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Die besten LTE-Router für mobiles WLAN im Test

Nicht überall steht WLAN zur Verfügung. Ein mobiler WLAN-Router kann hier helfen.

Person mit Laptop auf dem Schoß an einem Strand.
© Waldemar / Unsplash, Freepik, D-Link, Telekom

Campingplatz, Hotel oder unterwegs im Auto – sobald man nicht zu Hause ist, taucht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein lästiges Problem auf: Ein WLAN ist entweder gar nicht vorhanden, andauernd überlastet oder viel zu teuer. Hier hilft ein mobiler WLAN-Router. Mit mobilen Routern bringt man einfach sein eigenes Netzwerk mit. Hierbei handelt es sich um kleine 4G- (LTE) oder 5G-Router, die bequem ins Reisegepäck passen. Die lassen sich theoretisch sogar beim Campen im Wald nutzen, sofern man dort unbedingt mit mehreren Geräten online sein muss. Mit Fokus auf die anstehende Fußball-EM in Deutschland kann ein mobiler WLAN-Router unterwegs dafür sorgen, dass man jedes Spiel dort streamen kann, wo man sich gerade aufhält. IMTEST hat fünf mobile Router gegeneinander antreten lassen.

Der Test- und Preisleistungssieger im Kurzüberblick

Mobiler WLAN-Router von der Telekom vor weißem Hintergrund mit Testsieger-Siegel von IMTEST.
© IMTEST

IMTEST Ergebnis:

gut 2,4

Mobiler WLAN-Router GlocalMe Neos vor weißem Hintergrund mit Preis-Leistungssieger-Siegel von IMTEST.
© IMTEST

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,3

Mobile WLAN-Router: Besser als ein Smartphone-Hotspot

Natürlich lässt sich jedes Smartphone auch als Hotspot nutzen. Allerdings sind dabei die Einstelloptionen im Gegensatz zu mobilen Routern begrenzt. Jede Nutzung geht zulasten des oft begrenzten Datenvolumens. Ganz wichtig dabei: Das Telefon muss ständig als Hotspot verfügbar sein. Fährt der Besitzer aber mitsamt Gerät im Urlaub einkaufen, muss der Rest der Familie entweder auf ein anderes Telefon ausweichen oder ganz auf das Internet verzichten.

Ein Foto der mobilen Router ZTE und D-Link im Vergleich auf weißen Hintergrund.
Mobile Router im Test: ZTEs LTE-Router ist im Vergleich zu allen anderen – im Bild D-Link – ein echtes Monster. Und leider auch ein Schwergewicht. © IMTEST

Ein echter mobiler WLAN-Router hingegen hat also viele Vorteile. Die Geräte im Test sind, mit Ausnahme des ZTE-Modells, sehr klein und handlich. Alle besitzen einen Akku, können also einige Stunden ohne Netzanschluss auskommen. Die Dauer hängt letztlich auch von der Empfangsqualität und der Auslastung ab – vier bis acht Stunden sind aber realistisch. Damit das funktioniert, ist allerdings die Menge der gleichzeitig betreibbaren Geräte limitiert, weil mehr Endgeräte auch stärkere Prozessoren für deren Verwaltung benötigen. Hier ist wiederum die Speedbox der Telekom (ZTE) mit 64 WLAN-Clients weit vorne. Bei den kleinen Routern liegt die Grenze durchweg unter 20. Wobei man auch die selbst bei einer vierköpfigen Familie erst einmal zusammenbekommen muss.

5 verschiedene mobile Router auf einem Holztisch.
Überall Internet: Dank Hosentaschenformat und integriertem Akku liefern mobile Router auch an entlegenen Orten eine WLAN-Verbindung. Einzig das ZTE-Modell hat sperrige Maße. © IMTEST

Einige der getesteten Modelle sind auch mit Displays ausgestattet, auf denen wesentliche Funktionen bedient werden können, wie bei dem mobilen Router von TP-Link.

Ein Foto von dem Display des mobilen Routers TP-Link.
Über das Display des mobilen Routers von TP-Link bekommt man nicht nur viele Infos, sondern kann auch wesentliche Funktionen bedienen. © IMTEST

Mobile Router im Test: Ohne Extra-SIM-Karte geht gar nichts

Alle mobilen Router benötigen eine eigene SIM-Karte. Diese sollte einen entsprechend üppigen Datentarif bieten, denn die Datenspar-Mechanismen der Endgeräte für „mobiles Internet“ greifen natürlich dann nicht mehr: Einmal mit dem mobilen Router verbunden, benehmen sich Smartphone, Tablet & Co. genauso wie im heimischen WLAN: Sie laden etwa automatisch Mail-Anhänge herunter und synchronisieren Fotos mit der Cloud. Es lässt sich zwar bei allen Routern ein Datenlimit festlegen, jedoch lohnt es sich kurz vorher, sich mit den verschiedenen Optionen weiterer SIM-Karten zu befassen. Im Prinzip gibt es drei sinnvolle Optionen:

  • Laufzeittarif mit neuer Karte: Eine neue SIM-Karte für den mobilen Router mit Vertrag ist dann sinnvoll, wenn man den Router oft bis regelmäßig verwendet. Solche Tarife sollten ab 15 GB oder mehr bieten. Dafür muss man im Schnitt zwischen 10 und 20 Euro pro Monat kalkulieren. Einige Provider bieten sogar Kombi-Angebote, bei denen es einen mobilen Router gleich mit dazugibt. Etwa O2: Hier kann für 95 Euro ein mobiler WLAN-Router inkl. 40 GB zum Surfen über ein Jahr erworben werden.
  • Laufzeittarif mit Zwillingskarte: Ist man schon Mobilfunkkunde, kann man oft einen separaten Datentarif mit zweiter SIM vergünstigt zubuchen. Wer ohnehin schon eine Handy-SIM mit Datenflat verwendet, fährt mit einer identischen zweiten Karte („Zusatzkarte“) meist am besten. Diese SIM-Karte ist dann praktisch ein Klon der Smartphone-SIM und nutzt auch das Datenvolumen-Kontingent. Perfekt bei Flatrates oder sehr üppigem Datenvolumen – wie sie etwa bei Vodafone oder 1&1 erhältlich sind. O2 und Telekom bieten eigenständige Datentarife zu einem bestehenden Haupttarif an. 50 GB Datenvolumen gibt es beispielsweise für 19,99 Euro bei O2 – ohne Laufzeitvertrag (monatlich kündbar). Wer bei der Telekom einen Mobilfunk-Laufzeitvertrag (XS–XL), vermarktet ab dem 06.09.2019, mit einem monatlichen Grundpreis von mindestens 34,95 € hat, kann für monatlich 9,95 Euro (Laufzeit: 24 Monate) eine MagentaMobil PlusKarte Data hinzubuchen und für einen mobilen WLAN-Router das gleiche Datenvolumen wie für seinen Haupttarif nutzen.
  • Prepaid-Karte: Wer dagegen nur kurzzeitig für den Urlaub ein Extra-Datenvolumen braucht, greift besser zu einer Prepaid-Lösung. Das hat zwar den Nachteil, dass man das Telefonie-Guthaben „verschenkt“, aber es erspart unnötige monatliche Kosten. Die Telekom allerdings bietet auch eine unbegrenzte 5G-Flat mit bis zu 300 MBit/s (MagentaMobil Prepaid Max) an. Diese kostet für vier Wochen 99,95 Euro bei einer Einmalzahlung in gleicher Höhe (inkl. 100 Euro Startguthaben). Für 74,99 gibt es bei O2 ein Prepaid-Angebot (O2 Prepaid Max) mit 999 GB inklusive – mit 5G-/4G LTE-Tempo (max. 300 Mbits/s). Gerade bei den Prepaid-Tarifen muss man zudem noch darauf achten, dass sie auch wirklich volle LTE- (noch besser: 5G-) Geschwindigkeit bieten.


Die mobilen WLAN-Router im Detail

1. Platz und Testsieger: ZTE Speedbox (Telekom)

Mobiler WLAN-Router von der Telekom vor weißem Hintergrund mit Testsieger-Siegel von IMTEST.
© IMTEST

Zusammenfassung der Testergebnisse

  • Netzwerk-Performance 30 %: gut (1,8)
  • Sicherheit 27 %: gut (1,6)
  • Ausstattung 33 %: ausreichend (3,8)
  • Service & Umwelt 10 %: gut (2,0)
  • 121,90 Euro (via Amazon); 39,95 Euro/Monat (Einmalzahlung: 1 Euro) mit 100 GB Datenvolumen (Laufzeit: 24 Monate, via Telekom)

IMTEST Ergebnis:

gut 2,4


Mobiler WLAN-Router D-Link DWR-933 vor weißem Hintergrund.
© IMTEST

Zusammenfassung der Testergebnisse

  • Netzwerk-Performance 30 %: befriedigend (2,8)
  • Sicherheit 27 %: gut (1,9)
  • Ausstattung 33 %: befriedigend (3,5)
  • Service & Umwelt 10 %: gut (2,0)
  • 128,98 Euro via Mediamarkt

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,7


Mobiler WLAN-Router TP-Link M7350 vor weißem Hintergrund.
© IMTEST

Zusammenfassung der Testergebnisse

  • Netzwerk-Performance 30 %: ausreichend (3,8)
  • Sicherheit 27 %: gut (1,9)
  • Ausstattung 33 %: befriedigend (3,0)
  • Service & Umwelt 10 %: gut (2,0)
  • 62,99 Euro via Saturn

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 2,9


4. Platz und Preis-Leistungssieger: GlocalMe Neos

Mobiler WLAN-Router GlocalMe Neos vor weißem Hintergrund mit Preis-Leistungssieger-Siegel von IMTEST.
© IMTEST

Zusammenfassung der Testergebnisse

  • Netzwerk-Performance 30 %: befriedigend (3,5)
  • Sicherheit 27 %: gut (1,9)
  • Ausstattung 33 %: ausreichend (4,5)
  • Service & Umwelt 10 %: gut (2,5)
  • 29,99 Euro via www.glocalme.com/de/

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,3


5. Platz: Zyxel WAH7601

Mobiler WLAN-Router Zyxel WAH7601 vor weißem Hintergrund.
© IMTEST

Zusammenfassung der Testergebnisse

  • Netzwerk-Performance 30 %: ausreichend (4,1)
  • Sicherheit 27 %: gut (1,9)
  • Ausstattung 33 %: ausreichend (4,1)
  • Service & Umwelt 10 %: gut (2,3)
  • 46,54 Euro via Amazon

IMTEST Ergebnis:

befriedigend 3,3


Karte in den mobilen Router und lossurfen

Die Inbetriebnahme ist denkbar einfach: SIM-Karte einlegen, Router starten und dann mit dem WLAN verbinden. Die jeweiligen Passwörter finden sich auf den Aufklebern im Akkufach, bei Zyxel unter dem Akku. Das ist in diesem Fall auch sinnvoll, denn mobilen Geräten fehlt in der Regel die automatische Verbindungsfunktion „WPS“. Deshalb ist eine einmalige manuelle Passworteingabe also nötig. Die Router selbst beherrschen „WPS“ und darüber hinaus auch ziemlich viel von dem, was „die Großen“ können: MAC-Filter, Firewall, oder Port-Forwarding zum Beispiel.

Ein Foto vom Akkufach des Mobile Router TP-Link.
Durch SD-Card-Slots lassen sich manche Mobile Router aus dem Test (TP-Link, Zyxel) um etwas zentralen Netzwerkspeicher erweitern. © IMTEST

Die WLAN-Verbindung selbst ist aber mehr oder weniger Standardkost: ZTE und D-Link bieten zwar den Funknetz-Standard 802.11ac, beim Rest gibt es jedoch nur 802.11n. Das ist kein allzu großes Problem, weil man sich in der Regel in Nahdistanz zu den Geräten befindet und zudem die theoretischen Datenraten von 802.11n im 2,4-GHz-Band und LTE annähernd gleich sind.

Die Test-Ergebnisse im Detail



Tipps zum Testsieger: ZTE-Router geht eigenen Weg

Im Mobile-Router-Test: Die ZTE Speedbox von Telekom © Telekom, IMTEST

Der Homespot, der trotz Telekom-Aufdrucks auch in allen anderen Netzen nutzbar ist, kann mit externen Antennen nachgerüstet werden und damit seine Sendecharakteristik optimieren. Auch bietet er als einziger Router noch einen LAN-Anschluss. Das ist eine Lösung für alle, die eher ihr Büro von zu Hause- und unterwegs ausnutzen wollen, denn: Der Mobile Router kann auch mit einem DSL-Modem gekoppelt werden. Auch für Fotografen, die unterwegs direkt ein NAS verwenden wollen, um Bilder zu sichern ist es praktisch.



Das wiederum ginge bis zu einem gewissen Grad aber auch bei Zyxel und TP-Link. Alle drei Router besitzen einen MicroSD-Steckplatz, über den man Speicher im WLAN bereitstellen kann.

Die Kabelnetzbuchse des ZTE-Routers.
Mit Ausnahme des ZTE bietet keiner der mobilen Router die Option, sich an ein Kabelnetz anzudocken oder externe Antennen zu nutzen. © Telekom, IMTEST

Dass der ZTE einen mobilen Router darstellen soll, erkennt man anhand der Größe nicht direkt. Im Gegensatz zu den anderen Testgeräten sticht die Speedbox schon vor dem Auspacken direkt heraus. Die weiß-pinke Verpackung der Telekom stellt jedoch schnell klar, dass dieser Router mobil ist und die Form und das Gewicht kein Hindernis der Mobilität darstellt.

Das Datenvolumen der mobilen Router reduzieren

Wer ein Windows-Notebook oder ein MacBook an einem LTE-Router nutzt, muss höllisch auf das Datenvolumen achten. Betriebssysteme und Software verursachen im Hintergrund eine Menge Traffic, der schnell den Mobiltarif erschöpfen kann. Bei Windows besteht aber die Option, eine Verbindung als „getaktet“ zu definieren, was viele Hintergrundaktivitäten, aber auch den Download von Dateianhängen etwa bei Outlook deaktiviert. Für Mac OS gibt es dafür eine Software namens TripMode.

Ein Screenshot der Windows-Netzwerk-Einstellungen.
© IMTEST

Fazit

Die kleinen, akkubetriebenen LTE/5G-Router sind praktische Assistenten für unterwegs. Allerdings sind mobile WLAN-Router in dieser Preisklasse weit davon entfernt, mit einem leistungsfähigen, aktuellen stationären WLAN mithalten zu können. Aber sie ermöglichen höhere Geschwindigkeiten als mancher DSL-Anschluss. Letztlich überzeugt dabei die Speedbox von ZTE am meisten, ist aber aufgrund ihrer Größe als Mobilgerät auch etwas speziell. Bei den wirklich kompakten Modellen hat D-Link die Nase vorn. Vor allem auch, weil es besonders flott im LTE-Netz unterwegs ist.

Markus Mizgalski

Markus Mizgalski machte 2001 sein Diplom in Geographie. Parallel zum Studium hatte er da bereits einige Jahre als Freelancer für die Bochumer Lokalredaktion einer Tageszeitung sowie als System- und Netzwerkadministrator an der Ruhr-Universität gearbeitet. Die Diplom-Arbeit befasste sich übrigens mit einem Online-Karteninformationssystem, damals extrem innovativ, heute in Form von Google Maps von jedem genutzt.
Nach dem Studium fing er als Hardware-Redakteur bei einer PC-Zeitschrift an, war später Testlaborleiter, leitender Redakteur und schließlich stellvertretender Chefredakteur. Themenschwerpunkte: Netzwerktechnik, aber auch Smarthome, Speichermedien und alles rund um digitale Bildverarbeitung. Zudem verantwortete er ab 2010 auch eine Grillzeitschrift. Als 2013 sein damaliger Arbeitgeber für immer die Türen schloss, folgte zunächst ein Jahr als Freelancer und Grillbuchautor. Danach ging es bis 2020 komplett in die Grillwelt: mit einem Partner zusammen als Fachhändler, Caterer und Grillkursleiter.
Seit 2020 schreibt Markus als Freelancer für IMTEST. Die Themenschwerpunkte sind WLAN und Smarthome/Sicherheit sowie Grillen und Gartentechnik. Smarte Steckdosen, Mesh-Kits, Überwachungskameras, aber eben auch Grills oder Freischneider stehen bei ihm auf dem Prüfstand. Und mit seiner langjährigen Expertise und Erfahrung im Testbereich weiß er, wie er seine Kandidaten an die Grenze treibt. Neben IMTEST schreibt Markus auch noch für die Zeitschrift STEREO.