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Gazelle Eclipse T11 HMB: Neues Trekking-E-Bike im Test

Mit dem Gazelle Eclipse lassen sich Abenteuerreisen realisieren.

Mann fährt mit einem E-bike eine Serpentinstraße entlang
© Gazelle

Fahrradreisen erfreuen sich großer Beliebtheit und gehören zu den Urlaubstrends für 2024. Damit ist aber nicht nur Bikepacking mit Gravelbike und Minimalgewicht gemeint, auch Biketouring mit kraftvollen Trekking-E-Bikes gewinnt einen immer größer werdenden Fankreis. Denn dank Motorunterstützung sind mitunter auch die Menschen unterwegs, die zuvor weniger Radreisen unternommen haben. Ein E-Bike, welches sich für derartige Touren besonders anbietet, ist das Gazelle Eclipse T11 HMB. IMTEST hat das neue Trekking-E-Bike auf Straßen und abseits befestigter Wege gefahren, sowie ausführlich im akkreditierten Prüflabor von Qima testen lassen. Wie sich das Eclipse T11 HMB dabei geschlagen hat, verrät der Artikel.

Vorstellung Testkandidat Gazelle Eclipse T11 HMB

Design, Power und Präzision für grenzenlose Abenteuer, so beschreibt der niederländische Fahrradhersteller Gazelle selbst sein neues Trekking-E-Bike Eclipse. Das Testmodell kommt mit einem Wave-Rahmen, ebenso ist es auch mit einem Diamant-Rahmen verfügbar. Für beide Varianten stehen zudem vier Rahmengrößen zur Auswahl.

Productshot schwarzes Trekking-E-Bike
Das Gazelle Eclipse ist sowohl mit Wave- als auch mit Diamantrahmen verfügbar. © Gazelle

Produktdetails

  • Motor: Bosch Performance Line CX, 85 Nm
  • Akku: 750 Wh
  • Shimano Deore XT, 11 Gänge
  • Gewicht: 32,1 kg / zul. Gesamtgewicht: 150 kg
  • Preis: 5.499 Euro

Mit dem Eclipse auf großer Tour

Der erste Eindruck, den das Gazelle Eclipse T11 HMB auf das Testteam gemacht hat, war: sportlich, schick, aber auch ganz schön schwer. Denn mit einem Eigengewicht von 32,1 Kilogramm zählt dieses E-Bike nicht zu den leichtesten. Dabei verhält es sich fast ähnlich wie bei einem Motorrad, denn wenn man erstmal fährt, stellt sich schnell ein sehr gutes und sicheres Fahrgefühl ein.

Frau fährt mit einem roten E-Bike auf einer Straße, im Hintergrund Bergkulisse im Sonnenschein
Gemacht, um mit ihm auf Abenteuerreisen zu gehen: das Trekking-E-Bike Gazelle Eclipse. © Gazelle

Mit seinen 27,5-Zoll-großen und 60 Millimeter-dicken Reifen sowie der Federgabel ist das E-Bike wie gemacht für Touren, die nicht nur auf Asphalt verlaufen. Wendig, agil, und mit der nötigen Dämpfung, trotzt es jegliche Wurzeln, Schlaglöcher und sonstige Unebenheiten. Auch Kurven und Steigungen meistert das E-Bike ohne Allüren. So lässt es sich den ganzen Tag sehr gut fahren, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn beim genormten Reichweitentest “R200”, den das zertifizierte Prüflabor von Qima im Auftrag von IMTEST durchgeführt hat, erreichte das Rad verhältnismäßig weite 95 Kilometer.



Unterstützt wird der Fahrer durch den sehr kraftvollen Bosch-Mittelmotor Performance Line CX mit 85 Newtonmetern (Nm). Der Akku, vom Hersteller mit 750 Wattstunden angegeben, lieferte im Labor einen hohen Wert von 709,3 Wattstunden. Die Kraft des Antriebs zeigte sich auch bei der Prüfung der Geschwindigkeit bei sechs-prozentiger Steigung. Hier erreichte das Eclipse sehr schnelle 22,9 Stundenkilometer, gepaart mit einem sehr hohen Unterstützungsfaktor von vier.

Smart auf Tour

Als Display hat sich Gazelle für das Kiox 300 entschieden. Dieses zeigt auf zwei Zoll übersichtlich und in Farbe sämtliche Tourdaten an. Der Nutzer kann via Bedieneinheit am linken Lenkerende zwischen neun Seiten hin- und herblättern. In Kombination mit der Bosch eBike Flow App lassen sich zudem diverse Einstellungen tätigen, wie beispielsweise die Individualisierung und Wahl der Unterstützungsstufen, die elektronische Verriegelung des E-Bikes oder das Planen von Routen. Praktischerweise kann der Radfahrer dann die Navigation über das Kiox 300-Display verfolgen.

Nahaufnahme Display E-bike
Das Display zeigt auf neun Seiten sämtliche Tourdaten, der Fahrer kann sich in Kombination mit der Bosch eBike Flow-App so auch navigieren lassen. © IMTEST

Der Nutzer hat die Möglichkeit, mit der Gazelle Connect-App eine zweite App zu nutzen. Denn das E-Bike ist mit einem GPS-Modul ausgestattet, das mit dem Internet verbunden ist und mit dem das Rad bei einem Diebstahl geortet werden kann. Ein entsprechendes Zeichen ist auf dem E-Bike angebracht, dass es sich Diebe idealerweise zweimal überlegen, ob sie überhaupt zuschlagen. Das erste Jahr nach Kauf ist dieser Service kostenfrei, danach muss man 39,95 Euro jährlich dafür zahlen.

Auch das smarte System von Bosch bietet eine Tracking-Funktion, dafür muss der Radfahrer aber direkt ein kostenpflichtiges Plus-Abo über die App abschließen.

Sicheres Bremsen in jeder Situation

Mit dem E-Bike lassen sich schnell die unterstützten 25 Stundenkilometer erreichen und es ist ein leichtes, diese Geschwindigkeit über einen längeren Zeitraum zu halten. Daher ist es unerlässlich, dass man sich auch bezüglich der Bremsen auf sein Rad verlassen kann. IMTEST setzt auch bei der Messung der Bremskraft auf das international zertifizierte Prüflabor von Qima.

In Anlehnung an die Norm EN 15194 werden sowohl die Vorder- als auch Hinterradbremsen bei nassen und trockenen Bedingungen getestet. Mit einer simulierten Handkraft von 60 Newton wird dann geprüft, wie hoch die Bremsleistung ist.

Dabei glänzte das Gazelle Eclipse gerade bei der Prüfung bei trockenen Bedingungen mit sehr guten Werten. Aber auch wenn es regnet, kann sich der Fahrer noch auf sein E-Bike verlassen. Hier brachten die Tests ausreichende Werte für die Vorderradbremsen und befriedigende Werte für die Hinterradbremse.



Sportlich, bequeme Abenteuertouren

Wie bereits erwähnt, sind Tagestouren mit dem E-Bike bezüglich der Reichweite überhaupt kein Problem. Damit derartige Ausflüge aber auch für Rücken, Arme, Beine und Po angenehm sind, hat Gazelle sein Rad entsprechend komfortabel ausgestattet. Der Sattel und die Lenkergriffe sind absolut bequem, die Sitzhaltung ist aufrecht. Eine gewisse Sportlichkeit wird durch den Lenker verliehen, der nur leicht gebogen ist und mit dem sich das Rad bestens navigieren lässt.

Die Gangschaltung, eine 11-Gang-Kettenschaltung der Shimano-Deore XT-Reihe, reagiert prompt und zuverlässig, dass man schnell und unkompliziert für jede Unterstützungsstufe die richtige Trittfrequenz findet.

Die Handhabung des Rades ist noch sehr gut, wenngleich man bezüglich des Gewichts von 32,1 Kilogramm gut überlegen muss, wie und wo man das E-Bike nutzen möchte. Das Tragen von ein paar Stufen an Bahnhöfen, wenn ein beispielsweise ein Aufzug fehlt oder kaputt ist, wird schnell zum großen Kraftakt. Wenn man dann noch ein paar Taschen dabei hat, ist man schnell auf die Hilfe anderer angewiesen. Startet der Radfahrer aber von der eigenen Haustür aus seine Tour, steht dem Abenteuer nichts im Weg. Mit einem angegebenen zulässigen Gesamtgewicht von 150 Kilogramm kann beispielsweise gut ein Zelt plus Zubehör mitgenommen werden.

Fazit

  • Totale E-bike von der Seite am Feldrand stehend
  • Nahaufnahme Akkufach am Rahmen eines E-Bikes
  • Blick von oben auf einen E-Bike-Lenker
  • Gepäcktrager, hinterer Teil eines E-Bikes
  • E-Bike von vorne, Feld und Wiese im Hintergrund
  • Nahaufnahme MIttelmotor von E-Bike
  • Nahaufnahme Schaltung und Kassette von E-Bike

Das Gazelle Eclipse T11 HMB ist ein leistungsstarkes E-Bike, das gerade bei Offroad-Touren seine Qualitäten voll ausspielen kann. Eine hohe Reichweite, eine aufrechte Sitzhaltung sowie ein bequemer Sattel und angenehme Griffe machen das Line-Up perfekt, um mit ihm auf Abenteuerreise zu gehen. Dank zulässigem Gesamtgewicht von 150 Kilogramm lässt sich dafür einiges an Gepäck mitnehmen, ebenso ist es mit Licht und Reflektoren komplett alltagstauglich ausgestattet. Einziges Manko ist das hohe Gewicht, weswegen man eine Reise so planen sollte, dass man es möglichst keine oder kaum Stufen tragen muss.

Zusammenfassung Testergebnisse

  • Ausstattung (20%): gut (1,8)
  • Reichweite & Motorunterstützung (35%): sehr gut (1,4)
  • Fahreindruck: gut (1,8)
  • Bremsen (20%): gut (2,1)
  • Service (10%): sehr gut (1,3)

PRO

  • Erzielte beim Reichweitentest mit 95 Kilometern einen absoluten Spitzenwert, auch der Unterstützungsfaktor von 4 ist sehr hoch.

KONTRA

  • Mit 32 Kilogramm Eigengewicht ist dieses Rad besonders schwer.

IMTEST Ergebnis:

gut 1,7

Kathrin Schräer

Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.