Smartwatches und Fitnesstracker erfreuen sich seit Jahren großer Beliebtheit und sind von vielen Handgelenken nicht mehr wegzudenken. Die schlauen Uhren oder Armbänder behalten die Gesundheit und Fitness ihrer Träger stets im Auge. So zählen sie etwa die gelaufenen Schritte, messen die Herzfrequenz, ermitteln das Stresslevel und halten den Trainingsfortschritt fest. Doch darüber hinaus bieten die Geräte auch oft “smarte” Funktionen und zeigen beispielsweise Anrufe oder Nachrichten an. Neu und noch relativ unbekannt im Bereich der Wearables sind Smart Rings. Sie wollen in vielen Punkten ähnliche Funktionen bieten und dabei sehr unauffällig am Finger getragen werden. IMTEST hat bereits viele Smart Rings im großen Vergleichstest unter die Lupe genommen. In diesem Artikel soll es darum gehen, welche Funktionen die kleinen Geräte bieten – und welche nicht.
Die besten Smart Rings 2024: Wer kann Oura schlagen?
IMTEST hat aktuelle Smart Rings getestet. Mit welchem Modell am Zeigefinger hat man die Gesundheit und Fitness zuverlässig im Blick?
Können Smart Rings die Herzfrequenz tracken?
Hier lautet die klare Antwort: Ja. Alle zehn von IMTEST getesteten Ringe können die Herzfrequenz messen. Meist erfolgt die Messung nicht kontinuierlich, sondern beispielsweise alle fünf oder zehn Minuten. Bei den meisten Modellen kann man die Herzfrequenz aber auch auf Knopfdruck messen lassen.
Erfreulich: Die Messgenauigkeit ist insgesamt sehr hoch. Bei dem Oura Heritage und dem Fitness-Ring von Newgen Medicals gibt es etwas keinerlei Abweichung im Vergleich zum selbst-gemessenen Wert im IMTEST-Labor. Doch auch bei den anderen Ringen beträgt die Abweichung pro Minute höchstens drei bis vier Schläge.
Bis auf den sehr günstigen Smart Health Ring von SoPlus (UVP: 55,32 Euro) können zudem alle getesteten Ringe die Herzfrequenzvariabilität tracken, die Auskunft darüber gibt, wie gut der Körper mit Belastungen umgehen kann.
Kann auch der Blutdruck gemessen werden?
Leider nein. Weltweit sind schätzungsweise 1,3 Milliarden Menschen von Bluthochdruck betroffen. Es gibt wirksame Behandlungsmöglichkeiten, doch die Krankheit ist nicht immer leicht zu erkennen und zu kontrollieren. An einem richtigen Blutdruckmessgeräte für Handgelenk und Oberarm führt dabei kaum ein Weg vorbei, denn die Messungen sind technisch anspruchsvoll. So gibt es auch erst sehr wenige Smartwatches, welche diese Funktion bieten. Und auch hier sollten Benutzer die Ergebnisse nicht ohne Rücksprache mit einer qualifizierten ärztlichen Fachkraft interpretieren oder klinische Maßnahmen ergreifen. Für Smart Rings, die gar nicht erst am Handgelenk getragen werden, ist diese Möglichkeit dagegen in absehbarer Zeit nicht vorstellbar. Das gleiche gilt für eine EKG-Funktion.
Können die Ringe den Schlaf überwachen?
Ja, das können sie. Alle von IMTEST getesteten Ringe bieten ein Schlaftracking an. Dazu muss der Ring natürlich auch nachts getragen werden, was für viele Menschen erst einmal ungewöhnlich ist. Da die Finger nachts oft anschwellen, ist es wichtig, die richtige Ringgröße zu wählen, damit das Tragen nicht unbequem wird. Viele Hersteller wie Samsung, Oura oder Ultrahuman bieten aus diesem Grund ein kostenloses Größenprobier-Set an, das man vor dem Kauf bestellen kann.
Die Daten aus der Nacht (und oft auch deren Interpretationen) können dann in der zum Ring zugehörigen App angeschaut werden. So erkennt man etwa, von wann bis wann man welche Schlafphase hatte, wie lange die tatsächlich Schlafdauer war und wie erholsam der Schlaf insgesamt war. Die Ringe von Samsung, Oura, RingConn und Amazfit überwachen zudem die Atmung. Außerdem tracken alle getesteten Ringe die Sauerstoffsättigung im Blut. Diese sollte auch im Schlaf bei einem Menschen zwischen 95 und 100 Prozent liegen.
Samsung Galaxy Ring im Test: Besser als der Smart Ring von Oura
Lange wurde er erwartet, jetzt kann der Samsung Galaxy Ring vorbestellt werden. IMTEST hat den Smart Ring bereits getestet.
Eignen sich die Ringe auch als Fitnessbegleiter?
Alle von IMTEST getesteten Ringe können die täglichen Schritte der Nutzer zählen. Doch nicht nur das: Auch die verbrannten Kalorien werden von allen Ringen erfasst. Darüber hinaus gibt es Ringe, die man als wahre Sport-Buddys bezeichnen könnte, allen voran der Ultrahuman Ring AIR, der Rogbid Smart Ring und der Samsung Galaxy Ring. Bei diesem werden in der App während einer sportlichen Aktivität neben der Dauer und der Distanz auch die Herzfrequenz, Geschwindigkeit, Höhe, Minuten pro Kilometer und verbrannten Kalorien angezeigt.
Wird der Trainings-Modus beendet, lassen sich unter anderem die durchschnittliche und maximale Herzfrequenz sowie die durchschnittliche und maximale Geschwindigkeit einsehen. Zudem kann man sich bei Outdoor-Aktivitäten die absolvierte Route mithilfe des GPS-Signals des Android-Smartphones anzeigen lassen. Abgesehen von den Trainings-Modi werden bei Samsung über den Tag hinweg auch weitere Aktivitätsdaten festgehalten, wie die Bewegungsintensität, die absolvierten Schritte und Phasen der Inaktivität.