Feuchte Wände können sowohl für die Gesundheit der Bewohner schädlich sein als auch die Bausubstanz des Hauses langfristig schädigen, falls keine entsprechenden Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Es ist deshalb essenziell, alle nötigen Vorkehrungen zu treffen, um nasse Innenwände zu verhindern. IMTEST hat dafür verschiedene Tipps zusammengetragen, um beispielsweise die Luftfeuchtigkeit in Räumen auf einem normalen Niveau zu halten. Weitere Infos finden Sie im Folgenden.
Feuchte Wände: Das sind die Ursachen
Feuchte Wände sind eines der schlimmsten Probleme, die in Gebäuden auftreten können, denn langanhaltende Feuchtigkeit führt meist unausweichlich zu Schimmelbildung. Das ist gesundheitsschädlich und kann deshalb im schlimmsten Fall dazu führen, dass eine Wohnung oder Teile davon unbewohnbar werden. Um Wege gegen feuchte Wände und Schimmel zu ergreifen, müssen zunächst die Ursachen betrachtet werden:
- Falsches Lüften: Es wird zu wenig gelüftet oder Fenster werden dauerhaft gekippt, wodurch kein ausreichender Luftaustausch stattfindet und feuchte Raumluft somit nicht ins Freie geleitet werden kann.
- Falsches Heizen: Vor allem, um Heizkosten einzusparen, wird oft zu wenig geheizt, sodass an kalten Wänden die Luftfeuchtigkeit kondensiert und Wasser in die Wände zieht.
- (Falsche) Wäschetrocknung drinnen: Wenn nasse Wäsche in Innenräumen getrocknet wird, steigt die Luftfeuchtigkeit im Raum und kann zu feuchten Wänden führen.
- Wasserschaden: Geräte wie Waschmaschinen, Wäschetrockner oder Klimaanlagen können unentdeckte Schäden haben, sodass Wasser austritt. Auch Abflüsse von Bade- oder Duschwannen können betroffen sein.
- Baumängel: Feuchte Wände können auch durch Baumängel zustande kommen, die von Laien meist schwer oder erst spät erkennbar sind. Dazu gehören beispielsweise Risse im Mauerwerk, Schäden im Dach, undichte Wasserrohre sowie eine mangelhafte oder fehlende Außenabdichtung. Folgen sind unter anderem aufsteigende Feuchtigkeit im Mauerwerk.
5 Tipps für bessere Luftqualität in Ihrem Zuhause
Schlechte Raumluft kann mit diesen Tipps umgangen werden.
Relative Luftfeuchtigkeit: Was heißt das?
Die relative Luftfeuchtigkeit eines Raumes sagt aus, mit wie viel Prozent die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist und steht immer auch im Zusammenhang mit der Temperatur. Denn je wärmer die Lufttemperatur, desto mehr Wasser kann diese aufnehmen. Das heißt: Wird die Lufttemperatur erhöht und der Wassergehalt beibehalten, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit.
Die optimale Luftfeuchtigkeit in Räumen sollte zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Für einzelne Zimmer ist es aber normal, dass die Werte etwas abweichen. Im Folgenden eine Übersicht zu den optimalen Temperatur- und Luftfeuchtigkeitswerten je nach Raum:
Raum | Ideale Temperatur | Ideale Luftfeuchtigkeit |
Wohn- und Arbeitszimmer | 20 bis 23 Grad Celsius | 40 bis 60 Prozent |
Schlafzimmer | 16 bis 18 Grad Celsius | 40 bis 60 Prozent |
Kinderzimmer | 20 bis 22 Grad Celsius | 40 bis 60 Prozent |
Küche | 18 bis 20 Grad Celsius | 50 bis 70 Prozent |
Bad | 20 bis 23 Grad Celsius | 50 bis 70 Prozent |
Keller | 10 bis 15 Grad Celsius | 50 bis 65 Prozent |
Um die Luftfeuchtigkeit in Räumen zu ermitteln, kann diese mit sogenannten Hygrometern gemessen werden. Ein Messgerät, das darüber hinaus auch Werte zur Luftqualität, Temperatur und Lärm angibt, ist der smarte Raumluftsensor von Netatmo:
Tipps, um feuchte Wände zu verhindern
Wie erwähnt, sollten Sie zunächst die Ursache für feuchte Wände oder erhöhte Luftfeuchtigkeit ermitteln, bevor Sie entgegenwirken können. Generell sollten folgende Dinge beachtet werden, um ein gutes Raumklima zu schaffen:
Richtig lüften
Am besten mehrmals pro Tag (bei Anwesenheit viermal, bei Abwesenheit morgens und abends) für etwa 10 Minuten Stoß- und Querlüften. Räume wie Schlafzimmer, Küche und Bad etwas länger lüften, da hier vermehrt Feuchtigkeit auftritt. Heizung währenddessen runterdrehen.
Durchatmen in Herbst und Winter: 10 Luftreiniger im Test
Wer hilft am besten gegen Pollen und Verschmutzungen?
Luftreiniger intelligent einsetzen
Klar ist: Luftreiniger können das Durchlüften der Wohnräume nicht ersetzen. Dennoch helfen die Geräte dabei, die Raumluft von Schadstoffen, Bakterien sowie Gerüchen und Gasen zu befreien. Sie sind somit die ideale Ergänzung zum Lüften. Ein Modell, das sowohl als Luftreiniger als auch Entfeuchter wirkt, ist der LFT-250.app von Sichler:
Smart heizen
Sparsames Heizen ist bei der aktuellen Heizkostenentwicklung mehr als nachvollziehbar. Doch gar nicht mehr zu heizen, ist keine Option. Denn dann können Räume auskühlen, Luftfeuchte kondensieren und so feuchte Wände und Schimmel entstehen. Eine Alternative, mit der sich Heizkosten im Winter einsparen lassen, ohne dass Sie im Winter frieren müssen, sind smarte Heizkörperthermostate.
Smarte Heizungsthermostate zum Kosten sparen: Der Test
Immer die nötige Temperatur haben. Mit smarten Heizungsreglern ist das kein Problem. IMTEST hat 5 Modelle getestet.
Beispielsweise eignet sich das Starter Kit von Tado für den Einstieg ins smarte Heizen. Im Vergleichstest wurde das System, was übrigens ebenfalls die Raumfeuchte messen kann, knapp Testsieger. Bei tink ist ein Bundle mit zwei Thermostaten und Bridge aktuell im Angebot:
Wäsche drinnen trocknen – aber wie?
Um Wäsche in der Wohnung richtig zu trocknen, sollte sie in einem Raum mit einer Zimmertemperatur um die 20 Grad Celsius aufgehängt werden. Kalte beziehungsweise unbeheizte Räume sind dagegen ungeeignet. Denn bei Temperaturen von weniger als 10° C nimmt die Luft kaum noch Feuchtigkeit auf, und die Wäsche trocknet im Umkehrschluss nicht richtig. Weitere Tipps zum Wäschetrocknen in Innenräumen in der Übersicht:
- Hohe Schleuderzahl beim Waschgang wählen (weniger Restfeuchte)
- Kleidungsstücke ausschütteln und nicht zu eng aufhängen
- Raumtemperatur von 20° C ist optimal
- Geflieste Räume mit Fenster sind weniger schimmelanfällig
- Räume regelmäßig durchlüften
Bei Wasserschäden oder Baumängeln: Unbedingt tätig werden
Falls es bei Ihnen einen Wasserschaden oder Baumangel gibt, bleiben Ihnen grundsätzlich zwei Möglichkeiten, die hier nur kurz angerissen seien:
Bei Mietwohnungen: Den Vermieter informieren und den Mangel mit Fotos und Messwerten belegen sowie eine angemessene Frist zur Beseitigung einräumen. Falls dieser nichts unternimmt, kann notfalls die Miete gemindert werden. In diesem Fall sollten Sie am besten einen Anwalt und/oder Mieterschutzverein zurate ziehen.
Als Haus- oder Wohnungseigentümer: Falls es sich um geringfügige Probleme handelt, können diese eventuell selbst beseitigt werden. Bei schwerwiegenderen Problemen sollten hingegen am besten Fachleute beauftragt werden. Gegebenenfalls ist eine Sanierung notwendig.
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