trackt und teilt oder komoot nutzt, kann diese Apps mit der eBike Flow App verbinden. So können beispielsweise Routen übertragen, auf Strava geteilt und Daten mit Apple Health synchronisiert werden.
- eBike Alarm mit Flow: Diese Zusatzfunktion ist kostenpflichtig (4,99 Euro pro Monat oder 39,99 Euro pro Jahr), lohnt sich aber bei teuren E-Bikes. Denn neben der Lock-Funktion bietet sie zusätzlichen Diebstahlschutz. Wird das Rad unerlaubterweise bewegt, folgt ein visueller und akustischer Alarm. Darüber hinaus lässt sich das Fahrrad über die App tracken.
- eBike Pass: Neben der Seriennummer des Rads und Informationen zu den Komponenten kann der Nutzer in der App auch weitere Daten zum E-Bike hinterlegen. Im Fall eines Diebstahls unterstützt die App beim Diebstahlbericht, in dem sie alle wichtigen Daten zusammenträgt.
Ein weiteres Plus der App ist der regelmäßige Empfang von Updates, die Erinnerung an Service-Termine oder die Möglichkeit, direkt einen Händler zu kontaktieren.
Alternativen zu Bosch
Medienberichten zufolge findet man das Antriebs-System von Bosch derzeit an rund 50 Prozent der E-Bikes. Ob der Anteil wirklich so hoch ist, ist unbekannt, aber das smarte System hat IMTEST bei Praxisfahrten regelmäßig überzeugt und nicht selten konnten Räder mit Bosch-Antrieb den Testsieg für sich verbuchen. Allein vier der ersten fünf Räder beim Trekking-E-Bike-Test hatten einen Bosch-Antrieb verbaut.
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Mit Shimano, Specialized oder Giant zusammen mit Yamaha gibt es weitere Anbieter, die in ihren Apps ähnliche Funktionen wie Bosch zur Individualisierung bieten. Und auch wenn die E-Bikes von Riese & Müller mit einem Bosch-Antrieb ausgestattet sind, bietet der Fahrradhersteller mit RX Connect eine eigene App mit diversen Zusatzfunktionen an.
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