Fahrspaß, Sicherheit und Reichweite – was diese fünf Hardtail-E-MTBs können, hat IMTEST getestet.
Kaum eine andere Fahrradkategorie erfreut sich so großer Beliebtheit wie ein E-Mountainbike. Das belegen auch die Verkaufszahlen aus dem Jahr 2023, die der Zweirad-Industrie-Verband herausgegeben hat. Demnach liegt ihr Verkaufsanteil bei hohen 39 Prozent, so viel wie keine andere E-Bike-Kategorie. Aber woran liegt das? Vermutlich weil E-MTBs einfach Spaß bereiten, mit der entsprechenden Ausstattung multifunktional einsetzbar sind und sie auch Menschen ins Gelände bringen, die unmotorisiert sich nicht dort bewegen würden. IMTEST hat fünf aktuelle Modelle von Canyon, Stevens, Hepha, HoheAcht und Decathlon sowohl im akkreditierten Labor von Qima testen lassen, als auch selbst ausgiebig auf Trails, Schotterpisten und in der Stadt gefahren.
Bei den fünf E-Mountainbikes hier im Test handelt es sich um sogenannte “Hardtails”, die im Gegensatz zu einem “Fully” nur mit einer Federerung in der Gabel ausgestattet sind. Fullys, also vollgefederte Mountainbikes, haben einen zusätzlichen Dämpfer für den Hinterbau. Außer das E-Juke von Stevens kommen alle E-Bikes mit 29-Zoll Laufrädern, die für eine hohe Laufruhe und Stabilität sorgen. Profilige, 60-Millimeter-dicke-Reifen sowie ein kraftvoller Motor vervollständigen die Ausstattung. Einzig das E-Juke kommt StVO-konform mit Lichtanlage, 28-Zoll-Pneus, Klingel und Reflektoren. Auch ein Gepäckträger und Schutzbleche hat das Stevens-Rad schon dabei.
So ist ein E-Mountainbike nicht immer nur ein reines Sportgerät, sondern kann auch als Alltagsrad genutzt werden. Auch der Trend Bikepacking ist nicht nur für Gravelbikes vorgesehen. Mit den passenden Taschen bestückt, lässt es sich auch auf einem E-MTB gut reisen.
Interview mit Mountainbike-Experte Klaus Röhr: Unterschiede Hardtails und Fullys
Klaus Röhr ist nicht nur selbst leidenschaftlicher E-Mountainbiker, sondern auch Inhaber des Fahrradgeschäfts “IhrFahrradprofi” in der Nähe von Lübeck. Im Interview hat IMTEST mit ihm über Einsatzzweck und Ausstattung von E-MTB Hardtails gesprochen. Darüber hinaus zeigt Klaus Röhr die Unterschiede auf, die zwischen einem Hardtail und einem Fully liegen.
IMTEST: Was spricht für ein Hardtail, was für ein Fully? Welches Segment ist derzeit stärker gefragt?
Das Hardtail setzt die Kraft der Fahrenden gefühlt etwas direkter um, “hängt besser am Gas” und ist in der gleichen Qualitätsstufe etwas 500-600 Gramm leichter, bei hochwertigen Bikes unter 10 kg schon ein Argument. Sobald es vom Waldweg ins Gelände mit Wurzeln, Löchern, Steinen geht, zieht das Fully vorbei, das Hinterrad weicht der Unebenheit noch oben in den Federweg aus und das Bike muss nicht zur Gänze über die Unebenheiten “gehoben” werden. Das spart Energie. Das Fully gibt es in verschiedenen Kategorien, vom Crosscountry/Marathon Fully mit minimalem Federweg in straffer Abstimmung über Trailbikes für die große Mitte bis zum Enduro/Downhillbike, wo die Abfahrtsqualitäten im Vordergrund stehen. Das Trailbike macht den größten Marktanteil von 80% aus und wird von unseren Kunden für Biketouren, Alpenüberquerungen und Bikeparkbesuche genutzt.
Klaus Röhr, Inhaber “IhrFahrradprofi”
IMTEST: Das Mountainbike gibt es fast nur noch mit E-Antrieb – nachvollziehbar oder übers Ziel hinausgeschossen?
Nachvollziehbar, das Fahrerlebnis steht im Vordergrund, nicht der Wettkampfgedanke. Körperliche Leistungsunterschiede lassen sich per Knopfdruck ausgleichen und alle haben Spaß. Die körperliche Beanspruchung ist trotzdem nicht zu verachten, da meist längere Touren im mittleren Belastungsbereich unternommen werden, dankt es einem die Grundlagenausdauer und Fettverbrennung, anstatt sich im Spitzenbereich kurz und hart zu batteln. Das E-Bike macht aus Einzelkämpfern und Gruppen ohne Leistungsharmonie hochzufriedene Bikefreunde.
IMTEST: Welche Schaltung in Bezug auf Gängen sollte ein E-MTB mitbringen?
Es sollt nur noch ein Kettenblatt im vorderen Bereich sein, der dort früher agierende Umwerfer war oft ein Problemkind und die Drehpunkte Federung bei Fully lassen sich viel besser auf ein Blatt abstimmen, da die beim Treten oben gezogene Kette Einfluss auf das Federungsverhalten nimmt. 12-Gänge sind gut und reichen aus, das Kettenblatt vorn gibt es in verschiedenen Größen und ist flott gewechselt, falls man mal in fremden Regionen mit anderen Topografien unterwegs ist.
Klaus Röhr, Inhaber “IhrFahrradprofi”
So testet IMTEST E-Bikes
Ausstattung, Reichweite und Motorunterstützung, Fahrgefühl und Bremsen – das sind die wichtigen Aspekte, die IMTEST ausführlich testet und die E-Bikes untereinander objektiv vergleichbar zu machen. Reichweite, Motorunterstützung und Bremsentests übernimmt dabei im Auftrag von IMTEST das international akkreditierte Labor von Qima. Darüber hinaus geht es für alle Testkandidaten auf einen identischen Parcours, der über asphaltierte Straßen, Kopfsteinpflaster, unwegsames Gelände, hangauf- und abwärts führt.
Reichweite & Motorunterstützung: Reicht der Akku noch für den nächsten Trail?
Ein leistungsstarker Antrieb ist gerade für E-Mountainbikes elementar. Warum? Als “Bergfahrrad” ist es, zumindest dem Namen nach, öfters auf steilen Hängen unterwegs als viele anderen Räder. Hier soll es seine Vorteile auch gekonnt ausspielen und sich samt Fahrer mühelos den Berg hochschieben können. Ein Testergebnis, das in diesem Zusammenhang relevant ist, ist die Geschwindigkeit bei sechs-prozentiger Steigung sowie der Unterstützungsfaktor. Aber auch die Reichweite sowie die Kapazität und der Energieverbrauch des Akkus sind von hoher Bedeutung. Diese Werte werden basierend auf dem genormten Reichweitentest R200 von Qima ermittelt.
Die höchste Reichweite mit 111,5 km und den höchsten Unterstützungsfaktor mit 3,8 lieferte bei dieser Prüfung das Mountain 7 Ultra von Hepha. Ebenso war es mit 23,9 Stundenkilometern (km/h) bei der simulierten Bergfahrt am schnellsten.
Nicht nur der steile Trail, auch rutschig-nasse Straßen oder unvorhersehbare Situationen erfordern eine gute Bremsleistung des E-Bikes. Denn motorisierte Räder fahren nicht nur mit höherem Tempo als normale Bikes, sie sind in der Regel auch deutlich schwerer. Darum sollte man sich als Fahrer auf seine Bremsen verlassen können. In Anlehnung an die Norm EN 15194 führt Qima im Auftrag von IMTEST auf einem Bremsenprüfstand Prüfungen der vorderen und hinteren Bremse bei trockenen und nassen Verhältnissen durch.
Hier zeigte sich, dass vor allem die Prüfung bei trockenen Bedingungen an Vorder- und Hinterrad allen Rädern zu schaffen machte. Insgesamt konnte nur das E-Bike von Canyon mit einem guten Ergebnis überzeugen. Während die Räder von Stevens, Decathlon und HoheAcht befriedigende Ergebnisse brachten, kommt das Hepha nur auf eine ausreichende Note.
E-Mountainbike-Test: Das sind die Besonderheiten der Testkandidaten
Welche Teilergebnisse die E-Mountainbikes erzielt haben, wo sie besonders gut waren, welche Besonderheiten sie mitbringen und wie das Fahrgefühl ist, hat IMTEST folgend detailliert zusammengefasst.
Testsieger mit hoher Reichweite und guten Bremsergebnissen
Das Grand Canyon:ON 8 von Canyon richtet sich an alle, die sportlich im Gelände unterwegs sein wollen. Dafür ist es auf das wesentlichste reduziert: kein Display, kein Ständer, keine Klingel. Die Sitzhaltung dazu ist sportlich, die Griffe angenehm zu greifen, während der Sattel jedoch etwas hart ist. Der kraftvolle Motor der Bosch Performance Line mit 85 Newtonmetern arbeitet gewohnt gleichmäßig und schiebt das E-Bike mühelos die Berge hoch. Diese Unterstützung spiegelt sich auch in den von Qima ermittelten Daten wider, bei dem das Grand Canyon:ON 8 bei den simulierten Bergfahrten mit sechs-prozentiger Steigung 22,7 Stundenkilometer (km/h) schnell war und dabei einen Unterstützungsfaktor von 3,6 bot.
Mit einer sehr hohen Reichweite 97,3 Kilometern lag das E-Bike im direkten Vergleich zwar nicht an der Spitze, aber gepaart mit den anderen Messdaten bot es mit einer 1,6 insgesamt die zweitbesten Ergebnisse in dem Teilpunkt der Reichweite und Motorunterstützung.
Dank seiner dicken Reifen und der Federgabel mit 120 Millimeter Federweg bügelt das Canyon gekonnt jegliche Schlaglöcher aus und auch das Fahren auf Asphalt fühlt sich angenehm weich an. Die Schaltung der Shimano XT-Reihe mit 1×12 Gänge arbeitet direkt und zuverlässig. Der breite Lenker, die Einschlags-Stop-Funktion, die absenkbare Sattelstütze sowie die Bremshebel, die für einen besseren Grip an den Druckpunkten mit einer Art Schmirgelpapier beklebt sind, vervollständigen die Offroad-Ausstattung.
PRO
Sehr angenehmes Fahrgefühl auf allen Untergründen, dazu einen kraftvolle und gleichmäßig Unterstützung.
KONTRA
Im Vergleich zu allen anderen vier Kandidaten die sportlichste Sitzhaltung, etwas unbequemer Sattel.
Das Stevens E-Juke unterscheidet sich rein optisch deutlich von allen anderen Testkandidaten, da es als einziges mit sogenannter Vollausstattung samt Fernlicht sowie etwas kleinere 28-Z0ll-Reifen kommt. Das tut dem Fahrgefühl jedoch keinen Abbruch, im Gegenteil, es bügelt ebenso gekonnt Unebenheiten aus und fühlt sich auf allen Untergründen gleichermaßen wohl. Dabei sitzt der Fahrer aufrechter als auf dem Canyon, der Sattel und die Lenkergriffe sind bequem. Das 2-Zoll-große Farbdisplay Kiox 300 zeigt übersichtlich Fahrdaten und Navigation an und kann darüber hinaus auch als digitaler Schlüssel fungieren.
Mit einer von Qima ermittelten Reichweite von 98,7 km lag es knapp hinter dem Hepha. Allerdings war es bei den simulierten Bergfahrten mit 20,1 km/h vergleichsweise langsam unterwegs und auch der Unterstützungsfaktor war mit 2,8 niedriger. Das könnte unter anderem an dem etwas schweren Gewicht des E-Bikes liegen, das mit knapp 28 kg etwa drei bis vier Kilogramm schwerer ist als alle anderen Räder im Test.
Ebenso wie das Canyon kommt auch das Stevens mit einer Shimano XT Schaltung, allerdings mit 1×11 Gängen. Die Bremshebel sind gut erreichbar, jedoch aus Plastik statt Metall. Aufgrund seiner tollen Fahrlage und seiner Ausstattung eignet sich das E-Mountainbike hervorragend als Reiserad. Das zulässige Gesamtgewicht von angegebenen 140 kg macht es möglich, noch einiges an Gepäck mitzunehmen. Wer viel über Schotter fährt, muss sich aber erstmal an das permanente Geräusch gewöhnen, dass ständig kleine Steinchen gegen das Schutzblech schlagen.
PRO
Zwei-höchste Reichweite unter allen Testkandidaten, dank Vollausstattung als Alltags-, Pendel- und Reiserad gut geeignet.
Kraftvollster Antrieb verhilft zu Spitzenreichweiten
Mit angegebenen 100 Newtonmeter bringt das Hepha den stärksten Motor von allen Testkandidaten mit. Gepaart mit der hohen Akkukapazität von angegebenen 804 Wattstunden schaffte es beim Reichweitentest stolze 111,5 km und war damit spitze. Diese Kraft zeigte das E-MTB auch bei den simulierten Bergfahrten, wo es mit 23,9 km/h sehr schnell unterwegs und mit einem sehr hohen Faktor von 3,8 unterstützt wurde.
Bei den Testfahrten im Gelände und auf Asphalt flog es ähnlich galant über die verschiedenen Untergründe wie beispielsweise das Stevens oder Canyon, jedoch verursachte es sehr laute Fahrgeräusche. So war ein lautes Surren der ständige Begleiter. Das Farbdisplay ist übersichtlich in der Lenkermitte platziert und kann, wie bei allen anderen E-Bikes mit Display hier im Test, mit einer App gekoppelt werden, um Feineinstellungen vorzunehmen und weitere Funktionen zu nutzen.
Was den Fahrkomfort angeht, muss der E-Biker beim Mountain 7 Ultra jedoch ein paar Abstriche machen. Der Lenker erwies sich als etwas zu breit, sodass die Handgelenke nach längerem Fahren anfingen zu schmerzen, ebenso fühlte sich der Sattel recht hart an. Als einziges Rad im Test kommt das Hepha ohne absenkbare Sattelstütze, die gerade beim Fahren im Gelände sehr zum Vorteil ist.
Aus diesem Grund eignet sich das E-Bike weniger für den Einsatz auf abwechslungsreichen Trails, dafür bietet es eine hohe Laufruhe und Stabilität. Der Antritt in der niedrigsten Unterstützungsstufe ist bereits sehr spitzig, in der höchsten Stufe braucht es ein, zwei Tritte, bis der Motor richtig “zieht”.
Der vergleichsweise niedrige, sehr attraktive Preis von 2.999 Euro resultiert unter anderem daher, dass Hepha auf einen Motor und Akku Marke Eigenbau setzt. Ebenso wurde bei der Schaltung gespart. Hier kommt eine Shimano Cues mit 1×11 Gängen zum Einsatz, die bei den Testfahrten schon sehr zuverlässig arbeitete, im Vergleich beispielsweise zur Shimano XT (bei Canyon und Stevens im Einsatz), aber nicht ganz so knackig reagiert.
PRO
Sehr hohe Laufruhe, mit 111,5 km höchste Reichweite im Test.
KONTRA
Vergleichsweise nicht ganz so hoher Fahrkomfort, laute Fahrgeräusche als ständiger Begleiter.
Der Preis-Leistungs-Sieger von Decathlon überzeugt nicht nur aufgrund seines Preises von 2.599 Euro, sondern durch seinen hohen Fahrkomfort. Wie das Canyon, HoheAcht und Hepha kommt auch das E-Expl 700 mit 61 Millimeter-breiten und 29-Zoll großen Reifen, die eine hohe Laufruhe auf allen Untergründen bieten. In Kombination mit der Federgabel mit 130 Millimeter-Federweg bügelt es Unebenheiten gekonnt aus, sodass Fahrspaß vorprogrammiert ist. Die absenkbare Sattelstütze ist dabei nicht nur im Gelände hilfreich, auch bei Stadtfahrten machen sich ihre Vorzüge bezahlt. Auf dem Sattel sitzt es sich sehr angenehm, allerdings ist wie beim Hepha der Lenker gefühlt etwas zu breit.
Im Vergleich zu allen anderen Testkandidaten bietet der gewählte Brose-Motor mit 70 Newtonmeter ein etwas niedrigeres Drehmoment. Das macht sich insofern bemerkbar, dass sich der Antritt und die Unterstützung in den einzelnen Stufen im Verhältnis zu den anderen Testkandidaten nicht ganz so kraftvoll zeigt. Ebenso läuft der Motor gefühlt nicht ganz so sanft und gleichmäßig wie beispielsweise bei den Modellen von Bosch und Shimano, beim Fahren macht sich ab und an ein “Nachziehen” bemerkbar. Auch die gemessene Akkuleistung ist mit 541,37 Wattstunden etwas gering. Demzufolge erreichte das E-MTB beim R200-Test nur 62,33 km.
Darüber hinaus lieferte das Hardtail E-MTB erstaunlicherweise bei den Laborfahrten mit sechs-prozentiger Steigung nach dem Hepha die zweitbesten Teilergebnisse. Das Rockrider Expl 700 kam auf flotte 23,7 km/h, gepaart mit einem Unterstützungsfaktor von hohen 3,7.
Das E-Mountainbike bietet vier Unterstützungsstufen. Bei jedem neuen Einschalten des E-Bikes muss man, wenn man gerne in der höchsten Unterstützungsstufe fahren möchte, immer wieder erneut hochschalten, anstatt dass sich das E-Bike die letzte Einstellung “merkt”. Ferner kommt das E-Bike für die Feinabstimmung beim Treten mit einer Schaltung mit 1×10 Gängen von microShift, die zuverlässig und prompt schaltet.
PRO
Viel Fahrspaß zu niedrigem Preis, hohe Laufruhe.
KONTRA
Für ein E-Mountainbike vergleichsweise mit einem nicht so starken Motor ausgestattet, geringste Reichweite im Test.
Das Sento Monto fällt als erstes durch seine ungewöhnliche Lackierung namens Rosenkäfer auf. Wie bei dem kleinen Tier schimmert das schicke E-Mountainbike je nach Lichteinfall mal grünlich, mal braun-violett. Ausgestattet ist es mit einem leistungsstarken Shimano EP801-Mittelmotor mit 85 Newtonmeter. Dieser schiebt das E-Bike samt Fahrer mühelos den Berg hoch und unterstützt dabei sehr gleichmäßig. Ähnlich wie das Canyon, erzielt es bei den Steigungsfahrten im Labor eine nicht ganz so hohe Geschwindigkeit von 22,7 km/h und wird dabei mit einem Faktor von etwas niedrigen 3,2 unterstützt.
Federn lassen musste der Testkandidat allerdings bei der Reichweitenprüfung. Hier kam das E-Bike nur auf 66 km, entsprechend gering fiel die gemessene Akkukapazität mit 482,2 Wattstunden aus.
Das trübt den Fahrspaß jedoch nicht, denn auf dem E-Mountainbike sitzt es sich vergleichsweise bequem, insbesondere die Lenkergriffe haben gefallen. Dank der Noppierung erhält der Fahrer sozusagen eine kleine Handmassage während der Fahrt, Ermüdungserscheinungen werden dadurch gut vorgebeugt. Als einziges E-MTB im Test hat das Sento eine Sram-Schaltung (NX Eagle), die ähnlich gut und direkt wie die Shimano XT arbeitet, ein “Verschalten” ist fast unmöglich.
Auch der sonstige Eindruck während der Testfahrt fällt sehr positiv auf. Die Dämpfung ist angenehm und lässt Unebenheiten verschwinden. Egal, wo es langgeht, vermittelt das E-Bike Laufruhe und Stabilität, ohne an Agilität einzubüßen. Der Antritt ist selbst in der niedrigsten Unterstützungsstufe äußerst sportlich. Wer mag, kann sein E-Bike mit der Shimano-App verbinden, um Zusatzfunktionen zu nutzen. Diese ist allerdings weniger intuitiv wie beispielsweise die von Bosch.
PRO
Leichtestes E-Bike im Test, sportlicher Antritt in allen Unterstützungsstufen.
KONTRA
Etwas niedrige Reichweite, etwas niedrige Akkukapazität
IMTEST Ergebnis:
befriedigend 2,6
Tabelle
Fazit
Wer ein E-Mountainbike mit kraftvoller Unterstützung und hohen Fahrspaß sucht, findet mit dem Testsieger Grand Canyon:ON 8 von Canyon ein perfektes Rundum-Modell. Dazu gesellt sich eine hohe Reichweite, gute Bremsergebnisse sowie ein fairer Preis von 3.799 Euro. Eine absenkbare Sattelstütze, ein Lenker-Einschlags-Stop sowie eine coole Optik vervollständigen das Line-up.
Wer noch etwas Geld bei der Anschaffung sparen möchte, findet mit dem Preis-Leistungs-Sieger Rockrider E-Expl 700 von Decathlon eine tolle Alternative. Hier ist die Unterstützung nicht ganz so kraftvoll und gleichmäßig und die Reichweite nicht ganz so hoch, das trübt aber den Fahrspaß jedoch keineswegs.
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Kathrin Schräer hat an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg Technikjournalismus studiert und ihr Studium als Diplom-Journalistin (FH) erfolgreich abgeschlossen. Anschließend sammelte sie nach ihrem Videojournalismus-Volontariat bei einem Lokal-Fernsehsender mehrere Jahre Erfahrung als Redakteurin bei einer Kölner TV-Produktionsfirma sowie in der Distribution einer Mediaagentur in Hamburg.
Seit 2022 arbeitet Kathrin bei IMTEST, wo sie überwiegend E-Bikes, Gravelbikes und E-Scooter testet, aber auch Zubehör wie Schlösser, Helme und Lichter werden von ihr auf Herz und Nieren geprüft. Als Expertin auf diesem Gebiet schreibt sie zu diesen Themen ebenso Ratgeber, News und Kaufberatungen.