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Wahr oder falsch? 38 populäre Technikmythen im Check

In der Technikwelt kursieren viel gefährliche Halbwahrheiten. Erfahren Sie, an welchen Dingen etwas dran ist und welche blanker Unsinn sind.

Ein erstaunter Mann zeigt mit dem Finger auf die Frage "Hätten Sie es gewusst?"
© Getty Images

Moderne Technik bestimmt unser Leben.  Im Laufe der Zeit haben sich allerdings viele Legenden gebildet, die kaum noch aus der Welt zu schaffen scheinen. IMTEST klärt auf und nimmt die populärsten Technikmythen auf die Probe. So viel vorweg: Es kursiert ganz schön viel Unsinn.

Technikmythos 1: Je mehr Megapixel, desto besser die Bildqualität

Stimmt nicht. Lassen Sie sich nicht von den kolossalen Megapixelzahlen verwirren, die in Anzeigen und Prospekten immer so prominent angepriesen werden. Der einzige Vorteil, den viele Megapixel bringen, ist die Möglichkeit, Bilder zu vergrößern und zuzuschneiden, ohne dass darunter die Schärfe leidet. Andersherum: Die Megapixel-Auflösung spielt eine wichtige Rolle bei der Frage, wie groß Sie Ihre Bilder drucken können. Mit hochauflösenden Kameras besteht die Möglichkeit größere und schärfere Abzüge zu erstellen. Aber selbst bei einem Ausdruck mit einem Top-Drucker in A3 kommen die Schärfevorteile nur dann zur Geltung, wenn Sie ganz nah ans Foto herangehen.

Megapixel Bildqualität
Mehr Megapixel machen Bilder in gängigen Formaten nicht schöner. © Luca_Bravo_Unsplash

Bei einem typischen Betrachtungsabstand von 1-2 Metern ist es dagegen kaum möglich, einen Unterschied zwischen Abzügen von einer 6-Megapixel- und einer 10-Megapixel-Kamera mit gleich großen Sensoren auszumachen. Sprich: Pixel zu bezahlen, die Sie nicht benötigen, ist Geldverschwendung. Für die Bildqualität allgemein spielen Faktoren wie Objektiv, Bildprozessor und vor allen Bildsensor eine wichtigere Rolle. Die Größe des Bildsensors einer Kamera ist der wichtigste Faktor für die Bildqualität. Je größer der Sensor, desto besser stehen die Chancen für Spitzenfotos.



Technikmythos 2: Mikrowellen schaden dem Essen

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Strahlung der Mikrowelle bei richtiger Anwendung unbedenklich. Andere Bedenken sind jedoch weniger eindeutig – zum Beispiel, ob das Erhitzen von Lebensmitteln in der Mikrowelle zu Nährstoffverlusten führt oder ob das Erhitzen von Lebensmitteln in Plastik Hormonstörungen auslösen kann.

Verlust von Nährstoffen

Einige Untersuchungen haben in der Tat gezeigt, dass Gemüse in der Mikrowelle einen Teil seines Nährwerts verliert. So wurde beispielsweise festgestellt, dass durch das Erhitzen in der Mikrowelle 97 Prozent der Flavonoide (Pflanzenstoffe mit entzündungshemmender Wirkung) in Brokkoli entfernt werden. Im Vergleich zum Kochen ist der Schaden um ein Drittel höher.  

Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2019, die den Nährstoffverlust von Brokkoli in der Mikrowelle untersuchte, wies jedoch darauf hin, dass frühere Studien unterschiedliche Variablen hinsichtlich der Garzeit, der Temperatur aufwiesen. Auch, ob der Brokkoli in Wasser eingelegt war oder nicht, variierte. Die Studie ergab, dass kürzere Garzeiten (der Brokkoli wurde eine Minute lang in der Mikrowelle gegart) den Nährstoffgehalt nicht beeinträchtigten. Dämpfen und Erhitzen in der Mikrowelle könne sogar den Gehalt der Flavonoide erhöhen, denen nachgesagt wird, das Risiko für Herzkrankheiten zu reduzieren. “Unter den in dieser Studie verwendeten Kochbedingungen schien die Mikrowelle eine bessere Möglichkeit zu sein, Flavonoide zu erhalten als das Dämpfen”, so die Forscher.

Sie fanden jedoch ebenfalls heraus, dass das Erhitzen in der Mikrowelle mit zu viel Wasser (mit der gleichen Menge, die beim Kochen zum Einsatz käme) einen Rückgang der Flavonoide verursacht.

In einer anderen Studie verglichen Forscher den Gehalt an Phenolen (Verbindungen, die mit verschiedenen gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht werden) in verschiedenen Gemüsesorten, nachdem sie gekocht, gedünstet und in der Mikrowelle gegart worden waren. Das Dämpfen in der Mikrowelle führte zu einem Verlust an Phenolen in Kürbis, Erbsen und Lauch, nicht aber in Spinat, Paprika, Brokkoli oder grünen Bohnen. Die Forscher testeten auch die antioxidative Aktivität. Bei beiden Messungen schnitt das Gemüse in der Mikrowelle besser ab als beim Kochen. “Eine mäßige Wärmebehandlung könnte ein nützliches Instrument zur Verbesserung der gesundheitlichen Eigenschaften einiger Gemüsesorten sein”, schreiben die Forscher.

Mikrowelle in Küche
Vor der Strahlung, die Mikrowellen erzeugen, muss sich niemand fürchten. © Unsplash

Unterm Strich gibt keine eindeutige Antwort auf die Frage, ob durch das Erhitzen von Gemüse in der Mikrowelle mehr Nährstoffe erhalten bleiben als durch andere Erhitzungsmethoden. Das liegt daran, dass sich Lebensmittel in Bezug auf seine Beschaffenheit und die darin enthaltenen Nährstoffe einzigartig ist.



Erhitzen von Plastik

Einige Wissenschaftler warnen davor Lebensmittel in Plastikbehältern und -verpackungen in der Mikrowelle zu erhitzen, dadurch könnten gesundheitsschädliche Phthalaten ins Essen gelangen. Denn durch die Hitzeeinwirkung können sich diese Kunststoffzusatzstoffe auflösen und in die Lebensmittel übergehen. Phthalate gehören zu den am häufigsten verwendeten Weichmachern. Sie werden zugesetzt, um Kunststoff flexibler zu machen, und sind häufig in Behältern zum Mitnehmen, Plastikfolie und Wasserflaschen enthalten. Es wurde festgestellt, dass sie Hormone und unser Stoffwechselsystem stören. Bei Kindern können Phthalate unter anderem den Blutdruck und die Insulinresistenz erhöhen, was das Risiko von Stoffwechselstörungen wie Diabetes und Bluthochdruck steigern kann. Die Exposition gegenüber Phthalaten wurde auch mit Fruchtbarkeitsstörungen, Asthma und ADHS in Verbindung gebracht. Zudem gelten Phthalate als potenzielle Störfaktoren für Schilddrüsenhormone. Diese Hormone sind unter anderem entscheidend für die Entwicklung des Gehirns von Babys während der Schwangerschaft. 

In einer Studie aus dem Jahr 2011 kauften Forscher mehr als 400 Kunststoffbehälter, die für Lebensmittel bestimmt waren, und stellten fest, dass die meisten von ihnen Chemikalien enthielten, die den Hormonhaushalt stören.



Dazu kommt: Die potenziellen Risiken steigen nicht unbedingt mit der Häufigkeit, mit der eine Person Lebensmittel in Plastikbehältern in der Mikrowelle zubereitet. Denn die Beziehung zwischen der Menge der chemischen Belastung und dem Risiko einer Hormonstörung ist nicht linear. Bedeutet: Es kann gesundheitliche Schäden nach sich ziehen, wenn man auch nur ein einziges Mal Weichmacher zu sich nimmt.

Beim Erhitzen von Lebensmitteln in Kunststoffbehältern ist zu bedenken, dass die Exposition auch durch Kunststoff erfolgen kann, der die Lebensmittel nicht berührt, wie ein Deckel. Denn das Wasser steigt als Dampf von den Lebensmitteln auf und kondensiert dann an der Unterseite des Deckels. Die aus dem Deckel extrahierten Chemikalien fallen dann in Form von Kondensationströpfchen ins Lebensmittel.

Fazit: Wie viel Schaden Phthalate im Körper anrichten ist noch strittig. Dass das Erhitzen von phthalathaltigem Verpackungen die Belastung erhöhen kann, dass gilt als sehr sicher.

Technikmythos 3: Handystrahlung ist schädlich

Innerhalb von nur zwei Jahrzehnten hat sich drahtlose Technik überall auf dem Globus verbreitet. Neben unzähligen Smartphones kommen Millionen von Sendemasten und WLANs dazu. Fest steht: Stromleitungen, Sendemasten, Kabel und Apparate erzeugen elektrische und magnetische Felder – wie diese auf den menschlichen Körper wirken, ist aber umstritten. Die aktuelle Studienlage lässt aber den Schluss zu, dass das gesundheitliche Risiko überschaubar ausfällt.

Der Wissenschaftliche Beirat Funk (WBF) nimmt in Österreich eine beratende Funktion ein und hat sich vor kurzem einer großen Auswertung der Studienlage zu “Mobilfunk und Gesundheit” angenommen. Das Ergebnis nach Auswertung von 167 Studien: Eine vom Mobilfunk ausgehende Gefahr für die Gesundheit des Menschen lässt sich ausschließen.

In der Erklärung heißt es, dass die Meta-Analyse der Studien keine Anzeichen dafür enthält, dass die für den Mobilfunk eingesetzte elektromagnetische Strahlung negative Auswirkungen auf „Gehirn, das Nervensystem oder männliche Fertilität” habe. Diese klare Aussage habe auch in Bezug auf 5G Bestand, die Funktechnologie ist durch die steigende Verbreitung aktuell immer häufiger auch Gegenstand von Untersuchungen.

Smartphone in Hand
Moderne Smartphones strahlen weniger als ältere Mobiltelefone. © Mohi_Syed_Pexels

Zum gleichen Schluss kommt auch eine Langzeitstudie von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) in Lyon im Journal of the National Cancer Institute. Demnach erhöht Handynutzung nicht das Risiko für Hirntumore. In der 1996 gestarteten Untersuchung beantworteten Hunderttausende Frauen erstmals 2001 und dann erneut 2011 Fragen zu ihrer Nutzung von Mobiltelefonen. Von den knapp 800.000 Frauen, die den ersten Fragebogen komplett ausgefüllt hatten, erkrankten später knapp 3.300 an einem Hirntumor. Dabei spielte es keine Rolle, seit wann und wie oft die Frauen ein Handy verwendet hatten.

Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass die Strahlung mit immer neueren Handy-Generationen deutlich abgenommen habe. So sei man heute selbst bei exzessiver Nutzung wahrscheinlich der gleichen Menge ausgesetzt wie bei moderater Nutzung von Mobiltelefonen der ersten beiden Generationen. In einer weiteren Studie wurde nachgewiesen, dass auch bei Kindern und Jugendlichen das Risiko einen Hirntumor zu entwickeln bei der Nutzung von Mobil- und DECT-Telefonen nicht höher sei.

Technikmythos 4: Smartphones können Flugzeuge zum Absturz bringen

Jeder weiß, dass das Smartphone während des Starts oder der Landung nicht eingeschaltet sein darf. Die meisten von uns schalten es daher aus und aktivieren den Flugmodus. Aber haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Leute es nicht ausschalten? Und wie groß das Risiko ist, das ein elektronisches Gerät die Bordelektronik des Fliegers stört? Vorweg: Bislang gibt es keine eindeutigen Beweise, dass ein Flugzeug aufgrund unerlaubter Smartphone-Nutzung vom Himmel gefallen wäre. Und das obwohl laut einer Studie der Consumer Electronics Association und der Airline Passenger Experience Association 30 Prozent der Fluggäste angeben, ihre Smartphones, Tablets usw. während der Landung oder des Starts nicht auszuschalten.

Handy im Flugzeug
Bis jetzt hat kein Smartphone nachweislich ein Flugzeug zum Absturz gebracht. © Pejvak_Samadani_Unsplash

Warum gibt es also die Vorschrift? Ende 2013 hat die US-Luftfahrtbehörde (FAA) auf der Grundlage eines Berichts des PED Aviation Rulemaking Committee die Regeln für PED an Bord von US-Fluggesellschaften neu geschrieben. Der Ausschuss kam zu dem Schluss, dass Störungen durch PEDs eine Gefahr für die Sicherheit von Verkehrsflugzeugen darstellen, wenn sie über ein Mobilfunknetz empfangen oder senden. Daraufhin entschied die FAA, dass die Fluggesellschaften die Nutzung von PEDs durch die Passagiere während aller Flugphasen unbedenklich ausweiten können. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit schloss sich der FAA-Entscheidung an.

Wie viel Sinn ergeben aber die Regeln, wenn Sicherheitsbehörden, Fluggesellschaften und Flugzeugherstellern wissen, dass bei jedem Flug Dutzende von Geräten nicht in den Flugmodus versetzt werden? Ganz einfach: Sie senken das Risiko. Weil irgendein Gerät doch einmal in einer heiklen Situation dazwischenfunken könnte. Einer der Gründe, warum das Flugzeug als sicherstes Verkehrsmittel gilt, ist die Tatsache, dass Fluggesellschaften und Aufsichtsbehörden mit einem Höchstmaß an Vorsicht arbeiten. Also weiter den Flugmodus einschalten, wenn die Crew darum bittet.

Technikmythos 5: Es ist schädlich, Smartphones zu laden, bevor sie leer sind

Das Gegenteil ist der Fall. Akkus werden am stärksten belastet, wenn sie komplett geladen oder ganz leer sind. Am „wohlsten fühlen“ sie sich bei rund 50 Prozent Ladekapazität. Denn in diesem Fall befindet sich die Hälfte der beweglichen Lithiumionen in der Lithium-Kobalt-Oxid-Schicht und die andere Hälfte in der Graphitschicht. Wenn Sie also großen Wert darauflegen, dass der Akku möglichst lange seine Kapazität bewahrt, sollten Sie den Ladezustand zwischen 20 und 80 Prozent halten. Nachteil: Dadurch halten die Geräte nicht so lange durch, als wenn Sie sie bis 100 Prozent laden und dann bis zur Erschöpfung nutzen. Unabhängig davon müssen Sie sich um das Thema „richtiges Laden“ aber nicht großartig kümmern. Die Ladeautomatiken in modernen Smartphones nehmen Ihnen inzwischen die meiste Arbeit ab. Sie müssen sich allerdings damit abfinden, dass Akkus nicht ewig halten, egal, wie gut Sie sie pflegen.



Technikmythos 6: Teure Kabel sorgen für bessere Signalqualität

Es gibt nur wenige Dinge, bei denen die Preisunterschiede so groß sind wie bei Kabeln. Es gibt wohl keinen Bereich der Unterhaltungselektronik, der mehr mit Marketing-Voodoo und Fehlinformationen durchsetzt ist als die Kabel- und Leitungsindustrie. HDMI-Kabel können zum Beispiel bei gleicher Länge zwischen 1 und über 100 Euro kosten. Bei Lautsprecherkabeln gibt es sogar noch größere Unterschiede. In der Regel sind aber teurere Kabel das Geld nicht wert. Beispiel HDMI: Teure HDMI-Kabel bieten keine höhere Auflösung, kein flüssigeres Bild, keine besseren Farben oder irgendetwas anderes. Ob Sie ein 100-Euro-Kabel oder ein 5-Euro-Kabel kaufen, macht bei den gleichen technischen Spezifikationen keinen Unterschied. Allenfalls sind teurer Kabel besser verarbeitet und halten länger. Wenn Sie das Kabel aber selbst ein- und ausstöpseln spielt selbst dieser Faktor keine Rolle.

Vier USB-Kabel
Teure Kabel sind eventuell besser verarbeitet, ansonsten gibt es wenig Vorteile. © Lucian_Alexe_Unsplash

Und wie es bei Kabeln aus, die analog Daten übertragen, zum Beispiel Lautsprecherkabel? Hier kann es tatsächlich Unterschiede geben, diese sind aber zu vernachlässigen. Welche Kabel bei welcher Musikanlage den besten Klang erzeugen, hat nichts mit dem Preis zu tun. Ein teures Kabel kann sogar schlechter klingen als ein billiges Kabel.



Fazit: Wenn das Kabel digitale Informationen überträgt, dann funktioniert es oder nicht. Kaufen Sie günstig. Wenn das Kabel analoge Informationen überträgt, ist es möglich, dass es sich auf den Ton oder das Bild auswirkt. Diese Auswirkungen sind jedoch in der Regel sehr gering und keinen Aufpreis wert.

Technikmythos 7: Patronen von Fremdherstellern sind für Drucker schlecht

Tinte und Toner für den Drucker sind teuer – zumindest, wenn Sie Originalzubehör kaufen. Auf den Liter gerechnet ist Originaltinte oft sogar deutlich teurer als edler Champagner oder Parfum. Billiger wird’s mit Patronen von Drittherstellern. Doch wie steht es um die Qualität? Und kann Billigtinte oder Billigtoner sogar den Drucker beschädigen?

Auch wenn die Druckerhersteller es immer wieder behaupten: Nachgebaute oder neu befüllte Fremdpatronen beschädigen den Drucker nicht. Garantieverlust und angebliche Fehlfunktionen sind reine Abschreckungsmaßnahmen, die Kunden verunsichern und zum Kauf teurer Originaltinte verleiten sollen. Denn Garantieansprüche erlöschen nur dann, wenn die Fremdtinte nachweislich Schäden verursacht hat, beispielweise die Tintendüsen verstopft. Ein Druckerhersteller darf aber nicht die Reparatur der Mechanik verweigern, wenn er Spuren von Fremdtinte aufspürt.

Fakt ist: Der Hersteller darf zwar die Garantie ablehnen, nicht aber die per Gesetz geregelte Gewährleistung. Schäden, die auf Herstellungs- oder Materialfehlern beruhen, muss der Hersteller innerhalb der ersten zwei Jahre nach dem Kauf auf eigene Kosten beheben. Und: Wenn eine ausdrücklich für einen bestimmten Druckertyp ausgewiesene Tintenpatrone tatsächlich einen Schaden am Drucker verursachen sollte, haftet der Hersteller dieser Tinte. Als Käufer von Fremdtinte sind Sie also weit besser geschützt, als es Ihnen die Druckerhersteller glauben machen wollen.

Drucker im Regal
Drucker funktionieren meist auch mit Kartuschen und Patronen von Drittherstellern ordentlich. © George_Milton_Pexels

Und wie steht es um die Qualität der Ausdrucke? Unabhängige Tests von Fachmagazinen haben gezeigt, dass Alternativtinten oder –Toner den Originalprodukten durchaus ebenbürtig sein können. Was Sie aber wissen müssen: Mit manchen Fremdpatronen funktioniert die Tintenstandanzeige des Druckers nicht. Ist die Patrone fast leer, zeigt der Drucker also auf dem Computer oder am Drucker keine entsprechende Warnmeldung. Wird nun mit leerer Patrone weitergedruckt, besteht die Gefahr einer Beschädigung des Druckkopfs. Steckt im Gerät ein fest eingebauter Druckkopf, kann das eine teure Reparatur nach sich ziehen. Tauschen Sie also sofort die Patronen, wenn die Ausdrucke sichtbar blasser werden.

Fazit: Wer Wert auf allerbeste Qualität legt, geht mit dem Kauf von Originaltinte auf Nummer sicher, muss dafür aber tief in die Tasche greifen. Für die meisten Briefe und einfache Grafiken ist die Qualität von Fremdtinte aber in der Regel mehr als ausreichend.



Technikmythos 8: Mehr Empfangsbalken auf dem Handy bedeuten besseren Empfang

Was machen Sie als Erstes, wenn ein Anruf abbricht oder Ihre Internet-Verbindung lahmt? Die meisten Leute überprüfen die Balken auf ihrem Smartphone. Das bringt aber herzlich wenig. Denn die Balken beziehen sich nicht auf tatsächliche Signalstärke in Dezibel, sondern zeigen lediglich die relative Stärke des verfügbaren Signals an. Sicher, ein Balken bedeutet eine geringere Signalstärke als zwei Balken. Und zwei Balken bedeuten eine geringere Signalstärke als drei Balken und so weiter. Zudem können Sie erkennen, dass die Signalstärke im Vergleich zu einem anderen Ort höher oder niedriger ist. Wie hoch die Signalstärke aber tatsächlich ausfällt, darüber verraten die Balken herzlich wenig. Auch sagt die Balkenanzeige nichts darüber aus, wie viel stärker ein Signal mit vier Balken im Vergleich zu einem Signal mit drei Balken ist.



Und das Schlimmste: Oft passt die Empfangsleistung des Smartphones überhaupt nicht Balkenanzeige zusammen. Vielleicht kennen Sie das: Ihr Smartphone zeigt mit drei bis vier Balken ordentlichen Empfang an, aber wenn Sie versuchen, eine WhatsApp zu senden oder einen Film abzuspielen, funktioniert es nicht. Oder Sie sitzen mit einem Freund im Restaurant, und Ihr Handy hat zwei Balken und seins drei und trotzdem läuft Ihr Internet schneller. Warum? Es gibt keinen Standard für die Balken, jeder Hersteller kann machen, was er will. Apple, Samsung, Huawei und andere verwenden verschiedene Methoden, um das Empfangssignal zu messen und in Balken darzustellen. Und auch die Mobilfunkanbieter kochen ihr eigenes Süppchen. So kann das Zwei-Balken-Signal eines Modells -88 Dezibel bedeuten, während es bei einem anderen Mobiltelefon -70 Dezibel signalisiert. Lange Rede, kurzer Sinn: Die Balken auf Smartphones haben eine sehr geringe Aussagekraft.

Technikmythos 9: Macs brauchen kein Virenprogramm

Die Unverwundbarkeit von MacOS gegenüber Schädlingen, wie Ransomware, Trojanern und Co. nur ein Mythos. Die sicheren Zeiten sind auch für Mac-Computer vorbei. Die perfide Gleichung der Internet-Kriminellen geht immer mehr auf: Je mehr Nutzer ein Betriebssystem hat, desto größer die Chance, dass sich Schadprogramme verbreiten. Der wachsenden Beliebtheit des iPhone hat diesen Trend beim Mac noch verschärft. Begeistert von der einfachen Handhabung der mobilen Geräte schafften sich viele im Laufe der Zeit auch eine Mac-Maschine an. Heute hat Mac OS X einen Marktanteil von rund 10 Prozent.

Mac mit Viren auf dem Bildschirm
Auch auf Macs sollte ein gutes Antivirenprogramm nicht fehlen. © Jessy_Smith_CDC_Unsplash_Pexels

Wer sich die Zahlen genau ansieht, stellt fest: Unterm Strich bewegt sich Anzahl an Attacken auf Mac-Systeme noch im Rahmen. Verglichen mit Windows ist sie immer noch lächerlich gering. Aktuell verzeichnet AV-Test beispielsweise knapp 900.000 Apple-Schädlinge, für Windows sind es rund 724 Millionen. Trotzdem ist nicht von der Hand zu weisen, dass immer mehr Mac-Viren und Schadprogramme ihr Unwesen treiben.

Anzahl Mac Viren
Aktuell verzeichnet AV-Test knapp 900.000 Apple-Schädlinge und genau so viele unerwünschte Software. © AV-TEST

Der in Mac OS X eingebaute Schutz XProtect ist dagegen nicht gut gewappnet. So verfügt er über keine verhaltensbasierte Erkennung und wehrt aus diesem Grund nur bekannte Schädlinge ab. Wird die Malware nur leicht abgeändert, wird sie von XProtect nicht identifiziert und geblockt. Alles in allem ist die Gefahr für Mac-Computer im Vergleich zur Windows-Welt zwar immer noch viel geringer, wer allerdings auf Nummer Sicher gehen will, sollte sich trotzdem passendes Antivirenprogramm installieren. Derartige Programme erweitern den Mac beispielsweise um einen Echtzeitscanner, einen Systemscanner sowie ein Quarantäne-Management. Funktionen also, die das Betriebssystem von Haus aus nicht mitbringt.



Technikmythos 10: Windows ist für Virenangriffe besonders anfällig

Die Legende: Windows ist in Sachen Schädlingsbefall offen wie ein Scheunentor. Andere Betriebssysteme wie Linux und Apples Mac OSX sind viel besser gegen Angriffe gewappnet.

Die Wahrheit: Diese Aussage ist falsch. Windows ist deshalb ein so begehrtes Angriffsziel von Cyber-Halunken, weil es schlicht und ergreifend die größte Verbreitung hat. Windows 10 und 11 sind sogar ganz im Gegenteil sichere Betriebssysteme.  Mit dem Defender ist bereits ein mehr als ordentliches Antivirenprogramm an Bord, zudem bündelt das „Sicherheitscenter“ nahezu alle sicherheits- und systemrelevanten Infos und Einstellungen an einem Ort. Viele Mac- und Linux-Nutzer verlassen sich hingegen darauf, dass sie nicht angegriffen werden – eine trügerische Falschannahme. Inzwischen haben Kriminnelle längst auch diese Betriebssysteme im Visier.



Technikmythos 11: Geräte nur mit dem Originalnetzteil laden

In jedem Haushalt tummeln sich inzwischen jede Menge verschiedene Ladegeräte, etwa fürs Smartphone, Notebook oder Tablet. Aus diesem Grund liegt die Idee nahe, nicht immer das vom Hersteller mitgelieferte Netzstecker zum Laden einzusetzen. Ist das problematisch? Das hängt vom Ladegerät ab. In der Regel verfügen Ladegeräte über eine Reihe von Kontrollmechanismen, die die Stromstärke begrenzen und den Ladevorgang bei vollem Akku stoppen. Das ist aber nicht bei allen Ladgeräten der Fall. Im schlimmsten Fall fließt zu viel Strom, was dem Akku schadet. Im Zweifelsfall verwenden Sie also besser das Original-Ladegerät (falls der Hersteller es mitliefert).

Apple Netzteil
In der Regel funktionieren USB-Netzteile mit den meisten USB-Geräten. © Markus_Winkler_Unsplash

Übrigens: Das Aufladen über die USB-Schnittstelle von PCs stellt kein Problem dar. Allerdings dauert das Laden hier viel länger. Denn ein USB-2.0-Anschluss liefert lediglich maximal 500 mA. Deshalb dauert es rund drei Mal länger als über die Steckdose per Netzteil. Mit USB 3.0 ist es nur unwesentlich schneller, diese Anschlüsse liefern bis zu 900 mA.

Technikmythos 12: Es ist schädlich, Akkus über Nacht zu laden

Das kommt darauf an. Richtig ist: Jedes Mal, wenn Sie Ihren Akku laden, verliert er ein wenig an Lebensdauer und Kapazität. Wenn Sie nun Ihr Smartphone die ganze Nacht laden und dabei eingeschaltet lassen, lädt es sich mehrmals pro Nacht auf. Das können Sie allerdings verhindern, indem Sie das Handy ganz ausschalten (schlecht für den Einsatz als Wecker) oder zumindest den Flugmodus aktivieren. In diesem Fall funktioniert der Wecker, das Smartphone verbraucht kaum Strom und lädt sich nicht mehrmals auf. 

Gut zu wissen: Haben Sie ein iPhone oder einen Android-Gerät mit der neusten Betriebssystem-Version 11, müssen Sie sich keine Gedanken machen. Denn in diesem Fall verfügt das Smartphone über eine Art Ladeschutz. Bedeutet: nachts kommt ein optimierter Lademodus zum Einsatz, der die Batteriezellen schonen soll. Zudem lernt das Handy mit der Zeit, wann Sie morgens aufstehen und lädt erst kurz davor den Akku vollständig auf.

Technikmythos 13: Es ist schädlich, einen Akku mehrmals pro Tag aufzuladen

Nein, das ist vollkommen unproblematisch. Ganz im Gegenteil ist es sogar ratsam, einen Akku ab und zu, um einen geringen Prozentsatz aufzuladen.

Handy mit Ladekabel
Smartphones dürfen Sie immer laden, das schadet den Geräten nicht. © teve_Johnson_Pexels

Technikmythos 14: Kabelloses Laden ist schlecht für Akkus

Jeder Ladevorgang ist im Prinzip schlecht für den Akku, auch kabelloses Laden. Aber: Der Komfort kabellosen Ladens macht es wahrscheinlicher, das Smartphone mehrmals pro Tag aufs Ladepad zu legen, um es über der kritischen 20 Prozent-Marke zu halten. Kabelloses Laden hat allerdings den zweifelhaften Ruf, beim Laden viel Hitze zu erzeugen, was schlecht für den Akku wäre. Das ist aber nicht der Fall. Sowohl Qi-zertifizierte kabellose Ladegeräte als auch Smartphones regulieren die Ladeleistung und stellen so sicher, dass es während des Ladevorgangs zu keinem Wärmestau im Akku kommt.

Smartphone wird kabellos geladen
Kabelloses Laden schadet Smartphones nicht. © Daniel_Korpai_Unsplash

Technikmythos 15: Fernseher komplett auszuschalten spart keinen Strom

Die Energiepreise steigen, und viele Haushalte suchen nach Möglichkeiten, die Kosten zu senken. Zum Glück gibt es einige simple Dinge, die Sie zu Hause tun können, um den Energieverbrauch zu senken. Zum Beispiel können Sie Ihre Geräte komplett ausschalten, wenn sie nicht gebraucht werden, und sie nicht einfach auf Standby lassen. Wenn Sie z. B. Ihren Fernseher im Standby-Modus lassen, bezieht er weiterhin Strom, damit er auf Signale der Fernbedienung reagieren kann.

TV auf Regal
Moderne TVs ziehen im Standby-Modus zwar wenig Strom, Ausschalten kann sich aber trotzdem lohnen. © Dario_Unsplash

Wie viel Energie Ihr Fernseher im Standby-Modus verbraucht, hängt allerdings von der Größe, dem Modell und der Energieeffizienz des Geräts ab. Und vom Baujahr, denn neuerdings dürfen TV-Geräte im Standby-Modus maximal ein Watt Energie verbrauchen. Das schreiben die neuen Ökodesign-Anforderungen der EU vor. Das komplette bringt bei modernen Geräten also lediglich eine kleine Ersparnis. Trotzdem: In der Summe leistet „Ausschalten statt Standby“ einen Beitrag zu Energiewende und Klimaschutz. Einzige Ausnahme: Fernseher mit OLED-Technik. Bei diesen Geräten ist es wichtig, dass sie nach der Benutzung eine Weile im Standby-Modus bleiben. Ansonsten kann es zu unschönen Einbrenneffekten auf dem Bildschirm kommen.



Technikmythos 16: Ein- und Ausschalten ist schädlich für Geräte

Ein Mythos aus den Anfangsjahren der IT. Moderne PCs sind zum Beispiel so konstruiert, dass sie rund 40.000 Schaltvorgänge verkraften. So oft wird ein typischer Computer, der im Schnitt fünf bis sieben Jahre im Einsatz ist, nicht annähernd hoch- und heruntergefahren.

Technikmythos 17: Das Ein- und Ausschalten von Geräten kostet so viel Strom, dass sich das nicht lohnt.

Das Gegenteil ist der Fall. Pro Stunde verbrauchen deutsche Privathaushalte rund 1,2 Millionen Kilowatt für Elektronik im Ruhemodus. Das entspricht Stromkosten in Höhe von rund 350.000 Euro pro Stunde. Aufs Jahr gerechnet fällt die Bilanz noch schlimmer aus. Pro Jahr verschwenden wir über 10 Milliarden kWh Strom für Elektrogeräte im Stand-by-Modus. Das ist mehr, als ein mittleres Kernkraftwerk jährlich erzeugt. Zudem entstehen vermeidbare Kosten in Höhe von rund 3 Milliarden Euro. Die Geräte per Ausschalter oder schaltbarer Steckdose vom Strom zu trennen, spart pro Jahr auf jeden Fall einige Euro.

Technikmythos 18: Kurzprogramme, z. B. bei Wasch- und Spülmaschine, sparen Strom

Bei Kurzprogrammen verbrauchen die Maschinen viel mehr Wasser, zudem erhöht sich der Stromverbrauch. Kurzum: Kurzprogramme sind sicherlich nicht die effizientesten. Das Energiesparlabel bzw. die Energieeffizienz ist der wichtigste Faktor, wenn es um die Effizienz von Geschirrspül- und Waschmaschinen geht. Der Wert ergibt sich aus verschiedenen Faktoren, darunter die Wassermenge/der Wasserdruck, die verbrauchte Energie und die Länge des Programms. Es ist jedoch möglich, dass ein normales Programm eines hocheffizienten Geräts (Label A) unter Strich effizienter ausfällt als das eines weniger effizienten Modells im Eco-Modus.

Bedienung einer Waschmaschine
Kurzprogramme verbrauchen viel Wasser und Energie. © Rodnae_Productions_Pexels

Technikmythos 19: Geräte mit dem Energielabel A+ sind immer sparsam

Nein. Dazu müssen Sie wissen: Ursprünglich galt für alle Haushaltsgeräte eine Energieeffizienzskala von A bis G. Wegen der technischen Fortschritte erreichten allerdings immer mehr Geräte die Spitzenklasse A. Um die Unterschiede beim Stromverbrauch trotzdem darstellen zu können, wurde die Skala für einige Geräteklassen von A+ bis A+++ erweitert. Ob eine Effizienzklasse aber gut ist oder nicht, hängt vom Produkt ab. So reichte bis vor kurzem beispielsweise die Skala bei Waschmaschinen und Gefriergeräten von A+++ bis D und bei Fernsehern von A+ bis F. Jedes Neugerät muss aber mindestens die Anforderungen für die Klasse A+ erfüllen. Das hört sich sparsam an, obwohl andere Produkte viel effizienter sein können.

Übrigens: Seit März 2021 gibt es wieder eine einheitliche Energieverbrauchsskala mit den Klassen A bis G. Als erste Produktgruppen werden die Kriterien für Kühl- und Gefriergeräte, Spülmaschinen, Waschmaschinen, Waschtrockner, Monitore und Fernseher angepasst. Wichtig: Die Angaben zum Stromverbrauch auf den neuen Energielabels sind aufgrund neuer Messverfahren nicht mit denen der alten vergleichbar.

Neues Energiesparlabe
Das neue Energielabel, im Beispiel für Leuchtmittel. © BMWK

Technikmythos 20: Haushaltsgeräte möglichst lange zu nutzen ist umweltfreundlich

Der 20 Jahre alte Kühlschrank? Läuft. Der 15 Jahre alte Wäschetrockner? Funktioniert. Es kann sich aber finanziell lohnen, auf neuere, effizientere Geräte umzusteigen. Überprüfen Sie dabei, wie schnell sich die Kosten des Neukaufs amortisieren. Denn ein Verbrauchsunterschied von wenigen Watt rechtfertigt tatsächlich noch lange nicht die Anschaffung eines teuren Neugeräts. Sofern es sich nicht um allzu sündhafte Stromfresser handelt, dürfen Sie ältere Elektrogeräte allerdings gerne länger nutzen. Und achten Sie vor dem Kauf auf das Energielabel. Fällt die Entscheidung für einen Neukauf, sollte das alte Geräte im Recycling landen.

Technikmythos 21: Nur hohe Temperaturen machen Kleidung richtig sauber

Falsch, das ist ein Relikt. Moderne Waschmaschinen samt entsprechender Waschmittel sind so leistungsfähig, dass die die Wäsche selbst bei moderaten Temperarturen sauber bekommen. Dazu reicht in der Regel ein Programm ohne Vorwäsche zwischen 30 und 40 Grad. Abstriche bei der Hygiene müssen Sie dadurch nicht befürchten. Entgegen der landläufigen Meinung sorgen moderne Maschinen auch bei 30 und 40 Grad für restlose Sauberkeit. Ausnahmen: Unter- und Bettwäsche.

Technikmythos 22: Bei modernen Waschmaschinen spielt die Wäschemenge keine Rolle

Moderne Waschmaschinen verfügen in der Tat über eine Mengenautomatik, durch die sie Wasser- und Stromverbrauch entsprechend der eingefüllten Wäschemenge anpassen. Am energiesparendsten ist es trotzdem, die Kapazität nahezu voll auszunutzen. Experten empfehlen eine Füllmenge von um die 90 Prozent.

Technikmythos 23: Eis in der Tiefkühltruhe hilft beim Kühlen

Mumpitz. Eis in Tiefkühltruhe oder Gefrierfach, dass sich an den Wänden ablagert, wirkt wie ein Isolator und erhöht somit den Stromverbrauch um bis zu 15 Prozent. Spätestens wenn die Eisschicht ein Zentimeter dick ist, sollte man abtauen. Tipp: Um Eisbildung vorzubeugen helfen Geräte mit No-Frost-Technik, denn bei denen taucht das Problem erst gar nicht auf.

Technikmythos 24: Never change a running system

„Never change a running system“ (auf Deutsch „ändere nichts an einem gut laufenden Computer“ besagt, doch bitte schön nichts an funktionierenden Computern (oder anderen Geräten) zu ändern, weil alles so schön rund läuft. Damit mache man vielmehr etwas kaputt, statt es zu verbessern.

Windows Update verfügbar
Gibt es neue Updates, sollte man diese alsbald installieren. © IMTEST

Die Wahrheit: Dieser Leitsatz stammt aus der PC-Urzeit weit vor der Jahrtausendwende. Und genauso alt, wie er ist, so falsch ist er auch. Würden ihn alle komplett beherzigen, würden wir immer noch Befehle in Kommandozeilen eintippen und auf vierfarbige Monitore schielen. Er ist schlicht fortschrittsfeindlich. Aber bitte: Wer gerne kostenlos auf höhere Stabilität, bessere Funktionen, gesteigerte Geschwindigkeit, beste Sicherheit und mehr Komfort verzichten möchte, kann das gerne tun. Alle anderen sollten Ihre Smartphones und Computer möglichst schnell mit neuen Updates und Funktionen versorgen.

Technikmythos 25: Ökostrom ist viel teurer als „normaler“ Strom

Beim Wechsel zu einem neuen Stromversorger haben Kunden meist die Wahl zwischen herkömmlichen und Ökostromtarifen. Gemeinhin gilt dabei Ökostrom als die teurere Variante. Aber stimmt das wirklich? Pauschal lässt sich diese Frage kaum beantworten, denn viele Ökostromanbieter bieten inzwischen durchaus konkurrenzfähige Preise, die wenn überhaupt nur einige Euro pro Monat mehr kosten. Besser für die Umwelt ist Ökostrom allemal, allein das sollte einen kleinen Aufschlag wert sein.

Strompreisvergleich
Ökostrom ist wenn überhaupt nur wenige Euro teurer. © IMTEST


Technikmythos 26: Herstellerangaben und Energielabeln kann man vertrauen

Auf den meisten Elektrogeräten finden sich Angaben zur Leistung eines Geräts in Watt. Dabei handelt es sich um Herstellerangaben, denen man keinesfalls blind vertrauen sollte. Übrigens kümmern sich die Hersteller auch um das Energielabel und stufen ihre Produkte selbst in die entsprechenden Klassen ein. Die Behörden prüfen die angegebenen Werte allerdings nur sehr selten, so dass es auch hier mitunter zu Missbrauch kommt. Prüfen Sie den Stromverbrauch neuer Geräte also am besten selbst.

Technikmythos 27: Ein voller Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein leerer

Das Gegenteil ist der Fall. Denn haben die im Kühlschrank gelagerten Produkte erst einmal die Zieltemperatur erreicht, fungieren sie wie eine Art Kühlbatterie. Öffnen Sie also die Kühlschranktür, geht weniger Energie verloren. Darüber hinaus verringert das Volumen der gelagerten Lebensmittel den Luftaustausch, so dass kein großer Temperaturausgleich stattfindet. Richtig ist dagegen: Nach dem Beladen des Kühlschranks mit vielen, warmen Lebensmittel steigt der Stromverbrauch zunächst einmal massiv an.

Offener Kühlschrank
So ein aufgeräumter Kühlschrank verbraucht mehr Strom als ein gut gefüllter. © Max_Vakhtbovych_Pexels

Technikmythos 28: Es lohnt sich nicht, das Licht auszuschalten

Gilt nur in Ausnahmefällen. Bei mit Glühbirnenbestückten Lampen lohnt es sich immer auszuschalten. Denn der Stromverbrauch hängt in diesem Fall unmittelbar von der tatsächlichen Brenndauer ab. Bei Energiesparlampen ist die Sachlage dagegen nicht so eindeutig. Handelt es sich um Billigleuchtmittel, ist es oft um die Schaltfestigkeit oft schlecht bestellt, so dass häufiges Ein- und Ausschalten die Lebensdauer tatsächlich verringert. Bei hochwertigen Energiesparlampen müssen Sie das dagegen nicht befürchten, das gleiche gilt für Qualitäts-LEDs. Am besten auf der Verpackung nach Informationen zur Schalthäufigkeit suchen. Hochwertige Leuchtmittel vertragen problemlos mehrere zehntausend Schaltvorgänge.

Technikmythos 29: Man darf nur ein Antivirentool einsetzen

Die Annahme: Verschiedene Antivirenprogramme „beißen“ sich, erzeigen Fehlalarme und können einen Computer komplett aus dem Tritt bringen. Zugegeben – hier ist etwas Wahres dran. Aber der Rat lässt sich eben auch falsch verstehen. Richtig ist: Sie dürfen niemals zwei Antiviren-Suiten mit Echtzeitscanner („Wächtern“) auf Ihrem Computer installieren. Das führt in der Tat zu massiven Problemen, dass sich solche Programme in der Regel gegenseitig als Schädlinge betrachten und beginnen, sich gegenseitig zu bekämpfen. Das Resultat ist in der Regel, dass nach einer Weile nichts mehr auf dem Computer funktioniert. Aber: Die Kombination von einem Programm mit Wächter-Funktion plus ein Produkt, dass nur die Laufwerke auf Schädlinge prüft, ist sogar ausgesprochen klug. Denn kaum ein Virenprogramm arbeitet perfekt und erkennt zu 100 Prozent alle Schädlinge.

Virencheck mit Mawarebytes
Es kann nicht schaden, Windows regelmäßig mit einem Zusatz-Scanner wie Malwarebytes auf Schädlinge zu überprüfen. © IMTEST

Technikmythos 30: Der Privatmodus von Browsern macht das Surfen sicherer

Falsch: Im Privatmodus bzw. Inkognitomodus werden nur besuchte Seiten, Formular- und andere Daten nach der Surfsession nicht lokal auf dem Computer gespeichert. Daraus schließen viele Anwender, dass sie dadurch auch vor Internet-Gefahren wie Schädlingen schützen. Privates Surfen verhindert aber lediglich, dass eine andere Person am selben Rechner die Internet-Aktivitäten nicht mit wenigen Klicks nachvollziehen kann. Das ist beispielsweise hilfreich, wenn Sie nach einem Geschenk suchen, der Beschenkte, der den gleichen Computer nutzt, davon aber nichts erfahren soll, etwa, wenn er im Verlauf schaut oder verdächtige Suchbegriffe aufpoppen. Gegen Malware, Phishing und Spionage schützen Privatmodi aber nicht.

Privatmodus von Chrome
Der Inkognitomodus von Chrome macht das Surfen nicht sicherer. © IMTEST

Technikmythos 31: Wenn ich keine persönlichen Daten angebe, bleibe ich im Internet unerkannt

Wenn Sie im Internet surfen, suchen Sie in der Regel interessante Infos. Gleichzeitig geben Sie aber auch jede Menge persönlicher Infos preis. So wissen die Seitenbetreiber erschreckend viel über Ihre Gewohnheiten. Aber auch Google, Facebook und andere Unternehmen wollen wissen, was Sie im Web anstellen. Aus diesem Grund zwingen sie zum Beispiel Internetanbieter, alle Ihre Surfausflüge zu protokollieren.

Mithilfe der IP-Adresse lassen sich über den Provider sogar einzelne Klicks einem bestimmten Computer zuordnen. Selbst wenn Sie keine persönlichen Daten wie Name, Adresse und Interessen in Umfragen, Registrierungen und durch Google- oder Facebook-Konten preisgeben, füllt sich Ihr Profil mit immer detaillierteren Informationen. Denn Cookies und Tracker schnüffeln Sie ebenfalls aus. Mit diesen Werkzeugen erhalten fleißige Datensammler in kurzer Zeit ein perfektes Bild von Ihnen. Sie wissen, welche gesundheitlichen Probleme Sie plagen, wo Sie bei Wahlen Ihr Kreuz machen und wie viel Geld Sie für Waren ausgeben.



Zudem sind Datensammler besonders gierig auf sogenannte Meta- oder Verkehrsdaten. Dabei handelt es sich nicht um konkrete Inhalte, sondern vielmehr um Informationen, die Rückschlüsse auf ein bestimmtes Verhalten zulassen. Beispielsweise wann eine Person mit einem bestimmten Browser eine Internetseite besucht hat. Mithilfe von Analysen lassen sich dann erstaunlich detaillierte Informationen erlangen. Eine Studie der Universität Stanford zeigte: Allein durch die Auswertung von Metadaten waren die Forscher über bestimmte Krankheiten und den Drogenkonsum freiwilliger Probanden im Bilde. Dazu kommt: Jeder Internet-Nutzer lässt sich mit ausgeklügelten Algorithmen leicht identifizieren und bestimmten Metadaten zuordnen.

Technikmythos 32: Bei Gewitter den Netzstecker ziehen, sonst gehen Computer kaputt

Tatsächlich warnen Experten, den Computer, Fernseher und andere teure Geräte bei einem aufziehenden Gewitter besser vom Stromnetz zu trennen. Denn es drohen zwei Gefahren:

  • Direkter Blitzeinschlag: Schlägt ein Blitz in unmittelbar in der Nähe ein, sind Schäden kaum zu vermeiden. So ein Volltreffer hat etwa die Kraft, Röhrenfernseher mit einem lauten Knall explodieren zu lassen. Im ungünstigsten Fall ist sogar die Elektrik des ganzen Hauses hinüber. Allerdings passiert so ein Einschlag vergleichsweise selten, ein Sechser im Lotto ist wahrscheinlicher.
  • Einschläge in der Umgebung: Deutlich öfter schlagen Blitze dagegen im Umkreis von einem Kilometer ein. In diesem Fall übertragen Strom-, Telefon- oder Wasserleitung Millionen von Volt und können so Schäden verursachen. Allerdings treten diese meist nicht unmittelbar auf und machen sich beispielsweise durch ein durchgeschmortes Kabel bemerkbar. Vielmehr bergen solche Spannungsstoß die Gefahr, die Lebensdauer von Elektrogeräten stark zu verkürzen. In diesem Fall erleidet das betroffene Gerät erst Wochen oder Monate nach dem Gewitter einen Defekt.
Steckdose mit Hand
Bei einem Gewitter kann es nicht schaden, die Geräte vom Stromnetzt zu trennen. © Kelly_Sikkema_Unsplash

Blitze haben die Kraft jedes elektrische Gerät zu zerstören. Nur ist ein Defekt beim teuren Fernseher oder der edlen Stereoanlage besonders ärgerlich. Den Verlust des Toasters können die meisten hingegen gerade noch verkraften. Allerdings sind komplexe Geräte empfindlicher. Besonders Computer sind in Gefahr. Durch Spannungsspitzen drohen Totalausfälle sowie Datenverlust. Wenn Sie absolut auf Nummer Sicher gehen wollen, sollten Sie bei einem Unwetter daher auch die Netzwerkkabel (falls vorhanden) aus der Dose ziehen.

Technikmythos 33: Induktionsherde verursachen hohe Strahlung

Was stimmt: Elektrische Geräte wie Induktionsherde erzeugen nicht-ionisierende oder niederfrequente elektromagnetische Felder (EMF). Laut Angaben des National Cancer Institute gibt es aber bislang keine aktuellen Studien, die einen Zusammenhang zwischen nichtionisierender Strahlung und der Entstehung von Gesundheitsschäden wie Krebs herstellen könnten. In der Tat ist die natürliche Strahlung der Sonne weitaus schädlicher als ein Induktionsherd.

Technikmythos 34: Es gibt keine Viren für Smartphones

Das Gegenteil ist der Fall- Vor allem Android-Smartphones sind für Cyber-Kriminelle ein lukratives Ziel, dementsprechend hoch ist die Anzahl an Viren, Hacks und Malware. Das ist angesichts des hohen Marktanteils vielleicht keine große Überraschung, dafür aber, wie hoch die Anzahl an Android-Schädlingen tatsächlich ist. Experten schätzen, dass jeden Tag rund 10.000 neue Android-Schädlinge auftauchen. Andersherum: Laut AV-Test existieren inzwischen über 32 Millionen Android-Viren und über 22 Millionen unerwünschte Programme (PUAs).  Zwar gab es in der Vergangenheit auch auf dem iPhone immer wieder Malware-Fälle, doch die lassen sich im Prinzip an zwei Händen aufzählen.

Android-Viren Entwicklung
Inzwischen gibt es mehr als 30 Millionen Schädlinge, die sich auf Android spezialisiert haben. © AV-TEST


Technikmythos 35: 5G-Masten können Kopfschmerzen hervorrufen

Die 5G-Netzwerke der Mobilfunkanbieter stehen seit längerem im Visier von Kritikern, die ihnen negative gesundheitliche Auswirkungen nachsagen. Denn die Technik setzen auf hochfrequente Funkwellen und dichter verteilte drahtlose Zugangspunkte, um schnellere und zuverlässigere Internetverbindungen zu schaffen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die FDA (US- Bundesbehörde, die, neben anderen Aufgaben, für die Aufrechterhaltung der Volksgesundheit durch Kontrolle der nationalen Nahrungsmitteleinfuhr verantwortlich ist) erklären 5G allerdings für sicher. Und auch die Bundesregierung sieht keinen Anlass, die bestehenden Grenzwerte zum Schutz vor hochfrequenten elektromagnetischen Feldern in Frage zu stellen und neu anzupassen. Das gehe aus einem Bericht über Forschungsergebnisse hierzu hervor, den der Bundestag alle zwei Jahre anfordert.

Maßgeblich für die Beurteilung möglicher gesundheitlicher Folgen sei demzufolge “nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand weiterhin die Gewebeerwärmung”. Eine thermische Wirkung entsteht, wenn Funkwellen auf den menschlichen Körper treffe und in die oberen Hautschichten eindringen. Dabei entsteht in den betroffenen Körperteilen Wärme. Auf diese thermische Wirkung setzen beispielsweise Mikrowellen. Auf den menschlichen Körper übertragen bedeutet das: Nur wenn die Körpertemperatur um deutlich mehr als ein Grad steigt, ließen sich in wissenschaftlichen Untersuchungen “gesundheitlich bedeutsame Beeinträchtigungen nachweisen”. Dazu soll es allerdings bei den aktuellen Grenzwerten nicht kommen.



Viele Mobilfunkgegner sind sich zudem sicher, dass Funkwellen etwa Hirnströme, Blutbild, den Hormonhaushalt oder sogar das Erbgut schädigen.  Dafür würden nichtthermische Effekte sorgen, etwa durch elektromagnetischer Felder. Dafür sieht die Bundesregierung ebenfalls keine wissenschaftlichen Belege. An der Einschätzung, dass kein Zusammenhang zwischen Beschwerden elektrosensibler Personen und hochfrequenten elektromagnetischen Feldern bestehen, hat sich nichts geändert. Das sei nicht nachweisbar. Allerdings werde beobachtet, ob der 5G-Netzausbau zu einer wesentlich höheren Belastung der Bevölkerung führe. Fall ja, werde man gegebenenfalls rechtzeitig entgegensteuern.

Aber: Nicht alle Gesundheitsexperten sind mit diesen Schlussfolgerungen einverstanden. Ob sich 5G negativ auf den menschlichen Körper auswirken könnte, wird von den Forschern noch untersucht und wahrscheinlich noch einige Zeit lang beobachtet werden.

Technikmythos 36: Screensaver schützen den Bildschirm und sparen Strom

Absoluter Humbug. Ursprünglich wurden Bildschirmschoner dazu verwendet, um das Einbrennen eines kontrastreichen Bildes auf der Oberfläche von Röhrenmonitoren zu verhindern. Diese Gefahr besteht bei modernen Bildschirmen nicht. Trotzdem flimmern Bildschirmschoner noch über viele Monitore. Dabei verbrauchen sie Energie. Bei aufwändigen 3D-Animationen kann ein vermeintlicher „Schoner“ den Prozessor sogar stark auslasten. Die Folgen: Unnötiger Stromverbrauch und unnötige Kosten. Aus diesem Grund hat Microsoft den Bildschirmschoner in Windows 10 und 11 standardmäßig abgeschaltet und die Einstellungen gut versteckt. Genauer gesagt versteckt er sich in den Einstellungen, die Sie über die Tastenkombination Windows + i aufrufen. Hier klicken Sie auf Personalisierung und Sperrbildschirm. Ganz unten finden Sie dann die Einstellungen für Bildschirmschoner.

Screensaver in Windows 11
  Die Einstellungen für den Bildschirmschoner sind in Windows 11 zum Glück gut versteckt. © IMTEST

Technikmythos 37: Zu viel Bildschirmzeit schadet den Augen

Stimmt. Wenn wir etwas aus der Nähe betrachten, zieht sich ein Muskel im Inneren des Auges (der so genannte Ziliarmuskel) zusammen und verändert die Form der Linse. Diese Funktion wird Akkommodation genannt. Nach stundenlanger Anspannung wird dieser Muskel müde und beginnt zu schmerzen. Ermüdet der Muskel, treten die üblichen Symptome einer Augenüberanstrengung auf, zum Beispiel Kopfschmerzen. Dazu kommt: Wenn wir uns zu sehr auf etwas konzentrieren, blinzeln wir weniger. Das trocknet die Augen aus und macht sie anfälliger für Augenermüdung. Blinzeln ist wichtig, denn so versorgt der Körper die Augen mit Feuchtigkeit. Im Durchschnitt blinzelt der Mensch 15 bis 20-mal pro Minute, aber wenn wir auf unseren Computer starren, blinzeln wir bis zu 66 Prozent weniger.

Damit nicht genug: Forscher des Buck Institute, einer gemeinnützigen Einrichtung aus Kalifornien, die sich mit Fragen des Alterns und altersbedingten Krankheiten befasst, will herausgefunden haben, dass durch zu viel Bildschirmarbeit verursachte Augenschäden zu Schäden an anderen lebenswichtigen Organen und sogar zu einer verkürzten Lebensdauer führen können. “Unsere Studie zeigt, dass es sich um mehr als eine Korrelation handelt: Eine Funktionsstörung des Auges kann tatsächlich Probleme in anderen Geweben verursachen”, so der an der Studie beteiligte Professor Pankaj Kapahi. Warum? Eine übermäßige Lichtexposition könne zu Entzündungen führen, die, wenn sie über längere Zeit bestehen, eine Reihe häufiger chronischer Krankheiten verursachen oder verschlimmern können.

Augenermüdung ist allerdings nicht allein auf Bildschirmarbeit beschränkt, sondern kann auch bei anderen Tätigkeiten wie Bücher lesen auftreten.



Technikmythos 38: Handybenutzung an der Tankstelle ist verboten, weil das zu Explosionen führen könnte

Es ist richtig, das einige Tankstellen die Nutzung von Handys verbieten. Aber nicht, weil Smartphones Explosionen verursachen könnten. Das ist noch nie passiert. Tatsächlich ist nicht einmal eine angezündete Zigarette heiß genug, um das Benzin an einer Tankstelle zu entzünden, geschweige denn die niedrige Spannung, die ein Mobiltelefon erzeugt. Aber warum gibt es dann diese Schilder, die vor der Handynutzung an Tankstellen warnen? Zwei Gründe: Theoretisch könnte das Telefon auf den Boden fallen, Funken entstehen und sich so verschütteter Kraftstoff oder andere brennbare Flüssigkeiten entzünden.



Und: Smartphones lenken uns ab. Die Nutzung könnte dazu führen, dass Menschen überfahren werden, dass man unachtsam mit dem Auto und anderen Fußgängern umgeht usw. Aus diesem Grund ist die Verwendung von Smartphones an vielen Tankstellen verboten. Zwar nicht per Gesetz, sondern von dem jeweiligen Tankstellenbetreiber, der Hausrecht genießt.

Handy-Verbot an der Tankstelle
Es gibt gute Gründe, weswegen einige Tankstellen die Nutzung von Handys verbieten. © Mehluli_Hikwa_Oscar_Nord_Unsplash
Nils Matthiesen

Testet als freier Mitarbeiter für IMTEST schwerpunktmäßig IT-Produkte, wie Notebooks und Computerzubehör. Auch Wearables, wie Sportuhren und Ohrhörer gehören in sein Test-Repertoire. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet Nils Matthiesen als Technik-Journalist: Anfangs als fester Redakteur beim Computerverlag Data Becker (u.a. PC Praxis), später als selbständiger Journalist für Verlage wie Axel Springer (Computerbild), Spiegel und Handelsblatt. Neben Technik nimmt vor allem Sport viel Raum im Leben des Familienvaters ein. Sie erreichen ihn via E-Mail.