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Fernsehen empfangen: Kabel, IPTV und Satellit im Vergleich

Die Möglichkeiten des Fernsehens.

Person auf einer Couch vor einem Fernseher.
© Freepik

Die Zeiten, in denen es nur einen Weg gab, um Fernsehen zu empfangen, sind lange vorbei. Spätestens seit dem Internet und dem damit einhergehenden IPTV sind die Möglichkeiten für den TV-Empfang regelrecht vielfältig. Passende Angebote, Tarife und Geräte gibt es zuhauf. Die Optionen des Fernsehens sind relevanter denn je – schließlich fällt im Juni 2024 das Nebenkostenprivileg weg, womit sich Millionen Haushalte nun frei für oder gegen Kabelfernsehen entscheiden können und sich gegebenenfalls nach Alternativen umsehen.

Doch wie sehen diese aus? Was braucht man für IPTV, also Internet-Fernsehen, was für den Empfang von Satelliten-TV? Und was bietet heutiges Kabelfernsehen, wenn es die beste Option für einen ist?  

Kabel: Klassisch Fernsehen empfangen

Kabelfernsehen hat seit seiner Einführung in den 1940er-Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Ursprünglich als Mittel, terrestrische Signale zu verbessern, konzentrierte sich das Kabelfernsehen später auf das Bereitstellen mehrerer Kanäle über Glasfaser- oder Koaxialkabel. Heute bietet es eine breite Palette von Sendern in unterschiedlicher Qualität, von Standard Definition (SD) bis hin zu hochauflösendem Fernsehen (HDTV). Die Bandbreite umfasst lokale, nationale und internationale Sender sowie spezialisierte Kanäle für Sport, Filme und Nachrichten.

Einige TV-Sender, die zu den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gehören, senden ihr Programm über Kabel in HD für jedermann. Dazu gehören ARD, ZDF, Arte und Phönix sowie diverse Regional- und Spatensender.

Was braucht man für Kabelfernsehen? Für den Zugang zum Kabelfernsehen ist ein Kabelanschluss in der Wohnung nötig sowie ein Vertrag mit einem Anbieter. Bei älteren Fernsehern ist zudem ein Kabelreceiver notwendig, um das digitale Signal empfangen zu können. Neue Fernseher haben oft einen DVB-C-Tuner integriert, der einen Receiver überflüssig macht. Wer auch private Sender wie beispielsweise RTL und ProSieben in hoher Auflösung genießen möchte, benötigt einen Receiver oder ein CI+-Modul am Fernseher und in vielen Fällen auch eine Smart Card.

Passendes Kabel-Angebot: Vodafone bietet aktuell einen Tarif für Kabel-Internet und -fernsehen an, inklusive Fritz!Box und 120 Euro Startguthaben. Dieses ermöglicht es, den Tarif in den ersten sechs Monaten kostenfrei zu nutzen. 19,99 Euro kostet das Angebot bis zum 10. Monat. Danach 64,99 Euro.

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IPTV: Zeitgemäßes Internet-Fernsehen

IPTV (Internet Protocol Television) ist eine Technologie, die Fernsehsignale über das Internet statt traditioneller Rundfunkmethoden überträgt. Dies ermöglicht den TV-Empfang einer Vielzahl von Sendern, darunter lokale, nationale und internationale Kanäle sowie spezialisierte Inhalte in unterschiedlichen Qualitätsstufen, von Standard Definition (SD) bis zu hochauflösendem Fernsehen (HDTV). IPTV-Dienste bieten oft interaktive Funktionen wie Video-on-Demand (VOD), zeitversetztes Fernsehen und die Integration von Online-Inhalten. Außerdem gibt es je nach Anbieter oft die Option, auf mehreren Mobilgeräten von unterwegs das Angebot zu nutzen.

Was braucht man für Internet-Fernsehen? Um IPTV zu nutzen, ist eine schnelle Internetverbindung per Breitband über Kabel, (V)DSL oder Glasfaser erforderlich. Für Full HD sollten es mindestens 16 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) sein, während für Ultra HD (4K) mindestens 25 Mbit/s notwendig sind. Außerdem ist ein zusätzliches IPTV-Gerät notwendig wie eine Set-Top-Box oder ein TV-Stick sowie ein Tarif.

Set-Top-Box für IPTV

Um übers Internet Fernsehen zu empfangen, gibt es die Möglichkeit, sich bei einem Anbieter wie Vodafone oder 1&1 für einen Tarif zu entscheiden. Daraufhin gibt der Anbieter eine Leihbox oder Set-Top-Box aus, die als Verbindung zwischen dem Router und dem Fernseher fungiert. Der Anschluss an den TV erfolgt per Kabel wie HDMI und an den Router per Ethernet-Kabel, je nach Box ist auch eine WLAN-Verbindung möglich. Wenn der vom Provider gebuchte Internetfernsehdienst auf mehreren Fernsehern genutzt werden soll und diese nicht internetfähig („Smart-TV“) sind, erfordert dies eine zusätzliche Set-Top-Box, ansonsten reicht eine.

Quadratische schwarze Box mit runden Ecken und Fernbedienung davor auf weißem Hintergrund
Von den großen Anbietern überzeugte die TV-Box von 1&1 im Test am meisten. © 1&1

Im IPTV-Test schnitt das Angebot von 1&1 am besten ab. So punktete es mit einer schnellen Set-Top-Box, einem flüssigen Wechsel der Kanäle und einer permanent guten Videoqualität. Auch Apps für Apple TV, Amazon Fire TV, iOS, Android sowie für alle gängigen Browser sind an Bord. Allerdings ist das Angebot nur im heimischen Netzwerk mit einem 1&1-Internetanschluss möglich. Das ist bei anderen Anbietern wie Vodafone* anders.

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Internet-Fernsehen mit TV-Sticks und Co.

Von Fire-TV bis Apple-TV bieten Streaming-Boxen und -Sticks von Drittanbietern die Möglichkeit, übers Internet Fernsehen zu empfangen. Dies geht direkt über einen HDMI-Anschluss am TV-Gerät. Diese Sticks und Boxen sind eine Alternative zu Set-Up-Boxen von Internetanbietern, da sie direkt mit den Apps der Anbieter funktionieren. Zum Beispiel kann der IPTV-Tarif von Vodafone auch mit einem Apple-TV-Gerät anstelle der Standardbox gebucht werden. Und selbst ohne einen festen TV-Tarif können diese TV-Sticks und Boxen das klassische Fernsehprogramm über Dienste wie Waipu-TV oder Zattoo zugänglich machen.

Fernseher von hinten mit eingestecktem TV-Stick vor Sofa
Macht den Fernseher sehr smart: der Roku TV Stick mit 4K-Auflösung. © Roku

Zwei Stick-Empfehlungen sind der Roku 4K Streaming Stick und der Amazon Fire TV Stick 4K Max. Beide überzeugen mit guter Bildqualität und einfacher Installation. Bei Amazons Stick kommt die Sprachsteuerung mit Alexa als Pluspunkt dazu. Öffentlich-rechtliche Sender lassen sich kostenfrei streamen. Für alles andere gibt es Abo- oder Kauf- und Leih-Angebote.



Satellit: Mit der Schüssel Fernsehen empfangen

Wie auch das Kabelfernsehen ist der TV-Empfang über Satelliten eine ältere Möglichkeit. Seit den 60er-Jahren funktioniert das Fernsehen auf diese Weise. Auch bietet es eine breite Palette von Sendern, darunter lokale, nationale und internationale Kanäle, in SD und HD. Dabei gewährleistet die Übertragung von Satellitensignalen eine klare Bild- und Tonqualität, unabhängig von geografischen Standorten. Allerdings ist es etwas umständlicher, über Antenne Fernsehen zu empfangen.

Was braucht man für Satelliten-TV? Zunächst benötigt man eine Parabolantenne oder umgangssprachlich Satellitenschüssel, um die Signale vom Satelliten zu empfangen. Diese Antenne ist mit einem Low Noise Block Converter (LNB) ausgestattet, der die empfangenen Signale in elektrische Signale umwandelt. Ein Koaxialkabel überträgt diese Signale dann zu einem Receiver, der die Daten decodiert und für die Anzeige auf dem Fernseher vorbereitet. Um Sender in HD zu empfangen, muss dies ein DVB-S2-Receiver sein. Viele neue TV-Geräte haben DVB-S2 bereits integriert.

Die Satellitenempfangsanlage erfordert eine präzise Ausrichtung auf den gewünschten Satelliten. Die Genauigkeit bei der Installation der Antenne, unter Berücksichtigung von Azimut, Elevation und Polarisation, ist entscheidend für eine zuverlässige Signalqualität. Wer bei der Montage und Installation auf Nummer sicher gehen möchte, wendet sich an einen Fachbetrieb. Für Mieter gilt, dass sie ihr Vorhaben vorher mit dem Vermieter abklären.

Ob Kabel, IPTV oder Satellit: Der Fernseher muss stimmen

In guter oder sogar brillanter Qualität Fernsehen zu empfangen, hängt sehr von der gewählten Anschlussart ab und davon, ob für HD oder 4K-Inhalte bei Streamingdiensten zusätzliches Geld in die Hand genommen wird. Beim IPTV muss zudem die Leistung des Internetanschlusses stimmen. Doch letztlich bestimmt auch das TV-Gerät selbst, wie gut das Fernseh- und Film-Erlebnis ist. Im letzten großen Vergleichstest mit 65-Zoll-Fernsehern schnitt das Modell TX-65MZW2004 von Panasonic mit der Note „sehr gut“ am besten ab. Allerdings war dieser auch das kostspieligste Gerät im Test. Bei den günstigen Modellen von Amazon und Medion als Preis-Tipp für unter 1.000 Euro müssen wiederum Abstriche bei der Bildqualität gemacht werden.



Fernsehen empfangen: Entscheidung zwischen Kabel, IPTV und Satellit

Auf allen drei Wegen lässt sich hochauflösendes Fernsehen empfangen mit einer großen Auswahl an Sendern und Streamingdiensten. IPTV bietet je nach Anbieter und Tarif die Möglichkeit, auch unterwegs auf mobilen Geräten oder an anderen Orten wie im Urlaub das Fernsehangebot zu nutzen. Gleichzeitig sind oft Aufnahmen oder Restarts und das Pausieren von Sendungen möglich. Je nach Receiver kann dies auch beim Satelliten-TV erfolgen. Fernsehen per Antenne ist jedoch der aufwendigste TV-Empfang, für dessen Installation unter Umständen fachliche Hilfe notwendig ist. Wofür Sie sich entscheiden, hängt also von Ihren Vorstellungen vom modernen Fernsehen ab, von Ihrem Budget und welche zusätzlichen Funktionen Sie sich wünschen.


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Annika Waginzik

Seit Annika Waginzik während eines Praxis-Studiums und journalistischen Praktika das Handwerkszeug fürs Online-Publishing erlernt hat, fokussiert sie sich auf das Schreiben redaktioneller Artikel. Ihr Portfolio erstreckt sich von verschiedenen Unternehmen im Einrichtungssegment über Kultur bis hin zum Immobilienmarkt. In ihren Artikeln für IMTEST informiert sie die Leser und Leserinnen über tagesaktuelle Top-Deals und liefert ihnen wertvolle Tipps für Neuanschaffungen und Antworten auf Anwendungsfragen.